Strategien
2. Juni 2017

Talanx durchleuchtet ihre Kapitalanlagen auf Nachhaltigkeit

Alle nicht angemessenen Investitionen sollen marktschonend bis Ende dieses Jahres abgebaut werden. Infrastrukturanlagen will die Talanx weiter forcieren.

Die Talanx intensiviert Nachhaltigkeit in ihren Kapitalanlagen. Wie die Versicherungsgesellschaft Anfang Juni mitteilte, werden die Wertpapieranlagen konzernweit seit Anfang des Jahres auf die Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) analysiert. Das Screening der Kapitalanlagen erfolgt auf Grundlage desUN Global Compact, der weltweit größten und wichtigsten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Investitionen, die den Screening-Kriterien nicht entsprechen, will die Talanx marktschonend abbauen. Dieser Abbau nicht angemessener Investitionen sei bis Ende 2017 geplant. Darüber hinaus werde die Versicherung auch vor neuen Wertpapierkäufen prüfen, ob der Emittent den ESG-Kriterien entspricht.
„Die konzernweite Umsetzung nachhaltigen Wirtschaftens ist jedoch kein Kurzstreckenlauf“, kommentierte Herbert K. Haas, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. Durch das systematische Screening der Kapitalanlagen erhofft er sich zusätzliche Erkenntnisse über den Investmentbestand. „Damit haben wir eine gute Basis geschaffen, um zu entscheiden, welche Anlagepositionen wir als nicht angemessen erachten und abbauen wollen. Und das tun wir jetzt. Die Nachhaltigkeit eines Investments ist für uns auch ein Indikator für dessen langfristige Wirtschaftlichkeit“, so Haas. Die sechs Richtlinien für verantwortungsbewusstes Investieren der Vereinten Nationen, besser bekannt als UN PRI, hat die Talanx nicht unterzeichnet. 
Wie die Talanx weiter mitteilte, wird das ESG-Screening quartalsweise über einen externen Dienstleister durchgeführt und umfasst derzeit rund 90 Prozent aller Konzerninvestments. Für Asset-Klassen wie Infrastruktur und Immobilien, die nicht vom Screening erfasst werden können, hat die Versicherung eigenen Angaben zufolge separate Anlagerichtlinien erlassen. Im Moment machen derartige Investments jedoch nur einen kleinen Teil der Kapitalanlagen von rund 110 Milliarden Euro aus, die zu 89 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere und knapp zwei Prozent in Aktien investiert sind. Auf Immobilien entfallen rund drei Prozent der Anlagen. Der Rest verteilt sich auf Asset-Klassen wie Private Equity, Infrastruktur sowie Cash-Positionen.
An der Quote im alternativen Bereich will die Talanx jedoch weiter arbeiten. Die Investments in Infrastrukturanlagen wie Windparks, Stromnetze und Wasserversorger soll kontinuierlich ausgebaut werden, wie es hieß. Derzeit ist die Gruppe mit rund 1,5 Milliarden Euro in Erneuerbare Energien und andere zentrale Strukturgüter investiert. Darin enthalten sind Neuinvestitionen aus dem Jahr 2016 in Höhe von rund 400 Millionen Euro. Bis Ende 2017 will die Talanx ihren Anlagebestand in diesem Bereich auf knapp zwei Milliarden Euro erhöhen. 
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Talanx-Gruppe wird seit 2016 jährlich im Rahmen eines Nachhaltigkeitsberichts veröffentlicht. Der Bericht für das Geschäftsjahr 2016 wurde Anfang Juni 2017 vorgelegt. Mehr dazu finden Siehier. 
portfolio institutionell newsflash 02.06.2017/Kerstin Bendix
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