9. Oktober 2013

Investoren üben sich in Bescheidenheit

In allen Asset-Klassen haben institutionelle Anleger ihre Erwartungen an die Rendite gesenkt, wie eine neue Studie zeigt. Die Duration in den Rentenportfolios wurde zugleich deutlich verlängert.

Institutionelle Investoren haben ihre Renditeerwartungen in sämtlichen Asset-Klassen nach unten korrigiert. Dies zeigt eine neue Studie von Greenwich Associates, für die insgesamt 248 deutsche Großanleger, darunter Altersvorsorgeeinrichtungen, Versicherungen, Stiftungen, Banken und Kirchen, interviewt wurden. Demnach erwarten die Befragten in den nächsten fünf Jahren von ihrem Rentenportfolio lediglich eine Jahresrendite von durchschnittlich 2,9 Prozent. Im Jahr 2011 waren es hingegen noch 3,7 Prozent. Auch bei Aktien sind die heutigen Renditeerwartungen deutlich bescheidener als noch vor zwei Jahren. Für heimische und europäische Aktien fielen diese von 6,3 auf 5,9 Prozent, bei internationalen Aktien von 7,0 auf 6,2 Prozent.
Wie aus der Greenwich-Studie weiter hervorgeht, widmen die befragten Investoren mehr als drei Viertel ihres Investmentkapitals der Renditesuche und nicht dem Liability-Matching. Diese Suche führe zu signifikanten Umschichtungen in der Asset Allocation, insbesondere im Fixed-Income-Bereich. Laut Greenwich haben die befragten Investoren über die vergangenen zwölf Monate ihre passiven Rentenportfolios zugunsten von aktiven Mandaten im Bereich Global Bonds, Emerging Market Debt und High Yield umgeschichtet. Darüber hinaus haben die Studienmacher in den Rentenportfolios eine extreme Verlängerung der Duration beobachtet. Die befragten Investoren gaben an, quasi keine Rentenpapiere mit einer Duration von unter fünf Jahren zu halten. 
Laut den Studienmachern von Greenwich scheint sich der Trend zu Diversifikation nun allmählich auch im Bereich der Alternatives zu materialisieren. So wollen 26 Prozent der Investoren in den nächsten drei Jahren ihr Infrastruktur-Exposure signifikant erhöhen. Weitere 25 Prozent planen, die Allokation in Immobilien bedeutsam auszubauen. „Die Investoren waren auch im vergangenen Jahr optimistisch, was ihre Allocation in Alternatives anging.  Sie sind dann hinter ihren Zielen zurückgeblieben“, merkt Marc Haynes, Consultant bei Greenwich Associates, an. Allerdings glaubt er auch: „die Investoren sind hoffnungsvoll, dass die Entwicklung der Regelungen zu Limited Partnerships unter der Federführung von AIFMD für die Zukunft förderlich sein wird.“
In ihrer Untersuchung fragte Greenwich die 248 institutionellen Investoren auch nach externen Managern, die sie beschäftigen, und deren Bewertung. Das Ergebnis fasst Lydia Vitalis kurz zusammen: „In einem dynamischen Umfeld haben die Investoren Allianz Global Investors und Pimco gewählt und ihnen beste Qualität im Investmentmanagement bescheinigt.“   
portfolio institutionell newsflash 09.10.2013/Kerstin Bendix

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