Immobilien
2. August 2016

Inrev trackt erstmals Performance deutscher Immobilienfonds

Mehr Markttransparenz haben die Mitglieder des europäischen Immobilienverbands verlangt. Das Ergebnis: der Inrev German Vehikel Index 2016. Auch ein globaler Performance-Index ist gestartet, weitere Unterstützer werden gesucht.

Immobilienfondsmanager werden an ihren eigenen Vorgaben zu Zielrenditen und Ausschüttungsquoten gemessen. Der Vergleich mit einer Benchmark oder einer Peergroup ist unüblich, weil die verfügbaren Indizes oftmals nicht passen. Doch die Indexentwicklung schreitet voran. Nun hat der europäische Verband für nicht-gelistete institutionelle Immobilienanlagen (Inrev) neue Indizes aufgelegt, die die jährliche und monatliche Performance von Spezialfonds, Publikumsfonds und anderen in Deutschland domizilierten Vehikeln messen. 
Grundlage für den neuen Inrev German Vehikel Index 2016 sind Daten des deutschen Fondsverbandes BVI, die bis 2001 zurückreichen. Seit damals hat sich bis Ende 2015 die Zahl der Immobilienvehikel von 25 auf 177 erhöht und der Net Asset Value (NAV) mehr als verdreifacht – von 30,9 auf 97,8 Milliarden Euro. 
Laut Inrev haben deutsche Immobilienvehikel zwischen 2001 und 2015 jedes Jahr positive Total Returns erzielt. Einzige Ausnahme war das Jahr 2010, in dem lediglich -0,3 Prozent zu Buche standen. Der Immobilienverband führt dies wesentlich auf die Liquidierung einiger Publikumsfonds zurück. Seit damals haben sich die Renditen jedoch wieder erholt und erreichten Ende vergangenen Jahres 2,7 Prozent. 
Ein genauer Blick auf die verschiedenen Vehikel offenbart: Spezialfonds haben Publikumsfonds über den gesamten Zeitraum deutlich outperformt. Die institutionellen Immobilienvehikel haben im Schnitt pro Jahr 3,8 Prozent Rendite erzielt, während Publikumsfonds nur auf 2,1 Prozent kamen. Besonders hoch fiel die Outperformance mit 310 Basispunkten im vergangenen Jahr aus. Spezialfonds erreichten 2015 im Schnitt 5,1 Prozent. 
In den Ergebnissen zum vergangenen Jahr zeigt sich laut Inrev auch die Stärke des deutschen Marktes. Immobilienvehikel, die nur in Deutschland investieren, verzeichneten eine Gesamtrendite von 5,7 Prozent und schlugen sowohl global (4,9 Prozent) als auch europaweit (1,5 Prozent) investierende Strategien. Logistik und Wohnen waren mit 4,5 beziehungsweise 4,6 Prozent die Sektoren mit der besten Performance. 
„Wir sind darüber begeistert, durch die Einführung des ersten Inrev Index, der die Vehikel-Performance auf die Herkunft und rechtliche Struktur herunter bricht, hinsichtlich der Tiefe unserer Branchendaten neue Wege zu gehen. Das ist nur möglich geworden, weil unsere Mitglieder mehr Markttransparenz verlangen. Deshalb freuen wir uns, diesen wichtigen Punkt zu unterstützen, und wir werden dies auch weiterhin tun“, kommentierte Inrev-CEO Matthias Thomas.      
Erstmals veröffentlicht hat die Inrev im Juni dieses Jahres auch den Global Real Estate Investor Index, der es Investoren ermöglichen soll, die Performance über verschiedene Investmentwege zu verfolgen und zu vergleichen. Die erste Veröffentlichung basierte auf Daten von 19 Investoren aus acht verschiedenen Ländern mit einem gesamten Immobilienvermögen von 107,7 Milliarden Euro. Doch dabei soll es nicht bleiben. „Wir bemühen uns, den Index zu erweitern und Investoren zu ermutigen, in der bestehenden Initiative mitzuwirken“, schreibt die Inrev. Nur als Unterstützer erhält man Zugang zu den detaillierten Auswertungen der Performance-Daten.    
portfolio institutionell newsflash 02.08.2016/Kerstin Bendix
Autoren:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert