Asset Manager
12. Dezember 2016

500 Milliarden Euro im Visier

Der ETF-Markt in Europa hat sein Volumen in gut 15 Jahren mehr als verhundertfacht. Bis Ende 2016 wird wohl die Marke von 500 Milliarden Euro geknackt.

Der europäische ETF-Markt dürfte noch in diesem Jahr die Marke von 500 Milliarden Euro knacken. Vorausgesetzt im Dezember kommt es zu keinen signifikanten, marktbedingten Rücksetzern. Diese Auffassung vertritt Heike Fürpaß-Peter vom französischen ETF-Anbieter Lyxor in Frankfurt. Zu dieser Einschätzung kommt sie angesichts der Novemberzahlen zum ETF-Markt in Europa. Laut diesen flossen in dem Herbstmonat netto Mittel in Höhe von 4,3 Milliarden Euro in europäische ETF, was das verwaltete Gesamtvermögen auf 497 Milliarden Euro klettern ließ. Zum Vergleich: Ende 2001 betrug das verwaltete ETF-Vermögen in Europa rund vier Milliarden Euro. Gut 15 Jahre später hat sich das Volumen also mehr als verhundertfacht.
Einhergingen die kräftigen Zuflüsse im November mit einer zweifachen Rotation, wie Lyxor feststellt. Zum einen zogen die Anleger Gelder aus dem ETF-Rentensegment ab und investierten verstärkt in Aktien-ETF. Zum anderen flossen ETF-Gelder aus den Schwellenländern in die Industriestaaten. Insgesamt konnten Aktien-ETF ein Plus von netto 7,6 Milliarden Euro erzielen. Fast die Hälfte davon entfiel auf den US-Aktienmarkt, der laut Lyxor offensichtlich von der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten profitierte. Europäische Aktien-ETF verbuchten ein Plus von netto 2,5 Milliarden Euro, während 1,7 Milliarden Euro in globale Aktien-ETF der Industriestaaten flossen.
Wie aus den Daten von Lyxor weiter hervorgeht, zogen Anleger aus Aktien-ETF der Schwellenländer Gelder ab, und zwar in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Ähnlich erging es den Anleihen-ETF. Auch hier kam es im November zu Rückflüssen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Mit 1,9 Milliarden Euro waren die Schwellenländer besonders betroffen. Aber auch Anleihen-ETF der Industriestaaten mussten laut Lyxor Federn lassen und verzeichneten Abflüsse in Höhe von 1,3 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund steigender Inflationserwartungen konnten hingegen inflationsgeschützte ETF weiteres Geld einsammeln. Hier gab es Zuflüsse in Höhe von 284 Millionen Euro, vornehmlich im Bereich der US-amerikanischen TIPS.
portfolio institutionell newsflash 09.12.2016/Kerstin Bendix

Autoren:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert