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7. September 2016

Mehr Vermögen für weniger Depotbanken

Die Top-Ten-Verwahrstellen teilen sich über 88 Prozent des deutschen Fondsvermögens. Den Spitzenplatz belegt BNP Paribas. Neben den Global Custodians behaupten sich auch die DZ Bank und einige Landesbanken im Verwahrgeschäft für Spezialfonds.

Das Vermögen der bei Verwahrstellen verwahrten Assets von deutschen Fonds ist im ersten Halbjahr dieses Jahres leicht gestiegen. Wie die neue Statistik des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) zeigt, betreuten die 40 Verwahrstellen in Deutschland zur Jahresmitte insgesamt ein Vermögen von knapp 1.824 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Ende 2015 waren es 1.751 Milliarden Euro, die von insgesamt 44 Verwahrstellen betreut wurden. Der Markt scheint sich offenbar weiter zu konsolidieren. Dies bestätigt sich auch bei einem Blick auf die zehn größten Verwahrstellen, die inzwischen mehr als 88 Prozent des Marktes unter sich aufteilen. Laut der BVI-Statistik liegt das Vermögen bei sechs Banken unter einer Milliarde Euro. 16 Banken betreuen ein Vermögen zwischen einer und zehn Milliarden Euro. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren teilten die zehn größten Verwahrstellen mehr als 80 Prozent des Marktes, der damals rund 1.496 Milliarden Euro umfasste, unter sich auf. 
Wie aus der Statistik weiter hervorgeht, ist BNP Paribas mit 418 Milliarden Euro die mit weitem Abstand größte Verwahrstelle Deutschlands. Gegenüber dem Jahresende 2015 konnte sie einen Zuwachs von rund 26 Milliarden Euro für sich verbuchen. Auf den Plätzen dahinter folgen die State Street Bank mit 240  Milliarden Euro und die Bank of New York Mellon mit 188 Milliarden Euro. Die 100-Milliarden-Grenzen übertreffen ebenfalls JP Morgan (184 Milliarden Euro), HSBC Trinkaus & Burkhardt (157 Milliarden Euro), die DZ Bank (140 Milliarden Euro) und die Deka Bank (119 Milliarden Euro). Mit Ausnahme der State Street Bank konnten die eben genannten Verwahrstellen allesamt Zuwächse erzielen: Die größte n Zuwächse erzielte nach BNP Paribas mit 20 Milliarden Euro die HSBC Trinkaus & Burkhardt. Es folgen BNY Mellon mit 14 Milliarden Euro, und die DZ Bank mit zehn Milliarden Euro. Abflüsse musste unterdessen die State Street Bank hinnehmen, und zwar in Höhe von rund sechs Milliarden Euro.  
Wirft man einen Blick auf das Spezialfondsvermögen, verschiebt sich das Ranking ein wenig. Den Spitzenplatz belegt auch hier BNP Paribas mit 363 Milliarden Euro im Wertpapierbereich. Hinzu kommen weitere 8,5 Milliarden Euro aus dem Immobilien-Spezialfondssegment. Mit weitem Abstand dahinter folgen JP Morgan mit 184 Milliarden Euro und BNY Mellon mit 174 Milliarden Euro, die ausschließlich im Wertpapierbereich aktiv sind. Den vierten Platz nimmt HSBC mit fast 148 Milliarden Euro ein und landet damit noch vor State Street, die 115 Milliarden Euro im Wertpapier- und weitere 7,5 Milliarden Euro im Immobilienbereich verwahrt. Spitzenreiter in der Verwahrung von offenen Immobilien-Spezialfonds ist Caceis mit fast 20 Milliarden Euro.   
Mit fast 67 Milliarden Euro an verwahrtem Spezialfondsvermögen sticht die DZ Bank aus der Statistik des BVI hervor. Zu den großen deutschen Adressen im Verwahrgeschäft von Spezialfonds gehören auch einige Landesbanken. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) liegt in der aktuellen Statistik des BVI bei einem verwahrten Spezialfondsvermögen von 72 Milliarden Euro, die ausschließlich auf den Wertpapierbereich entfallen. Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) kommt auf rund 46 Milliarden Euro. Alle beide haben ihr Vermögen seit Ende 2015 gesteigert, und zwar um 15 beziehungsweise acht Milliarden Euro. Die Deka Bank verwahrt im Wertpapierspezialfondssegment rund 30 Milliarden Euro und fast vier Milliarden an Immobilien-Spezialfondsvermögen. Die Bayerische Landesbank ist in der BVI-Statistik mit 29 Milliarden Euro an Spezialfondsvermögen vertreten.     
portfolio institutionell newsflash 07.09.2016/Kerstin Bendix
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