Strategien
13. Dezember 2017

„Time in the Market“ statt „Timing the Market“

Amundi und Degroof Petercam plädieren für langfristige Investments in Qualitäts-Assets. Vier Prozent aller Aktien machen den Unterschied.

In einer Asset-Management-Studie plädieren Amundi und Create-Research für ein langfristiges Investieren. Pensionsfonds sollten auch in volatilen Zeiten die Halteperioden ausdehnen, um Risikoprämien Zeit zum Reifen zu geben. Die „Time in the Market” werde relevanter sein als „Timing the Market”. Es sei wichtig, in Quality-Assets investiert zu bleiben, und über einen vollen Zyklus outzuperformen. 44 Prozent von in einer Umfrage befragten Pensionsfonds sehen eine Zunahme von langfristigen Investments, nur acht Prozent eine Abnahme.
Ein ähnliches Plädoyer hält Degroof Petercam AM. Die Konzentration auf Gewinnertitel, die sich über längere Zeiträume erfolgreich entwickeln, könne die Frage über den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt, also das Markt-Timing, überflüssig machen. „Buy-and-hold-Strategien, die im Rahmen der neuen Normalität an den Märkten von vielen Experten als nicht mehr zeitgemäß eingestuft werden, sind nach Ansicht von Degroof Petercam AM weiterhin aktuell. Unterbewertete Qualitätsaktien zu identifizieren und in diese langfristig investieren, zahlt sich aus“, sagt Guy Lerminiaux, CIO für fundamentale Aktien bei Degroof Petercam.
Nur vier Prozent aller Aktien machen den Unterschied
Zur Bedeutung der Auswahl der „richtigen“ Aktien für den langfristigen Anlageerfolg verweist Degroof Petercam auf eine wissenschaftliche Studie von Hendrik Bessembinder, einen Finanzwissenschaftler an der Universität Arizona, der die Entwicklung von 26.000 US-Aktien zwischen 1926 und 2016 untersucht habe. Der Akademiker stellte fest, dass in diesem Zeitraum der gesamte Markt an US-Aktien besser abschnitt als der für US-Staatsanleihen, sofern die Aktien länger als sieben Jahre gehalten wurden. Aber nur vier Prozent aller Aktien waren letztendlich für die Outperformance des gesamten Aktienmarktes verantwortlich. Alle übrigen Titel schnitten tatsächlich unterdurchschnittlich ab.
Auch darum empfiehlt Guy Lerminiaux aktives Stockpicking: „Die marktsystemischen Risiken haben insgesamt spürbar abgenommen. Investoren sollten sich vielmehr darauf konzentrieren, welche individuellen Risiken einzelne Unternehmen bergen und danach ihre Anlageentscheidungen ausrichten. Der Blick hinter die Kulissen der Unternehmen wird im aktuellen Marktumfeld wichtiger, um negative Überraschungen zu vermeiden. 2018 kann zum Jahr der aktiven Stockpicker werden.“
portfolio institutionell 13.12.2017/Patrick Eisele
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