19. Mai 2014

Pufos: erfolgreich in der Nische

Neue Kommalpha-Studie widmet sich institutionellen Publikumsfonds. In die Umfrage gingen vor allem Fonds ein, die mit einer ­institutionellen Anteilsklasse aufwarten oder mit individuellen ­Konditionsvereinbarungen Privaten und Institutionellen angeboten werden.

Institutionelle Publikumsfonds sind offenbar ein echtes Wachstumsgeschäft. Die Top-Fünf-Anbieter, die gemäß einer aktuellen ­Studie von Kommalpha zusammen 36 Prozent der ermittelten ­institutionellen Publikumsfonds auf sich vereinen, konnten im ­Vergleich zur Studie von 2011 ihre Anzahl an diesen Fonds um 263 Prozent (Nordea),­ 195 Prozent (Blackrock), 133 Prozent (ING Investment Management), 43 Prozent (HSBC Trinkaus & Burkhardt) und 25 Prozent (State Street) steigern. Spitzenreiter bei der Gesamtanzahl dieser Vehikel ist Blackrock mit 236 Fonds. Diese Zahlen zeigen, dass ein spürbares Interesse der institutionellen ­Investoren an Publikumsfonds besteht. Und, da die Top 5 nur etwa ein Drittel des Anbietermarkts ausmachen, dass der Markt sehr fragmentiert ist.
Kommalpha erhob diese Pufo-Studie, die vierte ihrer Art, von Ende 2013 bis zum ersten Quartal 2014 unter etwa 50 Dienstleistern, die über 2.224 Fonds berichteten, sowie 82 Investoren, darunter auch Asset Manager und Vermögensverwalter. Die Hälfte aller an der ­Studie teilnehmenden Investoren verfügt über ein Anlagevolumen von über einer Milliarde Euro. Erstmalig wurde die Studie zu den institutionellen Vehikeln unter den Publikumsfonds 2007 von Kommalpha durchgeführt. In die Umfrage gingen vor allem Fonds ein, die mit einer ­institutionellen Anteilsklasse aufwarten oder mit individuellen ­Konditionsvereinbarungen Privaten und Institutionellen angeboten werden. Nur fünf Prozent der Publikumsfonds werben ausschließlich ­institutionelle Kunden. Bei letzteren Vehikeln ist Union Investment, gefolgt von Helaba Invest und Nord-LB, der Spitzenreiter unter den Anbietern. Bei der diesjährigen Erhebung ist zu konstatieren, dass mit Blick auf die Volumina Fonds mit 100 bis 500 Millionen Euro mit rund einem Viertel die größte Gruppierung bilden.
Während zwölf Prozent der untersuchten Fonds auf ein Volumen von über 500 ­Millionen Euro kommen, entfallen auf kleinere Fonds mit einem ­Volumen von unter 50 Millionen Euro 40 Prozent der gemeldeten Produkte. Lediglich 30 Prozent der gemeldeten Fonds weisen ein Fondsvolumen von unter 25 Millionen Euro aus. Dies ist für die ­meisten institutionellen Investoren die Grenze, um sich mit einem Fonds überhaupt weiter zu beschäftigen, kommentiert Kommalpha den Aspekt „Mindestgröße“.
Zwei Motive: Nischen und Handling
Warum institutionelle Anleger Publikumsfonds nutzen, liegt primär an zwei Gründen: Zum einen werden Publikumsfonds zur Umsetzung von Nischen-Investmentstrategien (76 Prozent) genutzt. Außerdem ist die einfache Handhabung mit geringen Einstiegs­hürden und Mindestanlagesummen ein Argument zur Investition in Publikumsfonds (67 Prozent). Die Umsetzung von Basis-Investmentstrategien (38 Prozent), Bilanzierungsvorteile (32 Prozent), Kom­plexitätsreduktion (32 Prozent) und die Umsetzung von passiven ­Investmentstrategien (29 Prozent) sind dagegen vergleichsweise nachgelagerte Kriterien zur Auswahl dieses Investmentvehikels. In der aktuellen Befragung gaben 32 Prozent – nach 21 Prozent (2011) und zehn Prozent (2009) – an, mehr als 50 Prozent ihrer Anlagen in Publikumsfonds zu halten. 21 Prozent gaben allerdings zu Protokoll, lediglich bis zu fünf Prozent ihrer Investitionen in Publikumsfonds zu allokieren. 
portfolio institutionell newsflash 19.05.2014/Patrick Eisele
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