Pensionskassen
16. Januar 2019

Felix Hufeld: Weiterer Handlungsbedarf bei einigen Pensionskassen

Pensionskassen durch Niedrigzinsphase vor Problemen. Rede beim Bafin-Neujahrspresseempfang.

Bafin-Präsident Felix Hufeld ist beim Neujahrspresseempfang der Bafin explizit auf die schwierige Lage der Pensionskassen durch die Niedrigzinsphase eingegangen. Am Schluss seiner Rede sagte er: „Besonders stark hat das niedrige Zinsniveau die Pensionskassen belastet, die ausschließlich lebenslange Renten auszahlen. Grundsätzlich erwarten wir, dass die Kassen alle erforderlichen und verhältnismäßigen Maßnahmen ergreifen, um ihre Verpflichtungen dauerhaft erfüllen zu können.“ Trotz der bisherigen Sonderzuwendungen von Trägern und Aktionären sehe die Bafin bei einigen Pensionskassen weiterhin Handlungsbedarf. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass Pensionskassen nicht die vollen Leistungen erbringen könnten. Falls nötig, werde man – wie in der Vergangenheit bereits geschehen – auch weiteren Pensionskassen das Neugeschäft untersagen. Die Bafin hatte im Dezember der Pensionskasse der Caritas das Neugeschäft untersagt und stellte sie ebenso wie die Kölner Pensionskasse unter enge Beaufsichtigung der Bafin.

Gleichzeitig warnte Hufeld vor Zinsrisiken, die sich insbesondere bei Banken und Sparkassen aufgrund der längeren Laufzeiten beispielsweise bei der Baukreditvergabe angehäuft hätten. Sollte es zu einer echten Zinswende in Deutschland kommen, müsse die Bafin darauf vorbereitet sein. Während er erwartet, dass die von der Aufsicht verhängten Kapitalzuschläge in diesem Falle Wirkung zeigen werden, ordnete er gleichwohl die Interdependenz zwischen Zins-, Konjunktur- und Immobilienrisiko als das eigentliche makroprudentielle Risiko ein. Weitere Themen in seiner Rede waren der Brexit, die Bankenunion, Digitalisierung und die Geldwäschebekämpfung.

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