Banken
9. August 2011

Vermählung ohne Flitterwochen

Frisch fusioniert, warten auf das Bankhaus Donner & Reuschel mit Basel III und der bevorstehenden Zinswende ­große Herausforderungen. Zur Bewältigung besinnt man sich unter anderem auf die Rolle der Bank als Intermediär.

_Herr Vitt, Herr Dr. Czempiel, Kreditrisiken bestimmen die öffentliche Diskussion, intern dürften aber bei Banken Durationsrisiken im ­Hinblick auf die Fristentransformation mindestens genauso viel Sorgen machen.
Dr. Laurenz Czempiel:
Donner & Reuschel hat und hatte keine griechischen Staatsanleihen im Depot. Griechenland macht, ­singulär betrachtet, den Banken wegen des Volumens keine existentiellen Sorgen. Die von einer griechischen Staatspleite möglich­erweise ausgehenden negativen  Wechselwirkungen auf andere Staaten, wie Irland, Portugal, Italien und Spanien, stellen für den europäischen Bankensektor jedoch eine echte ­Herausforderung dar.
Privatbanken, Volks- und ­Raiffeisenbanken sowie Sparkassen haben durch ihr hohes Kundeneinlagengeschäft und damit einer ­relativ kurzen Refinanzierung stark von der Fristentransformation profitiert. Doch je ­flacher die Zinsstrukturkurve durch Zinssteigerungen am kurzen Ende wird, desto schwerer erzielt eine Bank ein gutes Transformations­ergebnis. Erschwerend kommen zudem auch die Zunahme der Volatilität der Zinssätze­ und die Ausweitung der Spreads durch politische Faktoren hinzu. Zinsprognosen, die für das Management der Fristentransformation unerlässlich sind, erweisen sich als sehr komplex. Politische Risikoprämien haben daher stark an Bedeutung gewonnen. 
Marcus Vitt: Das teile ich zu 100 Prozent. Eine steile Zinskurve würde die Fristentransformation natürlich einfacher machen. Die Duration als Kennzahl und Steuerungs­modell ist für mich aber kein geeignetes Abbild der Zinsänderungsrisiken und im Zinsbuch nicht hilfreich. Denn eine Duration von zum ­Beispiel fünf ergibt sich ja nicht nur aus einer entsprechenden Kurvenpositionierung, sondern kann auch aus der Kombination von sehr kurzen und sehr langen Laufzeiten ­resultieren. Noch mehr Möglichkeiten entstehen, wenn man sich nicht nur long, sondern auch short positioniert. Eine barwertige Cashflow-Steuerung ist für uns daher das Instrument im Risikomanagement.

_Nutzt oder schadet der Niedergang von Sal.  Oppenheim anderen Privatbanken?
Vitt:
Mit dieser unverantwortlichen Entwicklung bei Sal. Oppenheim ging natürlich auch Vertrauen gegenüber der Branche ver­loren. Die Kunden werden vorsichtiger und schauen nicht nur auf wohlklingende Namen, sondern die dahinterliegenden Eigentümerstrukturen und Geschäftsmodelle, die ja sehr differieren.
Jede Konstellation impliziert unterschiedliche mögliche Auswirkungen für die Kunden. Manche Privatbanken gehören mehr oder ­weniger vermögenden Familien, manche ­internationalen Playern mit teilweise sehr kurzfristiger Gewinnmaximierungsabsicht und wir zu einem führenden Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit.
Die Signal-Iduna-Gruppe ist ein sehr ­solventer Partner mit einer langfristigen und nachhaltigen Member-Value-Orientierung für Kunden und Mitglieder und verfolgt nicht die kurzfristige Gewinnmaximierung um jeden Preis.
Czempiel: Donner & Reuschel gehört ­damit zu einem wirtschaftlich sehr stabilen Versicherungs- und Finanzkonzern. In der Kundenberatung sind wir objektiv und in der Auswahl unserer Kooperationspartner sehr flexibel. Das ist gerade für unsere privaten und institutionellen Kunden eine ideale ­Basis. Im Private Banking profitieren wir heute eher davon, dass mit Sal. Oppenheim ein großer Wettbewerber weggefallen ist.
Vitt: In einer Marktphase wie im vergangenen Jahr kann man sehr viel falsch machen. Da muss man sich bei Ideen, wie zum ­Beispiel Griechenland-Bonds, auch zurückhalten ­können und nicht zur Erfüllung hoher ­Ertragserwartungen unverhältnismäßig hohe Risi­ken eingehen.
_Ganz konservativ ist Ihr Depot A aber auch nicht. In den Eigenanlagen bei Donner & Reuschel wurden Aktien auch mal geshorted. 
Vitt:
Ja, wir gehen abhängig von der Marktphase im Depot A auch schon einmal Dax-Futures short, denn das Risiko ist mit dem einer Long-Position ja vergleichbar. So sind wir in der Krise frühzeitig Aktienmarktpreis-Risiken netto short gegangen und haben­ an rückläufigen Märkten partizipiert. Kunden kommen zu uns, weil wir für sie die Komplexität reduzieren und das Chancen-Risiko-­Verhältnis optimieren. Wenn man diese Kernkompetenz gegenüber dem Kunden in ­Anspruch nimmt, sollte man auch im ­eigenen Haus mit dem eigenen Vermögen unter ­Beweis stellen, ein guter Risikomanager zu sein. Aktienmarktpreis-Risiken gehören für mich immer – ob long oder short – zu einer ausgewogenen Gesamtrisikostruktur eines Portfolios. Hier ist der Anteil am ­Gesamtrisiko die entscheidende Frage.
Auch als Asset Manager hängen wir nicht sklavisch an einer Benchmark, sondern ­verstehen uns als Treuhänder der Vermögen unserer Kunden. Als der Dax 8.000 Punkte erreicht hat, haben wir auch in unser Best-of-Two-Modell eingegriffen und die Aktienquote mit einem Strategie-Reset von 90 auf 50 Prozent zurückgesetzt.
Czempiel: Insgesamt sind aber unsere ­eigenen Aktien- und Handelsbuchaktivitäten extrem klein. Wir haben drei Bücher, von ­denen die Liquiditätsreserve etwa 1,6 Milliarden Euro ausmacht. Hier sind wir in kurzfristigen Staatsanleihen und Pfandbriefen investiert. Das strategische und das kurzfristige ­Investmentbuch sind deutlich kleiner. Im strategischen Investmentbuch halten wir meist längerfristige Positionen. Im kurzfristigen Handelsbestand finden sich Titel, für die wir Designated Sponsor sind, sowie kurzfristige Aktienpositionen. Die Risiken sind also sehr begrenzt.
_Welche Verbindlichkeiten werden mit dem Depot A abgedeckt?
Vitt:
Wir haben ein großes Einlagen­geschäft, und unsere Treasurin muss mit ihrer­ Anlage Zinslaufzeiten, Bonitäts- und Liqui­ditätserfordernissen gerecht werden. Über das Overlay setzen wir dabei das Zinsänderungsrisiko unserer barwertig aggregierten Aktiv-/Passivpositionen auf null. Wir konservieren damit die Kundenmarge und können das Transformationsrisiko separat sehr aktiv und transparent in einem eigenen Buch steuern.­
Czempiel: Als Treasurer muss man sich genau überlegen, ob man nun im Hinblick auf Anrechnungsfähigkeiten, Liquiditätserfordernissen, Eigenkapitalbelastungen, aber auch Zusatzgeschäften einem Unternehmen einen Kredit gibt oder die Liquidität am Kapital­markt anlegt. Als eine Bank, die sich auch auf das Kundensegment „Unternehmen und Unternehmer“ fokussiert, bieten wir Firmen neben der Finanzplanung, dem Cash- und Währungsmanagement, der Beratung in ­Fragen der betrieblichen Altersversorgung und Absicherung selbstverständlich auch kurz- beziehungsweise langfristige Kredite an. Zunehmend mehr mittelständische Unternehmen suchen sich über den Kapitalmarkt zu finanzieren. Deshalb beraten wir Unternehmen auch in dieser Hinsicht.
Vitt: Vor kurzem haben wir eine sehr inter­essante und mit Immobilien besicherte Anleihe der AVW an die Börse gebracht. Die Handelbarkeit von Krediten ist für den Mittelstand und die Banken attraktiv. Dank unseren vielen Kontakten zum Mittelstand fühlen wir uns für dieses Thema prädestiniert.
_Etwa sechs bis sieben Prozent für fünf Jahre klingt auch für Investoren attraktiv. Die Liquidität ist bei Volumina von 30 bis 50 Millionen aber gering. Oft bestehen auch ungün­stige Rückkaufsrechte und die Margen der Emittenten sind manchmal mager.
Czempiel:
Unsere Kreditabteilung ist sehr versiert und prüft jeden Kredit und jede Schuldverschreibung, in die wir investieren, bis ins Detail. Insgesamt ist aber bei Mittelstandsanleihen Aufmerksamkeit geboten, da auch zunehmend mehr schlechtere Bonitäten am Markt angeboten werden. Darum müssen wir hier mit der größtmöglichen Sicherheit vorgehen. Wir werden Unternehmensanleihen dann am Markt platzieren, wenn wir die Emission auch selbst ins Buch nehmen ­würden. Dies signalisiert dem Investor eine höhere Sicherheit.
_Aber wo ist der Anreiz, einen bonitätsmäßig attraktiven Siebenprozenter an einen anderen ­Investor abzugeben?
Vitt: Der Anreiz liegt in der Möglichkeit einer breiteren Risikostückelung und -teilung für die Bank und andere Investoren. Die ­Diversifikation gerade auch im Kreditport­folio ist wichtig. Interessenkonflikte sehe ich nicht. Bei uns erstellt die Kreditabteilung erst einmal ein eigenes Rating. Dann erwarten wir ein externes Rating, zum Beispiel von der Creditreform. Zur vollen Transparenz und zum Ausschluss von Interessenkonflikten trägt die unabhängige Markteinschätzung des Dritten bei.
_Passt ein solcher Bond denn grundsätzlich im Hinblick auf Bonität und Liquidität in ihr strategisches Investmentbuch?
Czempiel:
Wir könnten über ein solches Investment dann nachdenken, wenn ein ­Rating im Investment Grade vorliegt und wir den Bond als bis zur Endfälligkeit zu haltende Schuldverschreibung deklarieren.
Aus Diversifikationsgesichtspunkten ­wäre es jedoch mittelfristig sinnvoll, die Liquidität in einen von uns geprüften „Small-Cap-Debt-Fonds“ zu investieren. Im Moment ist dieser Markt aber noch recht klein. Aber im Zuge von Basel III werden sich die Spreads ­zwischen Kapitalmarkt und Hausbank an­nähern. Kredite werden deutlich teurer werden.­ Dies fördert die Asset-Klasse „Small Cap Debt“.
_Ist Basel III der Weisheit letzter Schluss? ­Systemrisiken und die Too-big-to-fail-Problematik bestehen doch fort.
Vitt:
Grundsätzlich ist es richtig, dass ein Regelwerk weltweit gilt und nicht jeder die Umsetzung individuell ausgestaltet, so dass ganz unterschiedliche Wettbewerbspositionen und „Aufsichtsarbitrage“ entstehen. Die Amerikaner haben die Anforderungen an ­Basel II sehr hoch gesetzt, aber nicht wirklich umgesetzt. In einer globalisierten Welt ­brauchen wir aber einheitliche Spielregeln für alle. Denn ansonsten wird dort gehandelt, wo es regulatorisch, also von der Eigenmittel­optimierung, attraktiv ist. Wichtig ist zudem auch eine frühzeitige Interpretations­sicherheit.
In Deutschland entstehen Wettbewerbsverzerrungen durch die drei Banksektoren. Ich erwarte, dass durch Basel III, da Sparkassen und Volksbanken auf europäischer Ebene weniger stark vertreten sind, es auch hierzulande zu faireren Spielregeln kommen wird.   
Czempiel: Trotz höherer Eigenkapital­quoten und verschärfter Liquiditätskenn­zahlen wird Basel III die nächste Finanzkrise aber nicht verhindern können. Zwar werden die Banken selbst immer mehr kontrolliert, das sogenannte „Schattenbankensystem“ aber noch nicht.
Es existieren nach Schätzungen der Deutschen Bank Derivate im Wert von circa 600 Billionen Dollar, und niemand weiß ganz genau, welchen tatsächlichen ­Risiken Hedgefonds oder andere Finanzinstitute­ in diesen Bereichen ausgesetzt sind. ­Solange für diese Derivate keine Regelungen gelten oder regulierte Märkte bestehen, ist keine ­Krisenresistenz gegeben.   
Für die Staaten ist Basel III aber bestimmt hilfreich. Denn Aktivposten des Levels 2, zum Beispiel gedeckte Schuldverschreibungen und Unternehmensanleihen mit einem ­Rating nicht schlechter als AA-, dürfen nur noch maximal 40 Prozent des Gesamt­bestands des Levels 1 ausmachen. Zur Ebene 1 zählen die öffentlichen Schuldtitel mit einem Risikogewicht von null, bei denen Basel III inter­essanterweise keine Unterschiede macht.
Deshalb wird die Nachfrage gerade nach ­guten Staatsanleihen hoch sein und die nach anderen Papieren, wie zum Beispiel Pfandbriefen, könnte sich verringern. Ich erwarte, dass sich das Verhältnis des Levels 1 zum ­Level 2 durch die neuen Liquiditätserfordernisse bei etwa 75 zu 25 Prozent einpendeln wird. Die Gewichtung von Pfandbriefen und damit auch die Gesamtrendite im Depot A werden sinken. 

_Wenn es durch Basel III zu höheren Renditen bei Pfandbriefen und Bankanleihen kommt, würden sich Versicherer freuen.
Czempiel:
Banken werden sich aber weniger freuen, da sie auch für die Kundengelder aufgrund des verstärkten Wettbewerbes ­höhere Zinsen bieten müssen. Dies drückt die Marge weiter.
Die Konsequenz aus Basel III ist, dass Kredite teurer werden. Ich kann mir vorstellen, dass bei den Unternehmen höhere Kredit­kosten auch in Investitionsentscheidungen einfließen. 

_Wenn wegen des noch stärkeren Fokus´ auf Staatsanleihen in der Eigenanlage weniger verdient wird: Sinkt oder steigt dadurch die Bedeutung des Depot-A-Managements?
Vitt:
Das ist sehr bankspezifisch zu ­betrachten. Das Depot A ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil im Gesamtrisiko­management einer Bank.
_Lässt Basel III noch Platz für Aktien?
Vitt:
Ja! Je nach Marktphase werden ­Aktien weiterhin taktisch und strategisch sehr interessant sein. Wir analysieren im Rahmen unseres Anlageprozesses die gesamten Wechselwirkungen aller Asset-Klassen und Risiken im Gesamtportfolio. Ich bin daher für die ­Aktie sehr zuversichtlich, auch weil Aktien für die Portfoliokonstruktion unverzichtbar sind. In jede Suppe gehört schließlich auch Salz, aber eine versalzene Suppe will auch niemand.
_Inwieweit spiegelt sich Ihr Risikoverständnis in Basel III?
Czempiel:
Grundsätzlich ja! Die gesamten aufsichtsrechtlichen Regelungen sind strenge Nebenbedingungen. Den noch engeren Rahmen zieht dann die Risikostrategie.
_Wie wichtig ist der Value-at-Risk?
Vitt:
Der Value-at-Risk ist eine weit ­verbreitete Kennziffer, die für sich allein insbesondere zu Wirkungsmechanismen und künftigen Entwicklungen wenig Aussagekraft hat. In meiner Zeit als Leiter des Risiko-­Controllings einer Großbank war der Value-at-Risk für uns nie die dominierende Kennziffer. Der Value-at-Risk ist lediglich eine Möglichkeit, in einem gewissen Konfidenz­niveau eine historische Risikoentwicklung zu betrachten. Um zu einer adäquaten Risiko­beurteilung zu kommen, braucht man definitiv ganz andere Hilfsmittel. In den heutigen Märkten reicht zudem ein konstantes Instrumentarium nicht aus, sondern es muss sich mit der Zeit und den Märkten entwickeln. Marktbesonderheiten, zum Beispiel bei der Ermittlung der Preise von geschlossenen ­offenen Immobilienfonds, sind zu beachten. Risiko-Controlling heißt auch, nicht nur ­Investitionsregeln, sondern – passend zum Risikomodell der Bank – auch Kontrollspielregeln fortlaufend weiterzuentwickeln.
 
_Im Oktober 2010 war der Zusammenschluss von Donner und Reuschel vollzogen. Wie verlief die Fusion für die beiden Depot A?
Vitt:
Nachdem Donner Eigentümer von Reuschel wurde, haben wir sofort die Risikoberichte der beiden Banken zu einer ­virtuellen Gesamtbank aggregiert. In einem gemeinsamen Komitee wurde dann auch die Risiko­situation der virtuell gemeinsamen Bank analysiert, beraten und danach gesteuert. ­Ansonsten hätte die Gefahr bestanden, dass der eine auf steigende und der andere auf ­fallende Zinsen setzt.
Die Philosophien im Treasury waren, wie auch bei vielen anderen Themen, vergleichbar. Viele Schuldner waren ähnlich, so dass es zu kleineren Umbauarbeiten kam, um das Gesamtrisiko-Exposure etwas ­anders zu verteilen. Stärker reduziert haben wir zeitnah das Exposure des Reuschel-Verkäufers Commerzbank. Zwischen Reuschel und Commerzbank bestanden Funding-Kooperationen.
Die größere Herausforderung bestand in der IT. Wir hatten in Hamburg ein Kern­bankensystem mit mehreren Satelliten, zum Beispiel im Wertpapiergeschäft. Mehrere hundert IT-Systeme mussten pünktlich zur rechtlichen Fusion auf eine gemeinsame Plattform, das GAD-Kernbankensystem „bank21“, konsolidiert werden. Es galt, zusätzlich zeitgleich mit dem rechtlichen Prozess der Anwachsung, die Kunden mit neuen ­Kreditkarten, Kontonummern und der ­gemeinsamen Bankleitzahl zu versorgen ­sowie Abläufe einheitlich zu gestalten und 650 Mitarbeiter entsprechend zu schulen. Neben der Technik war auch die Definition der Anforderungen durch die Fachbereiche betroffen, da wir manchmal in beiden ­Häusern zwar die gleichen Systeme, aber mit unterschiedlichen Anwendungen eingesetzt haben. Zum 1. Oktober 2010 musste der Sprung von der alten in die neue, ­gemeinsame Welt erfolgen.    
Betroffen von der Fusion waren auch die Fonds von Reuschel & Co. Privatbankiers. ­Diese wurden auf unsere Schwestergesellschaft Hansa Invest, eine sehr erfahrene ­Service-KAG, übertragen, die nun die KAG-Funktion aller Fonds mit Donner & Reuschel Asset Management wahrnimmt. Wir sind nun noch dabei, die verschiedenen Fondsstrukturen für den neuen Auftritt zu definieren und die ein oder anderen kleineren, ­ähnlich aufgestellten Fonds miteinander zu verschmelzen.
_Mit der Fusion der Bankhäuser Donner und Reuschel entstand nun auch die Donner & Reuschel Asset Management. Der Eigner Signal Iduna verfügt mit der Siam aber bereits über eine Asset-Management-Tochter. Macht man sich hier Konkurrenz im eigenen Haus?
Czempiel:
Die Siam ist der zentrale Asset Manager der Gruppe und managt hauptsächlich konzerneigene Gelder. Das Donner & Reuschel Asset Management bietet für Institutionelle außerhalb der Gruppe, zum ­Beispiel Sparkassen, Kirchen, Gewerkschaften et cetera und private Kunden der Bank ­interessante Lösungen an. Reuschel bietet am Markt schon seit 1999 Multi-Asset-Lösungen an und bringt dabei seine Expertise als global agierender strategischer Asset-Allokator in das gemeinsame Team mit ein. Donner ist ein Spezialist für taktische Allokationen und hat sich mit dem „Best-of-Two-Konzept“ ­einen Namen in Deutschland gemacht. Wir haben auf den beiden Gebieten eine sehr lange ­Historie und führen nun diese Kompetenzen zusammen.
Zwischen der Siam und uns besteht keine Konkurrenzsituation, sondern eine wirklich gute Zusammenarbeit. Wir treffen uns ­monatlich und nutzen intensiv das Research der Siam für unsere Eigenanlagen und die Verwaltung der Kundengelder. Zudem haben wir mit unserer Schwester, der Hansa Invest, langfristige Kooperationen geschlossen.     
_Außer Asset Management offeriert Donner & Reuschel auch Depotbankdienste. Wie ist man hier aufgestellt?
Vitt:
Wir sind in der Regel die Depotbank der ersten Wahl für die Service-KAG Hansa Invest. In Hamburg sitzen wir räumlich eng beisammen, so dass wir gemeinsam den Workflow vom Asset Management, dem ­Handel, über die Wertpapierabwicklung bis zur Verbuchung und der Preisfeststellung eng verzahnt anbieten können. Wir adminis­trieren jetzt über 80 Sondervermögen. Im ­Vergleich zu 2008 hat sich die Stückzahl und das Volumen ohne die Reuschel-Altfonds verdreifacht. Das Depotbankgeschäft ist für uns also weiterhin ein guter Wachstumsmarkt.

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