20. September 2011

Investoren fahren auf Ampelsysteme ab

Die deutschen Anleger haben den Einbruch auf dem Aktienmarkt gut bis zufriedenstellend gemeistert, sehen aber mehrheitlich von einer Erhöhung der Quote ab.

FRANKFURT – Statt Sommer, Sonne, Sonnenschein galt im August auf dem Aktien¬markt das Motto „alles rennet, rettet, flüchtet“. Eine analoge Entwicklung ist schon seit längerem bei Staatsanleihen der Peripherie gegeben. Grund genug für portfolio institutionell, eine Umfrage zu diesen beiden Märkten aufzusetzen. In der Woche vom 22. bis 26. August befragte darum das Beratungshaus Kommalpha für portfolio institutionell 102 Investoren – mit interessanten Ergebnissen. Antworten gingen zu jeweils einem Drittel von Banken und Sparkassen sowie von Vermögensverwaltern ein. Ein Viertel steuerten VAG-Anleger (Pensionskassen elf, Versicherungen acht und Versorgungswerke fünf Prozent) bei. Sieben Prozent der Antworten kamen von Mitarbeitern von Stiftungen.
_Aktien: Investoren hören die Signale
Dass ein Einbruch im deutschen Aktienindex Dax von in der Spitze 27 Prozent innerhalb eines Monats auch eine gute Seite hat, zeigt die Frage nach der Zufriedenheit mit dem gewählten Aktienrisiko¬management. 89 Prozent der Befragten bezeichneten die Reaktion ihres Aktienrisikomanagements im August als „gut“ beziehungsweise „zufriedenstellend“. Dies zeigt, dass die Profianleger auch wirklich professionell handeln und ihre Lehren aus den Jahren 2002 und 2008 gezogen haben.
(Ergebnisse der Umfrage)
Anlegers Liebling unter den Risikomanagementarten sind eindeutig signalorientierte Systeme. Knapp jeder Zweite vertraut auf diesen Absicherungstypus. Die Beliebtheit solcher Systeme dürfte nicht nur darauf zurückzuführen sein, dass sie offenbar ¬funktionieren, sondern auch darauf, dass sie auch eine Handlungsempfehlung bei steigenden Märkten geben. Jeder Dritte vertraut auf den Klassiker „Stop-loss“. Trendfolger, CPPIs und Put-Strategien genießen dagegen weniger das Vertrauen der institutionellen Anlegerschaft in Deutschland. Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich.
Ein weniger einheitliches Bild ergibt sich bei den Antworten zur künftigen Aktienstrategie. 35 Prozent kündigen eine Erhöhung an, 24 Prozent eine Reduzierung. 41 Prozent sehen keinen Handlungs¬bedarf. „Dass es trotz der günstigen Aktienbewertungen keinen eindeutigen Trend zur Erhöhung der Aktienquote gibt, liegt daran, dass die hohe Volatilität die Risikobudgets verbrannt hat und dass eben auch eine große Unsicherheit besteht, ob es nicht doch noch weiter nach unten gehen könnte“, kommentiert Clemens Schuerhoff, Vorstand bei Kommalpha. Dass trotz der starken Marktbewegung 41 Prozent keine Quotenveränderungen planen, lässt aber auch einen massiven Bedeutungsverlust dieser vor allem in den 90er Jahren noch sehr wichtigen Asset-Klasse erkennen. Für 2009 beziffert der Versicherungsverband GDV die Aktienquote der Assekuranz ohne die ¬Kategorien Investmentanteile und andere nicht verzinsliche Wertpapiere mit gerade einmal einem halben Prozent.
portfolio institutionell newsflash 07.09.2011/pe

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