Die alten sind auch die neuen Spitzenreiter

Die Fondsanalyse- und Rating-Gesellschaft Morningstar hat für das dritte Quartal 2016 die Ergebnisse für große und kleinere Fondsgeber am europäischen Markt nach einer Rating-Analyse von Investmentfonds veröffentlicht (siehe auch weiterführende Links unten). Im deutschsprachigen Bericht listet der Datenanbieter unter den großen Fondsanbietern die 20 Häuser auf, die im Bereich aktiv gemanagte Fonds Ende September das höchste verwaltete Vermögen aufweisen, das über ein Morningstar Sterne-Rating verfügt, erläutert Ali Masarwah, Chefredakteur für die deutschsprachigen Internetseiten von Morningstar. Die ausführlichere englischsprachige Version umfasst 50 Gesellschaften.
Im Vergleich zur Auswertung für das zweite Jahresquartal zum Stichtag 30. Juni haben sich nur geringfügige Änderungen ergeben, beschreibt Masarwah. Blackrock hält demnach mit 226,5 Milliarden Euro an bewerteten Fonds-Assets mit Abstand das größte Vermögen. Ende Juni belief sich dessen bewertetes Vermögen auf 216,6 Milliarden Euro. Platz zwei bis fünf nach gerateten Assets belegen erneut UBS, Deutsche Asset Management, Fidelity und Nordea, formuliert Masarwah.
Gemessen an den Sterne-Ratings ist die Produktqualität des größten Asset Managers Blackrock mit 3,44 Sternen im Vergleich zum Vorquartal unverändert geblieben, hebt Masarwah hervor. UBS-Fonds haben sich auf 3,18 Sterne leicht verschlechtert (3,22 im Vorquartal), während Nordea sich leicht auf 3,19 Sterne verbessert hat (3,18). Deutsche Asset Management und Fidelity weisen unverändert 3,19 beziehungsweise 3,74 Sterne auf.
Auch die aktuelle Auswertung zeigt, dass die größten Anbieter selten die besten sind; wer als Vollsortimenter aktiv ist, wird nicht immer in jedem Kapitalmarktsegment das beste Produkt vorhalten (können), meint Masarwah. Tendenziell haben hierbei unabhängige Fondshäuser gegenüber solchen Produktanbietern Vorteile, die als Bankentochter über einen eigenen Vertriebskanal für ihre Fonds verfügen, stellt er weiter fest.
In einer Auswertung für kleinere Fondsgeber am europäischen Markt listet Morningstar in der deutschsprachigen Version ebenfalls die besten 20 Häuser auf; die englischsprachige Variante umfasst 50 Gesellschaften. Vor allem britische Asset Manager befinden sich im Top-Ranking der kleinen Fondsanbieter, beschreibt Masarwah. Aus dem deutschsprachigen Raum schafft es mit Flossbach von Storch aus Deutschland nur ein Haus unter die besten Fondsboutiquen in Europa.
Wie im Vorquartal dominieren in dieser Auswertung Häuser, die Anlegern und Beratern im deutschsprachigen Raum wenig bekannt sein dürften und die nicht immer Produkte anbieten, die in Deutschland, Österreich und in der Schweiz zum Vertrieb zugelassen sind, erläutert Masarwah. Unverändert belegt der britische Anbieter Fundsmith Platz eins des Anbieter-Rankings. Deren Vertriebsambitionen dürften sich Masarwah zufolge allerdings nicht auf den heimischen Markt beschränken. Ähnliches vermutet er für die ebenfalls britischen Gesellschaften Troy und Majedie sowie den schwedischen Anbieter Carnegie Fonder. 
Bekannter hierzulande sind dagegen die US-Häuser Wellington Management und T. Rowe Price und der internationale Asset Manager Comgest, die in die Top fünf der Liste aufgerückt sind, meint Masarwah. Es sind typische Investmentboutiquen, die häufig vom Spezialisten zu einem breit aufgestellten Anbieter mutiert sind, ergänzt er. Wellington zum Beispiel kommt mit durchschnittlich 4,3 Sternen auf Platz zwei (im Vorquartal 4,38) Comgest bleibt auf Platz fünf mit durchschnittlich 4,16 Sternen (4,35). Flossbach von Storch verzeichnet Ende September mit 3,82 Sternen ein etwa niedrigeres Rating als im zweiten Quartal (4,24).
Weiterführende Links:Die Erfolgsbilanz der größten FondsanbieterDie besten kleinen Fondsanbieter in Europa portfolio institutionell newsflash 04.11.2016/Heike Gorres