Versicherungen
23. November 2015

Talanx und Allianz sind startklar für Solvency II

Jahrelang hat die Talanx an ihrem internen Modell gearbeitet, nun ist die ersehnte Genehmigung da. Sie ist nicht der einzige deutsche Versicherungskonzern. Eiopa sieht die Entwicklung jedoch kritisch.

Gut einem Monat vor dem Start von Solvency II hat die Talanx-Gruppe die Genehmigung für ihr internes Kapitalmodell von der Bafin erhalten. Der Finanzvorstand, Dr. Immo Querner, zeigte sich darüber erfreut: „Mit dem internen Modell kann die Talanx-Gruppe mit Rück- und Erstversicherung als stark diversifizierter Konzern anders als mit dem Standardmodell ihre Risikostruktur bestmöglich abbilden.“ Eigenem Bekunden nach hat die Talanx 2007 mit den Arbeiten an dem internen Modell begonnen und stand seitdem in engem Austausch mit der Bafin. Die Solvenzquote nach Solvency II lag zum Stichtag 31.Dezember 2014 regulatorisch bei 184 Prozent und ökonomisch bei 271 Prozent. Damit sieht sich die Talanx komfortabel kapitalisiert. 
Bereits am 18. November hat die Allianz eignen Angaben zufolge die Genehmigung der Aufsichtsbehörde erhalten, ihr internes Modell zur Berechnung von Kapitalanforderungen unter Solvency II für alle Einheiten anzuwenden, die in den Antrag einbezogen waren. Im Ergebnis bestätigt die Allianz die Kapitaldeckungsquote von 200 Prozent zum 30. September, vorausgesetzt die europäischen Regeln zur Äquivalenz von Drittstaaten werden wie erwartet verabschiedet.
Neben der Allianz und Talanx haben nach Bafin-Angaben weitere 30 Versicherungsunternehmen einen Antrag auf Genehmigung eines internen Modells gestellt. In der Branche gilt dies als Wettbewerbsvorteil, da sich die Kapitaleffizienz um 20 bis 30 Prozent im Vergleich zu einem Standardmodell verbessern soll. Doch genau das ist Eiopa-Chef Gabriel Bernardino ein Dorn im Auge, wie er in seiner Rede auf der Eiopa-Konferenz Mitte November deutlich machte. Er wolle vermeiden, dass interne Modelle zu einem „capital optimization tool“ werden. „Interne Modelle sind besonders anfällig für inkonsistente Ansätze“, so Bernardino.
portfolio institutionell newsflash 25.11.2015/Kerstin Bendix

Autoren:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert