Traditionelle Anlagen
20. November 2017

Dividenden auf Rekordniveau

Janus Henderson: 1.249 Billionen Dollar an Dividenden in 2017. Dividendenrendite höher als High-Yield-Rendite.

Die weltweiten Dividenden legten im 3. Quartal kräftig zu. Auf ausgewiesener (unbereinigter) Basis stiegen sie um 14,5 Prozent auf 328,1 Milliarden US-Dollar – mit Abstand der höchste Wert, der je in einem 3. Quartal registriert wurde. Diese Daten gab der Fondsmanager Janus Henderson Investors in einer Pressemitteilung bekannt. Zudem sei das ausgewiesene Wachstum so hoch wie seit über drei Jahren nicht mehr. Üppige Sonderdividenden trugen maßgeblich dazu bei. Der Janus Henderson Global Dividend Index erreichte vor diesem Hintergrund mit einem Wert von 168,2 ein neues Allzeithoch. Auch für das Gesamtjahr 2017 deute alles auf ein Rekordwachstum der Dividenden hin. Die Dividendenprognose für 2017 wurde auf die Rekordsumme von USD 1.249 Billionen US-Dollar angehoben – das bedeute einen Anstieg um über sieben Prozent.
Wie Janus Henderson mitteilt, war das mit stattlichen 8,4 Prozent zugrunde liegende, also um Wechselkursbewegungen, Sonderdividenden (Einmalzahlungen) und weitere Faktoren bereinigte Wachstum so hoch wie zuletzt vor fast zwei Jahren. Auf zugrunde liegender Basis wurden aus allen Regionen und Sektoren Zuwächse gemeldet, deren Höhe allerdings sehr unterschiedlich ausfiel.
Spitzenreiter war das Vereinigte Königreich, das im vergangenen Jahr hinter der übrigen Welt lag. Am schlechtesten schnitten dagegen die Schwellenländer ab – das lag vor allem an im dritten Jahr in Folge sinkenden Dividendenzahlungen in China.
In Europa schütten nur sehr wenige Unternehmen im 3. Quartal eine Dividende aus. Spanien, wo die Dividenden weitaus weniger ungleichmäßig über das Jahr verteilt sind als in den Nachbarstaaten, ist im 3. Quartal mit Abstand der größte Dividendenzahler. Seit einiger Zeit fällt das Dividendenwachstum in Spanien geringer aus als in Europa insgesamt, doch es seien Anzeichen einer Verbesserung zu erkennen. Bezieht man den Anstieg des Euros mit in die Betrachtung ein, kletterten die Dividenden in Spanien auf zugrunde liegender Basis um 13,3 Prozent. Europaweit erhöhten über 90 Prozent der Unternehmen ihre Ausschüttungen gegenüber dem Vorjahr.
Die Dividendenzahlungen in Nordamerika spielten im 3. Quartal eine dominierende Rolle. Vier von zehn Dollars, die weltweit gezahlt wurden, entfielen auf die Region. Sowohl in den USA (+9,2 Prozent) als auch in Kanada (+11,0 Prozent) wurde ein hohes zugrunde liegendes Wachstum registriert. In den USA wurden aus allen Sektoren höhere Ausschüttungen gemeldet als im Vorjahr. Unter den dividendenstärkeren US-Branchen verzeichneten der Banken-, der Software- und der Halbleitersektor jeweils zweistellige Zuwächse, meldet Janus Henderson.
Das 3. Quartal bildet in der asiatisch-pazifischen Region (ohne Japan) den Höhepunkt des Dividendenjahrs. Die Ausschüttungen erhöhten sich deutlich um 36,2 Prozent auf 69,6 Milliarden US-Dollar, wozu sehr große Einmalzahlungen in Hongkong wesentlich beitrugen. Doch auch das zugrunde liegende Wachstum war mit 12,1 Prozent imposant, Hongkong, Australien und Taiwan brachen die bisherigen Rekorde. Australien erhielt durch das Comeback der Bergbaudividenden starken Rückenwind – steigende Rohstoffpreise und schlankere Kostenstrukturen verhalfen dem Sektor zu erheblichen Gewinnsteigerungen.
Ben Lofthouse, Global Equity Income Fund Manager bei Janus Henderson, sagt: „Nach den Rekordergebnissen des 2. und 3. Quartals deutet alles darauf hin, dass die weltweiten börsennotierten Unternehmen in diesem Jahr so hohe Dividendenzahlungen leisten werden wie noch nie zuvor. Das zugrunde liegende Wachstum ist ungefähr doppelt so hoch wie von uns zu Beginn des Jahres erwartet. Dazu hat insbesondere das breit angelegte, synchron verlaufende globale Wirtschaftswachstum beigetragen. Das ausgewiesene Dividendenwachstum wurde unterdessen durch den schwächeren US-Dollar und höhere Sonderdividenden gestärkt.“
Dividendenrendite höher als High-Yield-Rendite
Die Bedeutung der mit Aktien erzielbaren ordentlichen Erträge ist auch relativ zu Zinserträgen gestiegen. Die Deutsche Asset Management wies im August darauf hin, dass die Renditen von Hochzinsanleihen mittlerweile unter der Dividendenrendite von Aktien liegen. Der Asset Manager orientierte sich dabei am BofA Merrill Lynch European High Yield Index und dem MSCI Europe. Niedrige Risikoprämien auf Hochzinsanleihen, und damit auch niedrige Renditen, scheinen durch eine stabile Konjunktur und niedrige Ausfallraten gerechtfertigt, so die Deutsche Asset Management. Höheres laufendes Einkommen aus Kapitalanlagen gebe es aber mittlerweile am Aktienmarkt.
portfolio institutionell 20.11.2017/Patrick Eisele
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