Traditionelle Anlagen
15. Juni 2015

Szenarioanalyse für die Bad Bank „Heta“

Das Bundesland Kärnten und der Bund setzen sich zusammen und spielen Szenarien zum Umgang mit den Heta-Garantien durch. Ein Verhandlungstermin mit den Gläubigern soll ebenfalls anberaumt werden.

Das österreichische Finanzministerium und das Bundesland Kärnten wollen gemeinsam eine Lösung für die Garantien Kärntens für Anleihen der Heta Asset Resolution, die sich auf gut elf Milliarden Euro belaufen, finden. Die Bad Bank hatte zum 31. Dezember 2014 eine Bilanzsumme von rund 18 Milliarden Euro. In dieser Woche nehmen die Verhandlungsteams von Bund und Land die Arbeit auf, um verschiedene Szenarien für den Umgang mit den Garantien zu analysieren. Verhandlungstermine mit den Gläubigern und der Aufsicht FMA sollen ebenfalls noch in dieser Woche fixiert werden. Dies teilte Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten, Ende vergangener Woche auf der Webseite des Bundeslandes mit. Zuvor war er mit Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling zusammengetroffen. 
Zu den betroffenen Gläubigern, mit denen verhandelt werden soll, gehören auch deutsche Investoren. Wie portfolio institutionell bereits vor einigen Wochen berichtete (siehehier), sind unter anderem die Nord-LB und NRW-Bank betroffen. Auch der Regionalversicherer VGH bangt um die Rückzahlung von Nachrangpapieren. Hier stehen 200 Millionen Euro auf dem Spiel. Wie viele andere, die bei Heta engagiert sind, hat dieses Institut seine Bilanz korrigieren müssen: Rund 41 Millionen Euro des Einsatzes hat das Unternehmen aus Hannover vorsorglich abgeschrieben, wie aus dem Geschäftsbericht 2014 hervorgeht. 
Der Landeshauptmann von Kärnten machte in der Mittelung vergangene Woche keinen Hehl daraus, dass seinem Bundesland ein steiniger Weg bevor steht. Es gelte, das Damoklesschwert der Heta-Haftungen und damit die Bedrohung von Kärntens Zukunft zu beseitigen. „Der Bund ist selbstverständlich bereit, Hilfestellung zu geben“, so der Finanzminister Schelling. Er meinte dies in Form von Expertisen, aber auch eines „gemeinsamen Weges“ zur Schaffung von Liquidität für Kärnten. 
Die Aufsichtsbehörde hat die Abwicklung der Heta übernommen und am 1. März ein 15-monatiges Schuldenmoratorium verhängt, nachdem die Regierung die Unterstützung für die Abwicklung der zusammengebrochenen Hypo-Alpe-Adria-Bank International einstellte. Kärnten hat erklärt, die Garantien nicht leisten zu können, die mehr als das Vierfache des jährlichen Haushalts des Bundeslandes betragen, im Falle das Anleihegläubiger Verluste mittragen sollen.
portfolio institutionell newsflash 15.06.2015/Kerstin Bendix
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