Pension Management
16. September 2013

Studie: Altersvorsorge ist weiter fest in Versicherungshand

Im direkten Vergleich mit Asset Managern halten Investoren die Assekuranz für besser positioniert. Unter den Anbietern werden AGI und Deam als am stärksten wahrgenommen.

Die Altersvorsorge gewinnt unter Asset Managern zunehmend an Bedeutung. In den vergangenen Jahren haben sie erheblich in Kapazitäten, Qualifikation und Prozesse investiert. Doch den Versicherungen können sie nach wie vor nicht das Wasser reichen. Dies zeigt die fünfte Kommalpha-Studie „Altersvorsorge in der Asset-Management-Industrie 2013“, für die 150 Entscheidungsträger aus der Asset-Manager-Branche und über 40 institutionelle Investoren, darunter Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerke, befragt wurden.
Wie bereits in den Vorgängerstudien auch bescheinigt die große Mehrheit der befragten Investoren den Versicherungen eine bessere Positionierung im Bereich der spezialisierten Altersvorsorge als den Asset Managern. Nur etwa zwölf Prozent sehen die Asset Manager vorn.
Das schwache Abschneiden der Asset Manager ist bemerkenswert, insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass 71 Prozent der befragten Anbieter dem Thema Altersvorsorge für die Entwicklung ihres Unternehmens eine „sehr hohe“ oder zumindest „hohe“ Bedeutung attestieren. Es scheint, als hätten die Asset Manager ihre Hausaufgaben nicht gemacht oder die zuletzt getätigten Investitionen in diesem Bereich nicht gefruchtet. Immerhin knapp die Hälfte der befragten Anbieter gab an, viel oder sehr viel zum Thema Altersvorsorge in die Unternehmensstruktur zu investieren. Weitere 31 Prozent sprachen zumindest von mittelmäßigen Investitionen. Bei den Investoren scheint das zumindest nicht angekommen zu sein.
Trotz dieser eher bedenklichen Ergebnisse im Vergleich zu Versicherern mangelt es den Asset Managern nicht an Selbstbewusstsein. Immerhin 63 Prozent der Befragten sehen sich im Vergleich zu ihren Wettbewerbern gut bis sehr gut aufgestellt. Im Vergleich mit der Vorgängerstudie von 2011 offenbart sich ein gestiegenes Selbstbewusstsein. Damals war nur die Hälfte davon überzeugt, gut oder sehr gut aufgestellt zu sein.
Konkret befragt nach derjenigen Kapitalanlagegesellschaft, die als „starker Dienstleister“ im Bereich der Altersvorsorge wahrgenommen wird, nannten 71 Prozent der Investoren Allianz Global Investors (AGI. Auf Platz zwei landet mit 41 Prozent die Deutsche Asset & Wealth Management (Deam). Die Platzierung dieser beiden entspricht auch dem Ergebnis der Vorgängerstudie von 2011, allerdings hat sich der Abstand zwischen den beiden deutlich vergrößert. 2011 lagen sie noch fast Kopf an Kopf mit 67 und 63 Prozent. Hinter den beiden auf Platz drei landen Metzler und Union gleichauf mit 35 Prozent. Es folgen Fidelity, Deka und Frankfurt Trust.
Interessanterweise ist die Wahrnehmung der Anbieter etwas anders. Zwar landen auch bei den 150 befragten Asset Manager AGI (67 Prozent), Deam (51 Prozent) und Union (38 Prozent) auf den ersten drei Plätzen. Metzler wird von den Wettbewerbern mit sieben Prozent dagegen nicht so stark wahrgenommen, wie das bei den Investoren der Fall ist. Das trifft auch auf Frankfurt Trust zu. Im Gegensatz dazu nannten acht beziehungsweise sieben Prozent der Anbieter Franklin Templeton und die Inka als starke Dienstleister, beide Häuser wurden auf Investorenseite nicht genannt.
Das Bedürfnis nach Sicherheit ist bei Anlegern gerade in unsicheren Börsenzeiten und jahrelangen Finanzkrisen besonders hoch, wie Kommalpha zu bedenken gibt. Das Versprechen von Kapitalgarantien sei daher seitens der Investmentgesellschaften ein beliebtes Mittel, um dieses Bedürfnis zu befriedigen und den Anleger zu beruhigen, wie die Studienautoren erklären. Garantiert werde dem Anleger dabei meist ein Prozentsatz, bis zu dem die Einlage verzinst wird, oder aber es wird eine Kapitalgarantie auf die Einlage gegeben. Der Nachteil der Kapitalgarantie ist offensichtlich: Die Anlagemöglichkeiten in risikobehaftete Assets sind sehr eingeschränkt. Das Bedürfnis nach Sicherheit spiegelt sich in den Antworten sowohl der Anbieter als auch der Investoren wider. Laut Kommalpha nimmt die Kapitalgarantie als „wesentliches Merkmal einer bAV“ mit knapp 74 Prozent auf der Anbieterseite und rund 90 Prozent auf der Investorenseite einen hohen Stellenwert ein.
Im Rahmen der Studie hat sich Kommalpha auch mit den Auswirkungen des Dauerkrisenzustandes auf das Vertrauensverhältnis zwischen Investor und Anbieter befasst. Das Ergebnis: 65 Prozent der Investoren gaben an, dass der Vertrauensverlust mindestens gering vorhanden ist. Lediglich sechs Prozent sprechen von einem starken Vertrauensverlust. 
portfolio institutionell newsflash 11.09.2013/Kerstin Bendix

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