6. Mai 2015

Im Kampf gegen Komplexität

Die zunehmende Komplexität im Risikomanagement bereitet institutionellen Investoren weltweit Sorgen, zeigt eine BNP-Paribas-Studie. Die Mehrheit ist zugleich von ihrem Ansatz zur Handhabung von einzelnen Risikofaktoren überzeugt.

Risikomanagement wird immer komplexer. Die zunehmende Komplexität stellt für viele institutionelle Investoren weltweit in den kommenden zwölf Monaten eine große Herausforderung dar. Das geht aus einer neuen Umfrage von BNP Paribas hervor, für die 177 institutionelle Investoren, darunter Pensionsfonds, Versicherungen und öffentliche Einrichtungen, aus 19 Ländern in Amerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt wurden. Darunter befanden sich auch zwölf deutsche Adressen. 
Ein genauer Blick auf die Regionen, aus denen die befragten Anleger kommen, zeigt allerdings gewisse Unterschiede. So stellt die zunehmende Komplexität des Risikomanagements für Nord- und Südamerikaner als auch Investoren aus dem Raum Asien-Pazifik das vorrangige Problem dar, für Investoren aus Europa ist es „nur“ der zweitwichtigste Aspekt nach der Bindung von Talenten. Das wiederum ist für amerikanische Anleger von untergeordneter Bedeutung. Als eine weitere zentrale Herausforderung nannten 43 Prozent aller Befragten die Verfügbarkeit von korrekten Daten für die Entscheidungsfindung. Hier ist man sich wiederum einig.     
Bei der Analyse der Ergebnisse der Umfrage war für BNP Paribas erstaunlich, dass die zunehmende Komplexität im Risikomanagement für Investoren eine größere Sorge darstellt als die aufsichtsrechtliche Berichterstattung (33 Prozent) und die mit der aufsichtsrechtlichen Compliance verbundenen Kosten (28 Prozent). Trotz der Sorge wegen der zunehmenden Komplexität im Risikomanagement ist die große Mehrheit – 87 Prozent der Befragten und unabhängig von der Region – von ihrem Ansatz, mit dem sie einzelne Risikofaktoren, wie zum Beispiel das Liquiditäts- und Anlagerisiko, handhaben, überzeugt. 
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, führen Instrumente für die Risikoanalyse die Liste der als effektiv eingestuften Risikomanagement-Methoden an (93 Prozent). Die Risikobudgetierung wird ebenfalls von der großen Mehrheit (87 Prozent) als sehr oder ziemlich effektiv angesehen, insbesondere von den befragten Pensionsfonds. Das gilt auch für das Asset-Liability-Management, wobei diese Methode vor allem bei amerikanischen Anlegern hoch im Kurs steht. Mehr als 40 Prozent der Befragten prognostizieren, dass die nächste Stufe des Risikomanagements Instrumente umfassen wird, die sämtliche Risikoaspekte, wie operationelle Risiken, Kredit- und Marktrisiken, aggregieren.      
Eine weitere Frage, die den Investoren im Rahmen der Umfrage gestellt wurde, war: Wie gehen Sie mit dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld um? Bei 60 Prozent der Befragten lautete die Antwort, dass sie ihre Renditen durch laufende Investitionen verbessern, wie zum Beispiel durch die Nutzung von Securities Lending oder ein verbessertes Cash-Management. Mit Abstand dahinter wurden die Nutzung von aktiven oder Alpha-Strategien (23 Prozent) und der Ausbau des Emerging-Markets-Exposures (21 Prozent) genannt.  
portfolio institutionell newsflash 06.05.2015/Kerstin Bendix
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