Alternative Anlagen
10. September 2019

Mehr Alternatives, weniger Aktien

Rentenanteile stagnieren. Besonders Private Equity Real Estate, aber auch Private Debt, Infrastruktur und Erneuerbare werden ausgebaut.

Eine Bestandsaufnahme der Universal-Investment der ihr ­anvertrauten Assets offenbart hohe Steigerungsraten bei den alternativen Anlagen und bei den Immobilien. Dagegen stagnieren die Rentenanteile und Aktienquoten befinden sich im Rückwärtsgang. Da die Master-KVG zum Halbjahr 322 Milliarden Euro administrierte und damit knapp ein Fünftel des vom BVI erfassten Spezialsondervermögens, spiegeln diese Bewegungen den Gesamtmarkt.

Ende des ersten Quartals waren über Universal-Investment ­insgesamt fast 40 Milliarden Euro in Alternatives investiert, davon entfielen 23 Milliarden auf Eigenkapital-Instrumente. Das Segment Private Equity stellt mit zehn Milliarden Euro den größten Posten dar. Bei Fremd­kapitalstrukturen fallen vor allem die Steigerungsraten ins Auge: über 40 Prozent in den vergangenen drei Jahren. Neben Private Debt seien derzeit Infrastruktur und Erneuerbare Energien besonders stark nachgefragt. Die Universal führt dies auf entsprechende ­Renditeerwartungen und auf den Impact-Investment-Trend zurück. Des Weiteren konstatiert die Master-KVG einen „Trend zu mehr Vielfalt“ und führt als ­Beleg das Volumen von Private-Equity-Real-Estate-Strukturen an, das sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt hat. Universal-Investment erwartet, dass die strategische Asset Allocation das Portefeuille der Alternatives nicht nur weiter wachsen lässt sondern auch zu einer weiteren Verbreiterung führt. Ein weiterer Trend liegt im Anlegerverhalten: „Größere Anleger favorisieren die direktere Nähe zum Asset. Direct Fonds und sogar Co-Investments werden eher gewählt als Dachfonds“, kommentiert Universal-Investments.

5,29 Prozent über zehn Jahre

Hedgefonds kommen seit 2016 bei Universal-Kunden auf ein relativ konstantes Volumen von etwa vier Milliarden Euro. Feri beschrieb auf einer hauseigenen Veranstaltung das Interesse institutioneller Investoren nach innovativen Hedgefondslösungen als „weiterhin sehr hoch. Besonders im Fokus stehen mittlerweile kleinere Fonds, die mit der Möglichkeit zur Verhandlung von Umsatzbeteiligungen, geringeren Kosten sowie höherer Anlageflexibilität und Transparenz entscheidende Vorteile bieten. Interessant ist für Investoren nicht zuletzt die Streuung. „Im Rahmen der strategischen Asset-Allokation der Porsche AG spielen auch liquide alternative Investments eine Rolle. Dabei beobachten wir den möglichen Einsatz von Hedgefonds zur ­Diversifikation traditioneller Asset-Klassen intensiv“, sagte Paul ­Skiba, Asset Manager bei Porsche, auf der Veranstaltung.

Separat sind bei der Universal Immobilien erfasst. Diese kamen 2013 noch auf eine Milliarde Euro. Aktuell sind es 21. Mehr als die Hälfte ­aller Zukäufe in 2019 fanden in Asen statt, so dass sich „Real Estate Asien“ nun auf 2,4 Milliarden Euro summiert. Eher stagnierend ist mit 43 Prozent das Niveau im Vergleich zum Vorjahr bei den Rentenanteilen. Zuvor verloren diese seit Jahren an Volumen. Im Rückwärtsgang befinden sich auch Aktien. Der Aktienanteil reduzierte sich nach Höchstständen in 2015 bis 2017 um über 30 Prozent auf rund 23 ­Prozent. Von der diesjährigen Performance profitierten die Spezialfonds also weniger. Im Gegensatz zur Universal-Statistik stieg bei ­Lebensversicherern laut GDV die Aktienquote, von einem allerdings sehr niedrigem Ausgangsniveau aus, seit 2011 stetig auf 4,8 Prozent.

Die Performance der bei der Universal aufgelegten Spezialfonds liegt im Zehnjahresvergleich bei ansehnlichen 5,29 Prozent per annum und im ersten Halbjahr bei vier Prozent. Private Equity erzielte über fünf Jahre mehr als elf Prozent pro annum.

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