Alternative Anlagen
15. Juni 2018

Für mehr VC: Roland Berger will Zukunftsfonds

Zukunftsfonds soll Investitionshemmnisse für Institutionelle überwinden. Festverzinsung möglich.

Das Lamento ist bekannt: In Deutschland gibt es zu wenig Venture Capital (VC), insbesondere in der Wachstumsphase neu gegründeter Unternehmen. Die neue Studie „Treibstoff Venture Capital: Wie wir Innovation und Wachstum befeuern“ von Roland Berger, der Internet Economy Foundation (IE.F) und dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK) analysiert bestehende Investitionshemmnisse für Wagniskapital und legt Ideen vor, wie diese überwunden werden können.
Zwar haben sich auch in Europa die Venture-Capital-Investitionen in den vergangenen fünf Jahren auf knapp 16 Milliarden Euro mehr als verdreifacht, doch besteht nach wie vor ein deutlicher Rückstand im Vergleich zu den USA. Dort wurde im vergangenen Jahr Risikokapital in Höhe von fast 64 Milliarden Euro investiert. „Auch Asien holt hier mit rasanter Geschwindigkeit auf“, sagt Professor Dr. Friedbert Pflüger, Vorsitzender der IE.F. „Länder wie China investieren immense staatliche Mittel in Tech-Ökosysteme und haben es innerhalb kürzester Zeit geschafft, die Finanzierungslücke zu den USA zu schließen. In der Folge hat China eine globale Führungsrolle in zentralen Zukunftssektoren wie der Künstlichen Intelligenz eingenommen.“
„Entscheidend sind Lösungen, die darauf abzielen, mehr Kapital institutioneller Anleger für Venture Capital zu mobilisieren", sagt BVK-Vorstandssprecherin Dr. Regina Hodits. Ein Teufelskreis sei, dass zu wenig für Versicherer und Pensionskassen ausreichend große VC-Fonds existieren. Andererseits können ohne das Kapital eben dieser Investorengruppe kaum großvolumige VC-Fonds entstehen.
Mit Blick auf Deutschland schlagen die Studienmacher einen Zukunftsfonds vor. Dieser soll neue Anreize für institutionelle Investoren wie Versicherungen schaffen, risikoreduziert über Wagniskapital-Fonds in innovative Geschäftsmodelle zu investieren. Gestaltet werden soll dieser Zukunftsfonds in Form eines Dachfonds. Die Vorteile wären, dass dieser Risiken diversifiziert und die notwendige Größe für institutionelle Anleger hätte.
Anleger, die an einer Festverzinsung interessiert sind, sollen aber auch, analog zum dänischen Modell „Dansk Vækstkapital“, anstatt in den Dachfonds größtenteils in eine staatliche An­leihe investieren, die wiederum in den Dachfonds in­vestiert wird. Für diesen Teil des Investments entfiele die Pflicht, nach den Vorgaben der Solvency-II-Richt­linie Eigenkapital zu hinterlegen. Der Staat würde in einem solchen „Anleihemodell“ ausschließlich eine Ausfallgarantie übernehmen. Im Gegenzug wür­de der Staat die Renditen einbehalten, die sich aus die­sem Teil der Investitionen ergäben – also die Differenz zwischen der den Anleihe-Investoren zugesagten und der tatsächlich aus dem Dachfonds erzielten Rendite.
So könnte – wie das Beispiel Dänemark zeigt – der Staat von dem Dachfondsmodell auch in monetärer Hinsicht profitieren. Anleger, die höhere Renditen erzielen wol­len, hätten die Möglichkeit, direkt in den Dachfonds zu investieren oder ihr Investment zwischen Anleihe und Direktinvestition anders zu gewichten. „Das Beispiel des dänischen Dachfonds-Modells zeigt, wie man auch Versicherungen zu nennenswerten Investitionen in Venture Capital bewegen kann“, zitieren die Studienmacher Peter Hielscher von Caplantic.
portfolio institutionell, 15.06.2018/Patrick Eisele 
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