Alternative Anlagen
6. Juli 2015

Wachstum bei Alternatives fordert Anbieter

Alternative Asset Manager können nach Einschätzung von PwC optimistisch in die Zukunft blicken. Laut einer aktuellen Studie wird die Nachfrage nach Alternatives in den kommenden Jahren immens steigen.

Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC beschäftigt sich in der aktuellen Studie „Alternative Asset Management in 2020: Fast forward to Centre Stage“ mit dem weiten Feld der alternativen Investments – und lehnt sich dabei ganz schön weit aus dem Fenster. Denn nach Einschätzung der Berater wird die Nachfrage nach alternativen Investments in den kommenden Jahren „immens“ steigen. Das von Alternative Asset Managern verwaltete Kapital wird sich bis 2020 im Vergleich mit 2013 von 7,9 auf 15,3 Billionen US-Dollar fast verdoppeln. 
Den Prognosen nach zu urteilen stehen in Zukunft vor allem Anlagen in Private Equity, Immobilien und Infrastruktur hoch im Kurs. Mit der Verschiebung der wirtschaftlichen Machtverhältnisse von entwickelten zu weniger entwickelten Ländern zählten jetzt vor allem staatliche Investoren zu den Interessenten, so PwC. Aber auch schnell wachsende Institutionen, die PwC leider nicht näher beim Namen nennt, und die immer größere Mittelklasse rund um den Globus müssten hier genannt werden. „Diese Gruppen suchen leistungsfähige Anbieter alternativer Produkte mit einem starken Markennamen“, erläutert Markus Hammer. Er ist Leiter des Bereichs Asset Management bei PwC. Entsprechend werde die Nachfrage in den Regionen Südamerika, Asien, Afrika und im Mittleren Osten stärker wachsen als in den etablierten Wirtschaftsnationen. Eine zentrale Rolle spielten Staatsinvestoren, die beispielsweise in Form von Staatsfonds bis 2020 ihren Anteil an alternativen Geldanlagen weiter erhöhen. Aber auch Pensionsfonds werden sich nach Einschätzung von PwC im Zuge der niedrigen Zinsen und der demografischen Entwicklung stärker in diesem Bereich engagieren. 
Anbieter verlangen liquide Alternatives
Um von der Entwicklung profitieren zu können, müssen Anbieter einige Aspekte beachten. „Gute Investitionsstrategien alleine sind kein Garant für Wachstum“, warnt Markus Hammer. Wer dauerhaft erfolgreich sein möchte, müsse flexible und skalierbare Strukturen schaffen. Auch eine klare Strategie sei gefordert, „um die Aufgaben mit wettbewerbsdifferenzierenden Merkmalen von denen zu trennen, die die Service Provider besser, schneller und günstiger anbieten können.“ In einer leistungsfähigen Organisation müsse der Fondsmanager nicht alle Leistungen selbst erbringen, sagt Susanne Eickermann-Riepe, Partnerin und Spezialisting für Immobilien-Investments bei PwC. 
Für die Anbieter gehe es in Zukunft insbesondere darum, ein breiteres Angebot an Asset-Klassen mit einem umfassenden Produktmix zu kreieren und sich Zugang zu neuen Vertriebswegen zu erschließen. Bei PwC geht man heute davon aus, dass die führenden Anbieter große, industriell geprägte Plattformen weiter ausbauen werden. Um effizienter und leistungsfähiger zu sein, werden sie ihre Organisation umgestalten und ihre Infrastruktur auf eine „agile, dauerhafte und skalierbare Basis“ stellen. Bei den alternativen Anbietern genießen vor diesem Hintergrund  Investitionen in Informationstechnologien (IT) in den kommenden fünf Jahren hohe Priorität. Glaubt man den Einschätzungen von PwC, dann liegt der Schlüssel zum weiteren Erfolg gerade in der IT. „Der Einsatz von standardisierter Technologie und verbesserter Datenbereitstellung wird einen weiteren Schub auslösen. So wird die Verfügbarkeit von Daten zum Beispiel im Bereich der Immobilien  zum Schlüsselfaktor um Portfolio-, Risikomanagement und Reporting wirksamer aufzustellen“, meint Susanne Eickermann-Riepe. Demnach könnten Investoren in Zukunft bei ihren Entscheidungen auf eine flexiblere Basis zurückgreifen. 
Damit sie am künftigen Wachstum partizipieren können, empfiehlt PwC den alternativen Anbietern, ihr Geschäftsmodell eindeutig auszurichten: Klare Strategien, flexible Organisationen, starke Brands und die richtigen Vertriebswege seien die zentralen Erfolgsfaktoren. Dabei könnten Anbieter einen breiten, diversifizierten Ansatz verfolgen. Sie könnten sich aber auch auf einzelne Themen spezialisieren. Denkbar sei weiterhin ein Multistrategieansatz. Laut der Studie werden Anbieter ihre Produkte stärker standardisieren. Dazu passt, dass sich viele Investoren im Bereich der alternativen Anlagen Produkte wünschen, die liquide und jederzeit handelbar sind. 
portfolio institutionell newsflash 06.07.2015/Tobias Bürger
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