Alternative Anlagen
2. März 2015

Alternatives erfüllen Performance-Erwartungen

Institutionelle Investoren sind mit der Performance ihrer alternativen Asset-Klassen weitgehend zufrieden. Immobilien konnten die Erwartungen oftmals sogar übertreffen, wie eine neue Preqin-Analyse zeigt. Dennoch machen sich die Investoren auch Sorgen.

Alternatives spielen in den Portfolios institutioneller Investoren eine immer wichtigere Rolle. Zusammengenommen belaufen sich die Assets under Management der alternativen Asset-Klassen weltweit inzwischen auf 6,9 Billionen US-Dollar. Das sind rund 648 Milliarden Dollar mehr als noch vor einem Jahr. Auch 2015 wird wieder einiges an neuen Mitteln hinzukommen. Viele institutionelle Investoren wollen auch in diesem Jahr frisches Kapital in diesen Bereich geben. Dies geht aus dem neuen Preqin Investor Outlook „Alternative Assets, H1 2015“ hervor, für den zwischen Dezember 2014 und Februar 2015 mehr als 440 Entscheidungsträger von institutionellen Investoren, wie Pensionsfonds, Stiftungen und Versicherungen, weltweit befragt wurden. 40 Prozent der Befragten stammen aus Europa, 37 Prozent aus Nordamerika. 
Die positive Einstellung gegenüber Alternatives dürfte nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein, dass die große Mehrheit mit der Performance der meisten Alternatives in den zurückliegenden zwölf Monaten zufrieden war. Jeweils drei Viertel gaben an, dass sowohl Private Equity als auch Private Debt ihre Erwartungen erfüllt haben. Bei 17 beziehungsweise 14 Prozent wurden die Erwartungen sogar übertroffen. Ähnlich positiv fällt das Urteil über die Performance der Infrastrukturinvestments aus, hier wurden bei 83 Prozent die Erwartungen erfüllt. Am zufriedensten sind die Investoren jedoch mit ihren Immobilien. Ein Drittel gibt an, dass die Erwartungen übertroffen wurden, 60 Prozent sieht seine Erwartungen als erfüllt an. Lediglich bei Hedgefonds ist zumindest bei einem Teil der Befragten eine gewisse Enttäuschung zu beobachten. Für 35 Prozent wurden die Erwartungen nicht erfüllt. 
Angesichts der großen Zufriedenheit mit der Performance von Immobilieninvestments ist es kaum überraschend, dass sich insbesondere diese Asset-Klasse in den kommenden Monaten auf kräftige Mittelzuflüsse einstellen darf. Laut der Preqin-Analyse wollen 79 Prozent der Befragten im kommenden Jahr mehr Geld in Immobilien investieren als in den vergangenen zwölf Monaten. Keiner will weniger investieren. Auch in den anderen alternativen Asset-Klassen sind die Perspektiven für die kommenden Monate durchaus positiv. Jeweils rund die Hälfte der befragten Investoren will dieselbe Summe in Private Equity und Hedgefonds investieren wie im zurückliegenden Jahr, jeweils gut ein Drittel plant sogar eine Erhöhung. Bei Private Debt ist es genau umgekehrt: Hier plant ein Drittel dieselben Kapitalzusagen wie 2014, rund die Hälfte sogar mehr als im Vorjahr. Etwas aus dem Rahmen fällt an dieser Stelle Infrastruktur. Immerhin 45 Prozent der Befragten wollen 2015 weniger in Infrastruktur investieren.    
Dass Investoren gerade im Infrastrukturbereich weniger Geld investieren wollen, führen die Analysten von Preqin darauf zurück, dass viele der Befragten bezüglich des Pricings und der Verfügbarkeit attraktiver Assets besorgt sind. Langfristig sieht die Mehrheit die Infrastrukturbranche aber positiv. Immerhin 67 Prozent planen, ihre Allokation langfristig zu erhöhen. Dabei rücken Direktinvestments stärker in den Blick. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist dies inzwischen der bevorzugte Zugang in diese Asset-Klasse. Ende 2012 war das nur bei 29 Prozent der Fall. Umgekehrt haben ungelistete Fonds an Bedeutung verloren. Nur noch für 65 Prozent ist dies der bevorzugte Zugang, 2012 gaben dies noch 91 Prozent an. Laut der Preqin-Analyse macht Infrastruktur in den Portfolios derzeit durchschnittlich 5,7 Prozent aus, nachdem es 2013 noch 5,1 Prozent waren. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Private Debt. Ebenfalls etwa zwei Drittel der Investoren gaben an, den Anteil im Portfolio, der bei den meisten derzeit unter fünf Prozent liegt, langfristig ausbauen zu wollen. 
Fee-Diskussionen sind programmiert
Die Analysten von Preqin haben in ihrer Studie auch nach den größten Herausforderungen gefragt, denen sich die Investoren im Bereich der Alternatives gegenübersehen. Für Infrastruktur und Private Debt nannten die Befragten die Verfügbarkeit von attraktiven Investmentopportunitäten, gefolgt von der Sorge um die Liquidität und um das allgemeine wirtschaftliche Umfeld. Auch bei Immobilien haben die Investoren Bedenken, wie es um die Verfügbarkeit von Investmentmöglichkeiten bestellt ist. Ein weiterer Punkt, der sogar noch an erster Stelle kommt, ist die Performance von Immobilien. Hierüber machen sich die Investoren auch bei Hedgefonds Gedanken. Ein weiterer Aspekt, den die Investoren als Schlüsselthema sowohl bei Private Equity als auch Hedgefonds sehen, sind die Gebühren. Hier sehen die befragten Investoren mehrheitlich insbesondere bei den Management Fees deutliches Verbesserungspotenzial. Das gilt im Übrigen auch für die anderen alternativen Asset-Klassen. Bei Infrastrukturinvestments sehen sogar 91 Prozent Raum für Nachbesserungen. Im Immobilienbereich geben dies 58 Prozent zu Protokoll.   
portfolio institutionell newsflash 02.03.2015/Kerstin Bendix
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