Schwarzer Schwan
12. Juli 2019

Gehirntrainer

Andere Zeiten, andere (Tisch-)Sitten

„Fußball ist unser Leben“, trällerten die Fußballstars in den 70er-Jahren. Aber Leben muss man natürlich auch. Darum betrieb Günther Netzer – heute unvorstellbar – von 1971 bis 1973 die Diskothek „Lovers’ Lane“ in Mönchengladbach. Oder Michael Tönnies, der Anfang der 90er-Jahre im Trikot des MSV Duisburg einem gewissen Oliver Kahn in einem Spiel fünf Tore einschenkte. Tönnies war zwar Profifußballer, aber nicht professionell, konstatierte der Spiegel. „Beim Saufen und Laufen war ich immer der Letzte“, hielt Tönnies in seiner Biografie „Auf der Kippe“ für die Nachwelt fest. Zu Höchstzeiten soll er am Tag 80 Zigaretten geraucht haben. Nach der Karriere übernahm er eine Kneipe und wurde selbst sein bester Kunde.

Heute achten Fußballspieler dagegen auf ihren Körper und eine gesunde Ernährung, um sich weiter zu verbessern – ob sie wollen oder nicht. Besonders streng ist Thomas Tuchel, der als neuer, besonders gesundheitsbewusster Trainer von Borussia Dortmund quasi als erste Amtshandlung den Spielern Pizza und Pasta verbot. Oder Jonas Hofmann: Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach betreibt Filialen der Schnellrestaurant-Kette Subway. Diese wirbt damit, die gesündere Alternative zu Fast Food zu sein.

Mens sana in corpore sano

Subway dürfte auch Tuchel schätzen. Schließlich legt der Trainer viel Wert auf Handlungsschnelligkeit und damit auf Gehirntraining. Das Denkvermögen wird bei Subway nämlich zweifellos geschult, da der Bestellprozess sehr komplex ist. Das Chicken-Teriyaki-Sandwich in der Variante Honey Oat, Parmesan Oregano oder Italian? Mit Vollkorn oder Sesam? 15 oder doch 30 Centimeter? Getoastet? Scheibenkäse oder Frischkäse? Oder lieber als Wrap oder Salat? Vielleicht das Ganze als Menü?

Das Essen selbst kann aber auch sehr gefährlich sein – zumindest wenn man es an Tischmanieren missen lässt. So führte nämlich der legendäre Döner-Wurf von Fußball-Weltmeister Kevin Großkreutz fast zu einer Anklage wegen vorsätzlicher Körperverletzung.

Ein schönes und auch kulinarisch interessantes Wochenende wünscht Ihnen Ihre Redaktion von portfolio institutionell!

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