Pensionsfonds
31. Januar 2018

Axa gibt Pensionskasse an Abwicklungsplattform

Frankfurter Leben übernimmt drei Milliarden Euro. Kosten zu hoch.

Axa Deutschland gibt seine Pensionskasse – konkret die Pro bAV Pensionskasse AG –  an die Abwicklungsplattform Frankfurter Leben ab. Mit diesem Schritt optimiert die Axa nach eigenen Angaben „den Einsatz von Managementkapazitäten und Kapital, um Wachstum in anderen Feldern der betrieblichen Altersversorgung zu beschleunigen“. Der Versicherer werde sich fortan auf die Direkt- und Rückdeckungsversicherung konzentrieren. 
Kunden sollen künftig von niedrigeren Kosten profitieren. Die Frankfurter-Leben-Gruppe, die alle Versicherungsverträge der Pro bAV Pensionskasse 1:1 mit unveränderten Garantien, Konditionen und Bedingungen fortführen wird, hat laut einer Pressemitteilung verbindlich zugesagt, die Kosten der Pro bAV pro Vertrag und Jahr dauerhaft um mehr als 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2016 zu senken.
Dr. Patrick Dahmen, im Vorstand der AXA Konzern AG verantwortlich für das Vorsorgegeschäft, erklärt dazu: „Für Kunden sind zwei Faktoren ausschlaggebend: die Rendite ihrer Anlage und die Sicherheit ihrer Altersversorgung. Wir haben dafür Sorge getragen, dass beides gewährleistet ist und sind daher davon überzeugt, dass dieser Schritt auch zum Wohle unserer Kunden ist. Die Frankfurter-Leben-Gruppe hat aufgrund ihres grundsätzlich anders gelagerten Geschäftsmodells die Möglichkeit, ein niedrigeres Kostenniveau für ihre Kunden zu erzielen.“
Die Übertragung umfasst in Summe etwa sechs Prozent des gesamten Bestands im Vorsorgebereich beziehungsweise rund 260.000 Einzelverträge und Kapitalanlagen in Höhe von knapp drei Milliarden Euro. Veränderungen im Markt und im regulatorischen Umfeld führten zu stark schrumpfendem Neugeschäft und abnehmenden Beständen bei der Pro bAV Pensionskasse. Ohne die Kostenbegrenzung der Frankfurter-Leben-Gruppe bestünde die Gefahr, dass die Stückkosten pro Vertrag ansteigen und damit die Rendite für die Kunden sinkt. Als vergleichsweise „junge“ Gesellschaft musste die Pro bAV ihre Überschussbeteiligung im anhaltenden Niedrigzinsumfeld schon deutlich reduzieren. Gegenüber anderen Produkten habe die Pensionskasse insbesondere im Neugeschäft so deutlich an Attraktivität verloren. 
In allen anderen Durchführungswegen soll die betriebliche Altersversorgung ein wesentlicher strategischer Schwerpunkt für die Axa bleiben. „AXA steht hundertprozentig zur privaten und betrieblichen Altersversorgung. Wir sind von den Marktchancen in diesem Bereich überzeugt und haben noch viel vor. Die Pro bAV Pensionskasse ist ein Sonderfall“, erläutert Dr. Alexander Vollert, Vorsitzender des Vorstands der AXA Konzern AG, den strategischen Hintergrund.
In der Vergangenheit hat die Frankfurter Leben bereits Bestände der Arag Lebensversicherungs-AG und der Basler Leben übernommen. Die Frankfurter-Leben-Gruppe untersteht der staatlichen Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und ist Mitglied im gesetzlichen Sicherungsfonds. 
portfolio institutionell 31.01.2018/Patrick Eisele
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