Alternative Anlagen
14. August 2015

Allianz, Munich Re, Omers und Abu Dhabi stoppen bei Tank & Rast

Die Allianz und Munich Re bauen ihre Infrastrukturportfolios mit Verkehrsinfrastruktur aus. Zusammen mit Borealis, eine Infrastrukturplattform des kanadischen Pensionsfonds Omers, und der Abu Dhabi Investment Authority (Adia) übernehmen die beiden Versicherer die Autobahn Tank & Rast Holding.

Eine interessante Deal-Komponente ist, dass die Allianz und die Munich-Re-Tochter Meag erstmals gemeinsam investieren. Für die beiden ausländischen Investoren dürfte wichtig sein, dass sich auch deutsche Investoren an dem Deal beteiligen. Zumindest wird Omers damit zitiert, dass man sich sehr freue, erstmals in Deutschland zusammen mit deutschen und internationalen Anlegern zu ­investieren. Die Meag begnügte sich dabei mit einem Anteil von zehn Prozent, was darauf hindeutet, dass der Deal für einen ­Autoversicherer attraktiver als für einen Rückversicherer sein ­könnte. Interessant ist ferner, dass das bisherige Private-Equity-Investment von Terra Firma, das wegen der langen Haltedauer von über zehn Jahren und der hohen Schuldenlast als gescheitert galt, nun wegen der stabilen Cashflows als gutes Infrastrukturinvestment deklariert wird. 
Für Christian Fingerle, Chief Investment Officer bei Allianz Capital Partners, ist der Raststättenbetreiber ein wichtiger Baustein, um das „Portfolio hochwertiger Infrastrukturgesellschaften erheblich auszubauen und uns über Branchen und Länder hinweg zu ­diversifizieren.“ Die Allianz hat bereits einige Verkehrsinfra­struktur-Investments ­getätigt. Im Mai dieses Jahres wurde in den öffentlichen Nahverkehr in Spanien investiert. Wie aus einer Mitteilung hervorging, übernahm der Versicherung gemeinsam mit einem Partner die Anteile an drei Konzessionen für Metro-Linien und vereinnahmt nun umsatz­unabhängig Verfügbarkeitsentgelte. Die gewichtete durchschnitt­liche Restlaufzeit betrage 26 Jahre. Im Herbst 2014 hatte die Allianz  ebenfalls gemeinsam mit Partnern die britische Porterbrook gekauft. Dabei handelt es sich um eines­ der größten Schienenfahrzeug-­Leasingunternehmen in Großbritannien. Dieses verfügt über eine Flotte von rund 5.900 Passagier- und Fracht­zügen. Bereits vor gut sechs Jahren zog es den Münchner Versicherungskonzern nach ­Chicago. Damals schloss er einen Vertrag mit der Stadt am Lake Michigan und investierte zusammen mit Adia und Morgan Stanley über ­eine Milliarde Dollar in Park­uhren. Zu lesen war von einer Verzinsung zwischen sieben und zehn Prozent. 
portfolio institutionell 14.08.2015/Patrick Eisele/Kerstin Bendix 
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