Versicherungen
23. Oktober 2013

Signal Iduna: Finanzstark auch unter Solvency II

Die deutsche Assekuranz steht vor fundamentalen Herausforderungen. Im Kurzinterview sprach portfolio mit Ulrich Leitermann, dem neuen Vorstandsvorsitzenden der Signal-Iduna-Gruppe, über Solvency II und Innovationen.

Solvency II wurde zwar geschoben, doch der Druck auf stärkeres Eigenkapital bleibt. Wie ist Ihr Unternehmen auf Solvency II vorbereitet, was erwarten Sie als Auswirkung von Solvency II?
Wir sind gut vorbereitet. Dabei war die Verschiebung natürlich richtig und wichtig, weil hier Qualität klar vor Schnelligkeit geht. Wenn die Lebensversicherung nach deutschem Modell  – also mit Garantien – auch für die Unternehmen attraktiv bleiben soll, müssen hier entsprechende Weichen gestellt werden. Ich bin optimistisch, dass das noch vernünftig geregelt wird. Wir werden auch bei Einführung von Solvency II finanzstark bleiben und müssen unser Geschäftsmodell nicht grundlegend verändern.
Was ist aus Ihrem Unternehmen als nächste Innovation (Produkt, Konzept, Geschäftsmodell, Vertriebssteuerung) zu erwarten und warum gerade diese Neuerung? Wo sehen Sie für Ihr Unternehmen die Schwerpunkte?
Wichtige Schwerpunkte werden nach wie vor die Alters- und die Gesundheitsvorsorge sein. Trotz niedriger Zinsen ist die Lebens- und Rentenversicherung ein hochattraktives Produkt. Keine Bank garantiert zurzeit 1,75 Prozent bei einem gleichzeitig so breit diversifizierten Portfolio. Die immer noch gute Nettoverzinsung zeigt, dass wir unseren Kunden auch in der bereits lang anhaltenden Niedrigzinsphase die Sorge vor Altersarmut nehmen können. Dafür muss man aber frühzeitig vorsorgen, daran führt kein Weg vorbei. Ein sich fortsetzender Trend im 2. Halbjahr wird der starke Absatz der geförderten Pflegeversicherung „PflegeBahr“ und des Zusatzbausteins „PflegeBahr Plus“ sein.
Welchen Stellenwert räumen Sie dem Maklervertrieb ein, wie reagieren Sie auf Kritik aus Maklerkreisen an der Vergütung und zur Akzeptanz des Kundenwunsches nach Betreuung?
Dass wir traditionell auf einen starken Ausschließlichkeitsvertrieb setzen, ist bekannt. Ich halte es für wichtig, dass wir immer auch die unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Vertriebswege wahrnehmen und als Unternehmen entsprechend reagieren. Beide Vertriebswege sind uns wichtig. Die Vergütung ist nur ein Kriterium. Die Makler erwarten heute viel mehr als nur immer die maximale Vergütung. Es geht eher um die Qualität bei den Produkten und Prozessen.
portfolio institutionell newsflash 23.10.2013/Detlef Pohl

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