Immobilien
23. September 2016

Institutionelle Anleger favorisieren Wohnimmobilien

Bereitschaft zur Investition in Wohnimmobilien ist im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte gestiegen.

Trotz der immer weiter steigenden Kaufpreise lassen sich offenkundig immer noch attraktive Renditen erzielen. „Daher werden die Investoren auch mittelfristig ihr Wohnimmobilienportfolio ausbauen“, prophezeit Kai Wolfram, geschäftsführender Gesellschafter von Engel und Völkers Investment Consulting. Das Beratungsunternehmen ist Herausgeber der Studie „Investitionsstrategien institutioneller Investoren am deutschen Wohnimmobilienmarkt“. Eines der wichtigsten Ergebnisse der Umfrage: 57 Prozent der Befragten wollen ihren Wohnimmobilienanteil in den nächsten zwölf bis 18 Monaten ausbauen. Die Mehrheit der Experten erwarte Renditen zwischen vier und fünf Prozent. Mit 68 Prozent ist die Nachfrage bei Objekten in A-Städten und anderen Ballungsräumen besonders hoch. Dort erwarten die Befragten Mietsteigerungen in Höhe von 3,4 Prozent, ebenso in B-Städten. Die beliebteste Art, in Immobilien zu investieren, ist mit 51 Prozent die direkte Anlage. Nur 19 Prozent sind über offene Immobilienfonds investiert. Am niedrigsten sind die Beteiligungen bei geschlossenen Spezial-AIF (Alternative Investment Fonds) mit 15 Prozent. 
Befragt nach den größten Risiken bei Investitionen in Wohnimmobilien, nannten die 157 Umfrageteilnehmer Abwertung und Marktpreis, im Prinzip also das Risiko einer Immobilienblase, sowie wirtschaftliche Risiken. Als wichtigste Kriterien gelten Werterhalt (75 Prozent), Sicherheit (69 Prozent), eine hohe Ausschüttungsrendite (67 Prozent) und das Wertsteigerungspotenzial (66 Prozent). 
Hinsichtlich der Investitionsstrategie gaben 39 Prozent der Interviewpartner zu Protokoll, weder risikoavers noch -affin zu sein, 36 Prozent von ihnen legen größten Wert auf Sicherheit. Lediglich 13 Prozent der Teilnehmer gehen höhere Risiken ein. Auf die Frage „Welche aktuellen Trends werden Ihre Investitionsstrategie in den nächsten 18 Monaten stark beeinflussen?“ gaben 54 Prozent das Zinsumfeld an. Bei 31 Prozent der Befragten wirken sich politische Ereignisse auf die Investitionen aus, darunter der Brexit mit 16 Prozent. Danach folgen Marktentwicklungen (28 Prozent). 
Bei der Finanzierung der Wohnimmobilieninvestments achten die befragten Investoren auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Eigenkapital und Fremdfinanzierung. Einem Fünftel genügt ein Fremdkapitalanteil von weniger als 40 Prozent, während 21 Prozent Kredite zwischen 80 und 90 Prozent des Objektwertes aufnehmen.
Die Ruecker-Consult hatte im Juni und Juli dieses Jahres im Auftrag der Engel und Völkers Investment Consulting GmbH 157 institutionelle Anleger, semiprofessionelle Anleger und Depot-A-Manager befragt. 45 Prozent der befragten Investoren gehören zur Anlegergruppe Family Offices und Stiftungen, 22 Prozent sind Versicherungen, 14 Prozent Pensionskassen und Versorgungswerke sowie Depot-A-Manager. 44 Prozent der Interviewteilnehmer verwalten in der Asset-Klasse Wohnen bis zu 100 Millionen Euro, heißt es in der Studie. Die Immobilienportfolios der Interviewpartner bestehen im Durchschnitt zu 50 Prozent aus Wohnimmobilien. 
portfolio institutionell newsflash 26.09.2016/Rebecca Lück
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