Immobilien
29. April 2019

Investitionen in Immobilienbestand stark gestiegen

Scope: Annähernd Verdreifachung der Bestandsinvestitionen seit 2008. Vor allem Modernisierungen für Anstieg verantwortlich.

Laut einer Analyse der Ratingagentur Scope sind die Bestandsinvestitionen der zwanzig größten deutschen Immobilienunternehmen stark gestiegen. 2018 betrugen diese in der Summe 3,6 Milliarden Euro, 2008 lagen diese noch bei 1,4 Milliarden Euro. Der Anstieg ist dabei fast ausschließlich auf die zehn größten privatwirtschaftlichen Unternehmen zurückzuführen. Diese investierten 2008 2,6 Milliarden Euro, die zehn größten öffentlichen Unternehmen kamen auf eine Milliarde Euro. Legt man die Investitionen auf die Wohnfläche um, zeigt sich, dass privatwirtschaftliche Unternehmen inzwischen mehr investieren als öffentliche Unternehmen, während sie 2008 noch deutlich darunter lagen. So lagen die Investitionen der privaten Unternehmen 2008 noch bei 13 Euro pro Quadratmeter, bis 2018 sind diese auf 40 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Öffentliche Wohnungsunternehmen investierten nahezu konstant 30 Euro pro Quadratmeter. Scope schreibt dazu: „Bis Anfang 2010 – als Angebot und Nachfrage noch im Gleichgewicht waren – fokussierten sich Unternehmen in privater Hand auf Kostensenkung bei Wartungs- und Modernisierungsausgaben. Der Ansatz der Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert.“

Modernisierungen als Hauptfaktor

Als wesentlichen Grund für die Investitionsoffensive der privatwirtschaftlichen Unternehmen nennt Scope die Modernisierungsumlage. Diese erlaubt es, Modernisierungskosten anteilig auf die Miete umzulegen, wodurch Mietsteigerungen realisiert werden können. Bis Ende 2018 ließen sich so elf Prozent dauerhaft und von der Mietpreisbremse unberührt auf die Miete aufschlagen, eine Anfang des Jahres in Kraft tretende Gesetzesänderung reduziert den Anteil auf acht Prozent. Als Beleg dafür, wie stark private Unternehmen diese Strategie verfolgt haben, sieht Scope auch einen Anstieg des relativen Anteils der Modernisierungsinvestitionen an den Gesamtinvestitionen. Betrug dieser 2009 noch weniger als 50 Prozent, ist dieser aktuell auf über 70 Prozent angestiegen. Dadurch ließen sich in den vergangenen fünf Jahren seitens der privatwirtschaftlichen Unternehmen mit 3,4 Prozent im jährlichen Durchschnitt deutlich höhere Mietsteigerungen realisieren, Unternehmen im öffentlichen Besitz kommen im Durchschnitt auf 2,3 Prozent. Die Steigerungen liegen deutlich über den jährlichen Inflations- und volkswirtschaftlichen Wachstumsraten in Höhe von durchschnittlich 1,0 beziehungsweise 2,0 Prozent.

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