Alternative Anlagen
16. September 2013

Cat Bonds als Outperformer

In der vergangenen Woche gab sich die Rückversicherungsbranche in Monaco ein Stelldichein. Der Sektor wächst. Bonds mit guter Performance.

Das diesjährige Treffen der Rückversicherungsunternehmen, das sogenannte „Rendez-vous de Septembre“ im Fürstentum Monaco, stand im Zeichen von Katastrophenrisiken und Verbriefungen in Form von Insurance Linked Securities (ILS). ILS sind Anlageprodukte, mit denen sich Schadensrisiken von Versicherungen und Rückversicherern an den Kapitalmarkt transferieren lassen. 
Laut der Nachrichtenagentur dpa-AFX haben Anleger in den vergangenen 18 Monaten zehn Milliarden Dollar in diese verbrieften Versicherungsrisiken investiert. Die Agentur beruft sich dabei auf Torsten Jeworrek, Vorstand des Rückversicherers Munich Re. Der Rückversicherungsmakler Aon Benfield geht davon aus, dass in den kommenden fünf Jahren weitere 100 Milliarden Dollar in solche Rückversicherungsmodelle fließen. Das aktuelle Marktvolumen wird auf rund 44 Milliarden Dollar beziffert. ILS sind vor allem wegen ihrer zu traditionellen Asset-Klassen unkorrelierten Risiken gefragt.
Derzeit sind vor allem Sturmrisiken in den USA bei institutionellen Anlegern begehrt. „Die Rendite liegt mindestens drei bis vier Prozentpunkte über dem risikolosen Zins“, zitiert dpa-AFX den Moody‘s-Experten James Eck. Im Extremfall könne ein solches Papier auch 17 Prozent Rendite bieten. Bloomberg zufolge haben Katastrophen-Bonds im vergangenen Jahr, aber auch in jüngster Zeit besser abgeschnitten als andere Asset-Klassen. Die Nachrichtenagentur stützt sich dabei auf Zahlen von Swiss Re, wonach beispielsweise US-Hurricane-Bonds im laufenden Jahr zehn Prozent Rendite abgeworfen haben. Im Gegensatz dazu kommt der High-Yield-Index von Bank of America Merrill Lynch auf magere 4,6 Prozent. 
Laut Bloomberg sind die Preise für Katastrophenanleihen zuletzt besonders kräftig gestiegen, was auf saisonale Effekte zurückzuführen sei. Beobachter rechnen mit weiteren Kurszuwächsen, solange die Tropensturmsaison in den USA vergleichsweise wenige Schäden mit sich bringt. Die Hurricane-Saison dauert von Anfang Juni bis in den November hinein. Die Hauptaktivität der Stürme, sowohl bezüglich Frequenz als auch Stärke, liegt in der 2. August- und der 1. Septemberhälfte. Selbst wenn die Unwettersaison in diesem Jahr vergleichsweise glimpflich verläuft, können deutsche Erstversicherungsunternehmen davon nicht profitieren. Schließlich dürfen sie nicht in Cat Bonds investieren. 
Der globale Rückversicherungsmarkt wächst – gemessen an den Versicherungsprämien – im Gegensatz zum stagnierenden Gesamtversicherungsmarkt und umfasst derzeit ein Volumen von rund 227 Milliarden Dollar. Das wiederum entspricht rund fünf Prozent des weltweiten Versicherungsvolumens (4.612 Milliarden Dollar). Erst kürzlich hatte sich Fitch wohlwollend zum Rückversicherungssektor geäußert, wie Siehier nachlesen können. 
portfolio institutionell newsflash 16.09.2013/Tobias Bürger
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