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2. Mai 2016

Flaggschiff-Fonds halten in der Krise eher den Kurs

Eine Analyse der Feri Euro Rating Services hat ergeben, dass viele Mischfonds und Absolute-Return-Strategien die Erwartungen der Anleger zuletzt enttäuscht haben dürften. Es gibt aber auch Lichtblicke.

In der seit Anfang Juni 2015 andauernden Abwärtsphase wichtiger Aktienmärkte haben viele der in Deutschland vertriebenen, global investierenden, flexiblen Mischfonds und viele Absolute-Return-Strategien es nicht geschafft, Anleger vor größeren Wertverlusten zu bewahren. Dies ergab eine Analyse von Feri Euro Rating Services, die das Rating- und Research-Unternehmen am Montag im Rahmen der 29. Feri-Frühjahrstagung dem anwesenden Fachpublikum präsentierte.
Demnach haben die untersuchten Mischfonds bis Ende Februar 2016 auf Euro-Basis im Durchschnitt rund 9,5 Prozent an Wert verloren und damit nicht allzu viel besser abgeschnitten als weltweit investierende Aktienfonds, die durchschnittlich um 12,9 Prozent nachgaben. Absolute-Return-Fonds haben in diesen neun Monaten im Schnitt 3,8 Prozent eingebüßt.
Globale, flexibel anlegende Mischfonds und Absolute Return Strategien waren in jüngerer Vergangenheit bei deutschen Anlegern sehr beliebt und haben 2015 beachtliche Absatzerfolge erzielt. Dies hat die Fondsanalysten der Feri dazu veranlasst, deren Performance während der Haussephase von Anfang Juni 2012 bis Ende Mai 2015 und während der anschließenden Abwärtsbewegung der Märkte genauer zu untersuchen. Christian Michel, Direktor und Leiter Funds der Feri Euro Rating Services, sprach bei der Vorstellung der Ergebnisse von „einer Art Stresstest“.
Auffällig ist die breite Streuung der Ergebnisse der beiden untersuchten Fondsklassen in der Hausse und vor allem auch in der Baissephase. So reichte die Spanne der Wertentwicklungen bei den globalen investierenden, flexiblen Mischfonds in der Phase fallender Märkte von +15,9 bis -42,4 Prozent und bei den Absolute-Return-Fonds von +20,7 bis -39,5 Prozent. Bei weltweit investierenden Aktienfonds ermittelten die Feri-Analysten lediglich eine Spanne von +2,8 bis -26,8 Prozent.
Doch die Untersuchungen lieferten auch ein Ergebnis, über das sich viele Anleger freuen dürften: Gerade die besonders großen, sogenannten Flaggschiff-Fonds, die oft weit mehr als eine Milliarde Euro verwalten, habe in der Phase fallender Märkte häufig eine vergleichsweise gute Performance erzielt. Unter den flexiblen Mischfonds haben der MFS Meridian Funds – Prudent Wealth und der Nordea 1 – Stable Return in den neun Monaten bis Februar dieses Jahres sogar Gewinne von 1,5 und 1,2 Prozent erzielt.
Der Acatis – Gane Value Event Fonds UI und der Flossbach von Storch – Multiple Opportunities haben beide weniger als drei Prozent an Wert verloren (siehe Seite 12 der Präsentation). Bei den Absolute-Return-Produkten ergibt sich ein ähnliches Bild: Hier hat der JPM Global Macro Opportunities sogar ein Plus von fast 5,4 Prozent erwirtschaftet, während die Verluste des Invesco Global Targeted Returns und des Aviva Investors Multi-Strategy unter ein Prozent geblieben sind (siehe Seite 15 der Präsentation, die Sie herunterladen können).
Angesichts der breiten Streuung der Performance und der Tatsache, dass es manche Fonds auch in der zuletzt sehr schwierigen Marktphase geschafft haben, gute Ergebnisse zu erzielen, zeigte sich Michel überzeugt: „Der Fondsauswahl kommt gerade in schwierigen Marktphasen eine entscheidende Bedeutung zu.“ Dabei führe die wachsende Zahl und die zunehmende Heterogenität der Fondskonzepte und -strategien gerade bei Absolute-Return-Ansätzen zu erhöhten Anforderungen an die quantitative und qualitative Fondsanalyse.
portfolio institutionell newsflash 02.05.2016/Ralf Kolbe

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