Traditionelle Anlagen
9. März 2015

Zinsrückgänge bescheren satte Erträge

Die enormen Kursgewinne an den Anleihemärkten haben den Asset Managern und ihren institutionellen Publikumsfonds positive Erträge beschert. Absolut Research hat die besten Asset Manager 2014 ermittelt.

Das Jahr 2014 ist durch weiter sinkende Zinssätze geprägt gewesen, und auch in den ersten Monaten 2015 ging diese Entwicklung ungebrochen weiter. Bei Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit sank die Verzinsung seit Jahresbeginn um 80 Prozent auf nunmehr 34 Basispunkte. Doch Deutschland ist damit nicht allein, im Mittel haben Staatsanleihen der Eurozone mit zehn bis 15-jähriger Laufzeit im vergangenen Jahr Kursgewinne von über 23 Prozent erreicht, wie Absolut Research in seiner neuen Zinsmarktanalyse vorrechnet. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in den meisten anderen Rentensegmenten ab. 
Auf Basis der Zinsrückgänge und Kursgewinne konnten Credit Manager im vergangenen Jahr im Mittel eine Rendite von 5,4 Prozent erzielen, stellt Absolut Research bei seiner Analyse von über 10.000 institutionellen Publikumsfonds, darunter 2.500 Credit-Fonds in 33 Universen, fest. Von diesen 33 Universen konnten 2014 immerhin 30 im Durchschnitt eine positive Rendite erreichen. Bezogen auf die risikoadjustierte Performance belegen die Asset Manager für europäische High Yields 2014 den ersten Platz. Dahinter folgen die Manager von europäischen Investmentgrade-Bonds, Asset Manager von Financial Bonds und Loan Manager. Die Top-Fünf komplettieren die Manager europäischer Anleihenmischfonds. 
In ihrer Analyse hat Absolut Research auch die besten Asset Manager in diesen und weiteren Anlagesegmenten im Jahr 2014 gesucht – bezogen auf die Sharpe Ratio. Ins Auge fällt dabei zunächst: In jedem Segment hat ein anderes Investmenthaus den ersten Platz erreicht. Im Bereich europäischer Unternehmensanleihen, das 168 institutionelle Publikumsfonds umfasst, belegt die Credit Suisse mit ihrem 2009 aufgelegten Indexfonds „Bond Corporate EUR“ den ersten Platz. Dieser erreichte bei einer Rendite von 8,7 Prozent und einer monatlichen Standardabweichung von 32 Basispunkten eine Sharpe Ratio von 6,3 – bei einem Schwellenwert von 1,75 Prozent. Dahinter folgt Schroders mit ihrem Fonds „ISF Euro Corporate Bonds“, der bei einer Rendite von 9,9 Prozent und Schwankungen von 38 Basispunkten auf eine Sharpe Ratio von 6,13 kommt. Der dritte Platz geht mit einer Sharpe Ratio von 5,96 an die Investmentgrade-Strategie der Allianz. Die mittlere Rendite über das gesamte Universum lag laut Absolut Research bei 7,3 Prozent bei einer monatlichen Volatilität von 46 Basispunkten. 
Auch Fonds mit dem Fokus auf globale Unternehmensanleihen haben 2014 fast ausschließlich positive Renditen erzielt, wie Absolut Research feststellt. An der Spitze der risikoadjustierten Performance steht Union Investment mit ihrem Fonds „Uni Institutional Premium Corporate Bonds“, der eine Rendite von 8,5 Prozent bei monatlichen Schwankungen von 31 Basispunkten erzielte und somit eine Sharpe Ratio von 5,87 erreichte. Den zweiten Platz belegt UBS mit ihrem Fonds „Focused Corporate Bonds EUR“, der auf einem Sharpe Ratio von 5,35 kam. Das Siegertreppchen komplettiert Nordea. Deren Corproate-Bonds-Fonds erzielte 8,7 Prozent Rendite bei einer monatlichen Volatilität von 37 Basispunkten, was einer Sharpe Ratio von 5,16 entspricht. 
Im Marktsegment „europäische High Yields“ hat HSBC mit ihrem „GIF Euro HY Bonds“ und einer Sharpe Ratio von 3,87 die höchste risikoadjustierte Rendite aller 88 von Absolut Research analysierten Produkte dieser Kategorie erzielt. Auf den Plätzen folgen BNY Mellon (3,73) und Nordea (2,88). Im globalen Hochzinsmarkt schaffte BNY Mellon mit ihrem Fonds „GF Global High Yield Bonds“, der von einer ihrer zahlreichen Boutiquen – Standish – verwaltet wird, mit deutlichem Abstand die höchste Sharpe Ratio. Bei einer Rendite von 16 Prozent und monatlichen Schwankungen von 89 Basispunkten lag diese bei 4,64. Auch der dritte Platz in diesem Marktsegment wird von einem BNY-Mellon-Fonds besetzt. Der von Meriten verwaltete Fonds erzielte eine Sharpe Ratio von 3,69. Auf dem Treppchen dazwischen landet der Mediolanum Global High Yield mit einer Rendite von 12,8 Prozent und einer monatlichen Volatilität von 84 Basispunkten, was eine Sharpe Ratio von 3,8 ergibt. 
Große Spannweite bei Emerging Markets 
Im Marktsegment der Schwellenländeranleihen, das insgesamt 170 europäische Publikumsfonds umfasst, konnten die Manager 2014 im Mittel eine Rendite von vier Prozent erzielen. Laut Absolut Research war die Spannweite der Erträge jedoch erheblich. Die höchste Rendite und zweitbeste Sharpe Ratio erzielte der Eurizon Bond Emerging Markets. Erkam auf einer Rendite von fast 20 Prozent und erreichte dabei eine Sharpe Ratio von 4,26. Besser war nur die italienische Gesellschaft Sella Gestioni mit ihrem EM-Fonds, der eine Sharpe Ratio von 4,65 schaffte. Auf dem Bronzerang landet Pioneer mit ihrem Emerging-Market-Bond-Fonds, der bei einer Rendite von rund 17 Prozent und einer monatlichen Volatilität von 153 Basispunkten auf eine Sharpe Ratio von 2,81 kam. Eine deutlich bessere risikoadjustierte Rendite schaffte Pioneer mit ihrem Fonds, der sich auf Unternehmensanleihen aus Schwellenländern in Hard Currency fokussiert: Dieser erreichte eine Sharpe Ratio von 3,63 und belegt damit den Goldrang in diesem Marktsegment. Auf den Plätzen dahinter folgen mit einigem Abstand Nordea und Bayern-Invest, deren jeweilige Fonds auf eine Sharpe Ratio von 2,67 beziehungsweise 1,70 kamen. Deutlich schlechter haben Emerging-Market-Corporate-Bonds in Lokalwährung abgeschnitten. Die drei besten Fonds in dieser Kategorie, die insgesamt 79 Produkte umfasst, kamen lediglich auf Sharpe Ratios zwischen 1,34 und 1,17. 
Wie die Analyse von Absolut Research weiter zeigt, konnten auch Anleihefonds mit gemischtem Fokus auf die Märkte in Europa von der positiven Kursentwicklung profitieren. Im Mittel erzielten die 249 institutionellen Publikumsfonds eine Rendite von über acht Prozent bei einer monatlichen Schwankung von 49 Basispunkten. An der Spitze steht Delta Lloyd mit ihrem „Rente Fonds“, der es auf eine Sharpe Ratio von 7,65 brachte. Der Fonds investiert in europäische Staats- und Unternehmensanleihen im Investmentgrade-Bereich. Auf dem Siegertreppchen stehen außerdem Federal und Schroders, deren Fonds auf 7,31 beziehungsweise 6,97 kamen.   
Auch im Universum der globalen Anleihemischfonds hat Absolut Research 2014 positive Erträge verzeichnet. Im Mittel erzielten die 395 Publikumsfonds aus dieser Kategorie eine Rendite von 5,5 Prozent bei einer monatlichen Volatilität von 74 Basispunkten. Die höchste risikoadjustierte Performance lieferte Union Investment mit ihrem Uni-Euro-Anleihen, der in Euroanleihen internationaler Emittenten investiert und auf eine Sharpe Ratio von 6,88 kam. Es folgen auf den Plätzen zwei und drei Pimco Global Bond ex-US mit 6,57 und die Zürcher Kantonalbank mit ihrem Fonds „Vision Funds EUR“ (6,40). 
Zu guter Letzt hat Absolut Research auch noch Anleihenfonds mit Nachhaltigkeitsfokus analysiert, deren Universum 116 Publikumsfonds umfasst und im Mittel eine Rendite von 7,8 Prozent bei einer monatlichen Volatilität von 57 Basispunkten erzielte. An der Spitze des Rankings nach Sharpe Ratio stehen La Banque Postale Asset Management mit ihrem Fonds „Premier Long Terme“ (6,4), Natixis mit ihrem Fonds „Impact Conviction Euro Corp Bond“ (6,22) und der Allianz Euro Credit SRI (6,15).     
portfolio institutionell newsflash 09.03.2015/Kerstin Bendix
Autoren:

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert