Immobilien
10. Oktober 2016

BVK plant Immobilieninvestments von 3,6 Milliarden Euro

Die Umsetzung erfolgt über zwei neue Luxemburger Umbrella-Fonds mit sieben Asset Managern. Themen sind European Residential und der pan-asiatische Raum.

Die Bayerische Versorgungskammer (BVK) legt gemeinsam mit Universal-Investment zwei neue Immobilien-Umbrella-Fonds auf, in der die Administration und das Asset Management getrennt sind. Wie aus einer Mitteilung der Frankfurter Master-KVG  hervorgeht, sind die beiden Fonds als Luxemburger AIF mit einem geplanten Investmentvolumen von 3,6 Milliarden Euro ausgestaltet und umfassen insgesamt sieben Teilfonds, in denen jeweils spezialisierte Immobilien-Asset-Manager fokussierte Strategien umsetzen. 
„Wir erweitern mit diesen beiden Umbrella-Fonds unser Immobilien-Exposure noch einmal deutlich, um unsere Anlagen weiter zu diversifizieren. Zudem sind weitere Immobilienprojekte in der konkreten Planung“, erklärte Norman Fackelmann, der das Immobilieninvestment-Management der BVK verantwortet. Und weiter: „Die Umbrella-Fondsstruktur bietet uns zum einen die Möglichkeit, passgenau und flexibel Immobilienspezialisten für jedes sektorale und geografische Segment anzubinden, zum anderen können wir die Fonds in unsere Gesamtanlagensteuerung effizient und transparent einbinden.“
In dem ersten Umbrella-Fonds werden sich den Angaben zufolge zwei Teilfonds dem Thema „European Residential“ widmen und den Fokus auf Wohnimmobilien in den Nordischen Ländern (Nordics) sowie den Niederlanden liegen. Der dritte Teilfonds soll direkt und indirekt in Immobilien in den Segmenten Studentenwohnungen und Mikroappartements im deutschsprachigen Raum investieren. Das Investitionsvolumen liegt inklusive Fremdkapital bei rund 1,7 Milliarden Euro. Der zweite Umbrella-Fonds hat inklusive Fremdkapital ein Zielvolumen von 1,9 Milliarden Euro und investiert in Immobilien und Immobilienbeteiligungen im pan-asiatischen Raum und Australien. Die verschiedenen Teilfonds werden von jeweils spezialisierten Asset Managern verwaltet. 
„Nachdem bereits rund 60 Prozent der Wertpapieranlagen institutioneller Anleger über Master-KVGs nach dem Prinzip der Trennung von Asset Management und Administration gemanagt werden, hat sich dieser Trend jetzt auch für Immobilienanlagen durchgesetzt“, erläuterte Alexander Tannenbaum, der für das Geschäftsfeld Immobilien zuständige Geschäftsführer von Universal-Investment. 
Laut Statistiken des Fondsverbands BVI zum ersten Halbjahr 2016 stieg das in Immobilien-Spezialfonds verwaltete Vermögen in den vergangenen drei Jahren um gut 20 Milliarden auf 58,6 Milliarden Euro. Rund 15 Prozent dieser Mittel laufen nach Einschätzung von Alexander Tannenbaum über einen Masterfondsansatz: „Das ist noch weit entfernt von den Dimensionen im Wertpapierbereich, aber schon recht ordentlich. Der Trend zur Trennung der Wertschöpfungskette ist im Immobilienmarkt angekommen und wird von immer mehr Investoren genutzt.“
Provinzial Nordwest trennt Eigentum vom Management 
Nicht nur bei der BVK in München wird das Master-KVG-Konzept im Immobilienbereich umgesetzt. Auch in Münster bei der Provinzial Nordwest ist unlängst die Entscheidung gefallen, in den Immobilienanlagen das Asset Management vom Eigentum zu trennen. Die Idee dazu entstand nicht über Nacht, sondern reifte allmählich über die vergangenen fünf Jahre, wie Matthias Huesmann, Abteilungsleiter für Immobilien bei der Münsteraner Versicherungsgruppe, verrät: „Als ich 2011 bei der Provinzial Nordwest eingestiegen bin, war das Immobilienportfolio sehr heterogen. Es gab einerseits extrem gut performende Immobilienspezialfonds und Direktinvestments, andererseits aber auch einige Fonds, die am Ende ihres Lebenszyklus angekommen waren. Im Setup der Immobilien-Spezialfonds, die Ende der 90er Jahre nach dem Vorbild der offenen Publikumsfonds mit unendlicher Laufzeit ausgestaltet wurden, war das nicht vorgesehen. Niemand hatte sich innerhalb der Vertragswerke Gedanken gemacht, wie die Liquidation eines Immobilienspezialfonds vonstattengehen oder die Trennung von einem Asset Manager erfolgen könnte.“ Mehr über die Beweggründe und Umsetzung der Immobilienanlagen bei der Münsteraner Versicherung sowie über die Trennung der Administration und Immobilienmanagement bei der Hanse Merkur ist in der Titelgeschichte der aktuellen September-Ausgabe von portfolio institutionell zu lesen, die am 23. September 2016 erschienen ist. 
portfolio institutionell newsflash 10.10.2016/Kerstin Bendix
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