Schwarzer Schwan
25. Januar 2019

Kaufen Sie sich Ihren FBI-Agenten!

Shutdown löst Russland-Affäre

Während hierzulande über ein bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert wird, führt der Shutdown in den USA dazu, dass Regierungsmitarbeiter gänzlich ohne Einkommen dastehen. Entzündet hat sich der Haushaltsstreit in Washington daran, dass der Kongress US-Präsident Trump zum Bau seiner vorgeblich der Sicherheit dienenden Mauer an der Grenze zu Mexiko nicht fünf Milliarden Dollar bewilligen will.

Nun ist die Sicherheit ernsthaft bedroht. Aber nicht weil die Mauer nicht finanziert wird. Sondern weil insgesamt etwa ein Viertel des Regierungsapparats vom Shutdown betroffen ist, darunter die Ministerien für Justiz und Heimatschutz sowie das FBI. Statt auf Verbrecherjagd zu gehen, sind FBI-Beamte nun gezwungen, Urlaub zu nehmen oder krank zu feiern, um einen Nebenjob bei McDonald´s anzunehmen. Auch das Sicherheitspersonal an den Flughäfen meldet laut Medienberichten seit Tagen erhöhte Krankenstände. Mittlerweile fehlen an vielen Flughäfen rund zehn Prozent der Mitarbeiter an den Sicherheitskontrollen – weil sie seit mehr als einem Monat kein Gehalt mehr bekommen haben. Wahrscheinlich stehen sie bei Hilfsorganisationen für eine kostenlose warme Mahlzeit an oder checken, welche der 30 Kreditkarten noch nicht gesperrt sind. Die Kosten des Shutdowns sollen laut Medienberichten übrigens mittlerweile auch die Kosten für den Bau der Mauer übersteigen.

Nun ist Pragmatismus gefragt. Warum kann man den Regierungsapparat nicht aus privaten Mitteln finanzieren? Kaufen Sie sich jetzt Ihren FBI-Agenten! In größerem Rahmen könnten auch Fonds einspringen. Infrastrukturfonds sollten nicht lamentieren, dass sie nicht den Bau der Mauer finanzieren können. Da es sich bei Regierungsmitarbeitern auch um eine Art Infrastruktur handelt, könnten Infrastrukturfonds doch auch deren Gehälter finanzieren? Private-Equity-Fonds könnten sich an Pfandleihern in Washington beteiligen.

Moskau oder Peking?

Wer doch lieber auf den Staat vertraut: Moskau oder Peking könnten im Rahmen eines humanitären Akts und zur Pflege der internationalen Beziehungen einspringen – die Chinesen natürlich nur mit horrenden Krediten, mit denen sie ihr Seidenstraßenprojekt in die USA verlängern. Dies gab es schon vor 500 Jahren, als Jakob „der Reiche“ Fugger sich von Kaiser Maximilian, dessen Finanzen völlig zerrüttet waren, das Privileg einräumen ließ, dessen Bedienstete bezahlen zu dürfen. Im Wissen, woher ihr Entgelt kommt, haben diese dem Kaiser natürlich alle Überlegungen ausgeredet, die Schuldscheine der Fugger nicht zu bedienen. Und wenn die FBI-Agenten wissen, dass ihre Gehälter aus Moskau von Trumps Geschäftspartnern kommen, weiß der FBI auch, dass er es in Sachen Russland-Affäre besser langsam angehen lassen sollte.

Die Redaktion von portfolio institutionell wünscht Ihnen ein gehaltvolles Wochenende!

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