Immobilien
15. September 2014

Europas Industrie- und Logistikimmobilien sind äußerst gefragt

Mit Renditen zwischen sechs und acht Prozent locken sie die Investoren. Deutschland ist auf dem Weg, in diesem Segment 2014 einen neuen Rekord bei den Transaktionen aufzustellen.

Europäische Industrie- und Logistikimmobilien sind gefragter als alle anderen Sektoren des Gewerbeimmobilienmarktes. Laut dem jüngsten Marktbericht von DTZ haben die Investitionen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf insgesamt neun Milliarden Euro angezogen. Dieses Segment des Gewerbeimmobilienmarktes war damit der wachstumsstärkste Sektor überhaupt. Im gesamten gewerblichen Transaktionsvolumen verzeichneten die DTZ-Analysten einen Zuwachs von 23 Prozent. 
Unter den drei Kernmärkten fanden in Großbritannien mit 3,2 Milliarden Euro – was einem Anteil von 35 Prozent des Gesamtvolumens entspricht – die meisten Transaktionen statt. Der deutsche Investmentmarkt beendete das Halbjahr mit einem Volumen von fast 1,8 Milliarden Euro, was ein Anstieg um 42 Prozent im Jahresvergleich bedeutet. Für das Gesamtjahr 2014 erwartet die DTZ für Deutschland einen neuen Rekordwert in diesem Marktsegment. Mit einem Investmentvolumen von 1,4 Milliarden Euro haben die skandinavischen Märkte ihr hohes Niveau in den ersten sechs Monaten des Jahres halten können, und zwar vor allem aufgrund des starken zweiten Quartals in Finnland (1,1 Milliarden Euro).
Besonders aktiv haben sich im ersten Halbjahr dieses Jahres Private-Equity-Fonds gezeigt. Auf sie entfiel etwa die Hälfte des Transaktionsvolumens von insgesamt 4,4 Milliarden Euro. Auch die Marktaktivität börsennotierter Anleger hat sich laut DTZ erhöht und bereits zur Jahresmitte mit 1,6 Milliarden Euro einen Wert deutlich über dem Ankaufsvolumen des Gesamtjahres 2013 erreicht. „Der Investmentmarkt für Industrie- und Logistikimmobilien war im ersten Halbjahr 2014 von großen Paketen geprägt, die vor allem diverse internationale Fonds angelockt haben“, erklärte Yvo Postleb, Country Head Deutschland bei DTZ. Am aktivsten unter den traditionell starken Marktteilnehmern sei Blackstone mit einem Transaktionsvolumen von beinahe einer Milliarde Euro gewesen. „Die allmähliche Erholung der europäischen Wirtschaft im Verbund mit attraktiven Preisen dürfte die Investorennachfrage auch künftig weiter anheizen und in ein starkes zweites Halbjahr 2014 münden”, so Postleb. 
Wie die DTZ-Analysten weiter feststellen, hat eine starke Konkurrenz unter den Investoren die Renditen in Großbritannien unter Druck gesetzt, ebenso aber auch auf einigen kontinentaleuropäischen Märkten, etwa in den Niederlanden und in Polen. Andernorts seien die Renditen stabil geblieben. Die Spitzenrenditen am europäischen Markt für Industrie- und Logistikimmobilien weisen weiterhin eine große Bandbreite auf: von unter sechs Prozent in Großbritannien bis hin zu sieben oder acht Prozent auf den meisten anderen Märkten. „Die Logistik- und Industriemärkte gelten unter globalen und lokalen europäischen Akteuren, die auf der Suche nach höheren Renditen sind und sich von der anziehenden Konjunktur Mietzuwächse erhoffen, als attraktiv“, so Postleb. „Das Logistiksegment ist insbesondere deswegen beliebt, weil Betreiber ihre Netze stetig weiterentwickeln. Vor allem Opportunity-Fonds aus den USA zeigen europaweit ein hohes Interesse an einem Investment in diesen Sektor“, fügte er hinzu. 
portfolio institutionell newsflash 15.09.2014/Kerstin Bendix
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