25. April 2017

Investoren sind zufrieden mit Anlageerfolg ihrer ESG-Strategie

Viele institutionelle Investoren verfügen bereits über eine ESG-Komponente in ihrer Anlagestrategie, wie eine großangelegte, globale Umfrage zeigt. Es gibt aber auch noch einige Probleme, wie etwa das Benchmarking sowie hohe Aufwendungen und Gebühren.

Wer als institutioneller Investor Nachhaltigkeitskriterien in seiner Anlagestrategie berücksichtigt, verbessert seine Erträge. Zu dieser Erkenntnis kommt State Street Global Advisors (SSGA) aufgrund einer weltweiten Umfrage unter 475 institutionellen Investoren, die zwischen Dezember 2016 und Januar 2017 durchgeführt wurde. Demnach hat die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien (ESG) in der Anlagestrategie die Erträge bei mehr als zwei Drittel der Befragten verbessert. Angesichts dessen überrascht es nicht, dass mehr als 80 Prozent der Umfrageteilnehmer zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit dem Anlageerfolg ihrer ESG-Strategie sind. Mehr als zwei Drittel gaben außerdem an, dass die Anwendung einer ESG-Strategie sie beim Volatilitätsmanagement unterstützt hat.
Obwohl die Mehrheit mit den Renditen ihrer ESG-Strategien zufrieden ist, wenden Investoren, die ESG-Strategien verfolgen, im Durchschnitt nur bei einem Drittel ihrer Investments ESG-Kriterien an. Die Gründe hierfür dürften in erster Linie auf die Herausforderungen zurückzuführen sein, denen sich die Anleger bei ihren nachhaltigen Investitionsansätzen ausgesetzt sehen. So geben knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer an, dass es schwierig ist, das eigene Anlageergebnis mit dem anderer Investoren beziehungsweise Investmentmanager zu vergleichen.
Darüber hinaus stellt für mehr als die Hälfte in Bezug auf ESG-Investments die genaue Beurteilung externer Vermögensmanager ein Hauptproblem dar. Knapp die Hälfte der Anleger berichtet darüber hinaus, dass hohe Aufwendungen und Gebühren die größte Hürde für einen weiteren Einbezug von ESG-Kriterien in Investmentportfolios darstellen, gefolgt von mangelnden Kenntnissen diesbezüglich. Trotz all dieser Hemmnisse wollen die Umfrageteilnehmer ihren Anteil an ESG-Strategien im Portfolio weiter ausbauen. Der Studie zufolge erwarten die Investoren, dass dieser Anteil in den nächsten zwei Jahren auf etwa 40 Prozent ihres Portfolios wachsen wird.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, investieren mehr als drei Viertel der Befragten gerade deshalb in ESG-Strategien, weil diese Faktoren für die Geschäftsergebnisse von Aktiengesellschaften eine Rolle spielen. Die zunehmende Integration von ESG-Faktoren bei Anlagestrategien ist nach Ansicht von State Street eine positive Entwicklung, allerdings bleibe das aktive Engagement von institutionellen Anlegern in die Unternehmen, in die sie investieren, weiterhin ein entscheidender Bestandteil einer umfassenden ESG-Strategie. So zeige die Studie, dass sich knapp 80 Prozent der befragten institutionellen Investoren bei den Unternehmen, in die sie investieren, in einem gewissen Maß im Bereich ESG engagieren. Sie verstehen unter dem ESG-Anlageansatz folglich mehr als nur den Ausschluss von Unternehmen aus ihrem Portfolio, die ESG-Kriterien nicht erfüllen.
„Gegenwärtig vollzieht sich eine kollektive Verschiebung in der Welt der institutionellen Investoren, das heißt, Vermögenseigentümer und -manager entwickeln ein anderes Verständnis für die Implikationen ihrer Investments“, so Chris McKnett, Leiter des globalen ESG-Geschäfts bei SSGA. Und weiter: „Die Mehrheit der Anleger stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie ESG als Teil ihrer Anlagestrategie betrachten sollen, sondern wie sie sich im Rahmen ihrer Investitionen in Unternehmen aktiv engagieren können, um ihre Finanzziele zu erreichen und dabei gleichzeitig etwas verändern zu können.“
portfolio institutionell newsflash 25.04.2017/Kerstin Bendix
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