Strategien
25. Februar 2015

Zeit ist Geld und zögern kostet Rendite

Einer neuen Studie zufolge sind Pensionseinrichtungen beim Austausch missliebiger Asset Manager zu langsam. Dadurch riskieren sie Einbußen bei der Rendite.

Wenn institutionelle Investoren ihr Portfolio umstrukturieren möchten, kann das viele Gründe haben, beispielsweise Veränderungen in der Asset Allocation, die Bildung eines Segmentfonds, Veränderungen bei der Benchmark, der Wechsel der Kapitalverwaltungsgesellschaft oder – ganz klassisch – der Austausch eines in Ungnade gefallenen Asset Managers.
Pensionseinrichtungen und andere Asset Owner sollten sich sputen, den Übergang im Rahmen des sogenannten Transition Management gut zu planen und die eigentliche Portfolioumstrukturierung systematisch und vor allem zügig zu implementieren. Andernfalls gehen Sie hohe Risiken ein. Laut einer aktuellen Studie des Finanzdienstleisters State Street vergehen bei institutionellen Investoren im Durchschnitt immerhin 23 Tage zwischen der Anfrage bei einem neuen Asset Manager bis zur eigentlichen Implementierung seiner Strategie im Portfolio.
Die Studienmacher haben nicht weniger als 6.000 solcher Transitions binnen der vergangenen neun Jahre unter die Lupe genommen, bei denen erfolglose Anlagestrategen ausgetauscht wurden oder gleich die komplette Investmentstrategie über den Haufen geworfen wurde. Kommt es bei der Implementierung eines neuen Ansatzes zu Verzögerungen riskieren die Investoren bei der Rendite Einschnitte von bis zu 3,5 Prozent. State Street orientiert sich bei seiner Einschätzung am Tracking Error bei US-amerikanischen und britischen Aktien. Zum Verständnis: Der Tracking Error im weiten Sinne steht für die gesamte Wahrscheinlichkeitsverteilung der aktiven Rendite und beantwortet die Frage „wie könnten aktive Renditen streuen?“.
Interessanterweise stehen die erwähnten durchschnittlich 23 Tage des Übergangs nur für einen Teil des gesamten Zeitaufwands, den eine Neuorganisation im Investmentprozess benötigt. State Street glaubt Beweise dafür gefunden zu haben, dass ein sich in die Länge ziehender Übergang von einem erfolglosen aktiven Asset Manager mit höheren Risiken einhergeht als das aus verfügbaren Statistiken hervorgeht.
Steve Webster, Head of Portfolio Management bei State Street, sieht das so: „Sobald die Entscheidung gefallen ist, ein Mandat zu verändern, sollten Investoren aktiv werden und die Veränderungen nicht auf einen späteren Zeitpunkt hinauszögern.“ Zur Begründung verweist er auf einen möglichen Marktschock und die damit einhergehenden Risiken für ein Portfolio, für das gerade kein Asset Manager mandatiert sei.
portfolio institutionell newsflash 25.02.2015/Tobias Bürger

Autoren:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert