Strategien
8. Oktober 2012

Zunehmende Qualitätsunterschiede bei Absolute-Return-Fonds

Laut einer Lupus-alpha-Studie erzielen die meisten Absolute-Return-Fonds eine positive Rendite. Die Sharpe Ratios sind aber breit gestreut zwischen -2,74 und 2,14.

Die Mehrheit der Absolute-Return-Fonds erfüllt ihr Produktversprechen. Dies zeigt eine neue Studie von Lupus alpha, für die 233 in der Lipper-Datenbank gelistete Absolute-Return-Fonds mit Dreijahreshistorie untersucht wurden. Etwa 73 Prozent erzielten im Untersuchungszeitraum bis Ende Juni 2012 eine positive Rendite. Im Schnitt waren es 2,04 Prozent pro Jahr. Eine Rendite über dem Geldmarkt und damit eine positive Sharpe Ratio schafften fast 55 Prozent der Fonds. 
Im Vergleich mit der Vorgängerstudie (Ende Juni 2011) zeigt sich eine deutliche Verbesserung. Damals kamen lediglich 67 Prozent der knapp 200 untersuchten Fonds auf eine positive Rendite. Diese lag bei durchschnittlich 0,98 Prozent pro Jahr. Zudem schafften nur 40 Prozent eine positive Sharpe Ratio. 
Allerdings ist innerhalb des vergangenen Jahres nicht alles besser geworden. So ist beispielsweise das Spektrum an Sharpe Ratios viel breiter gestreut als noch Ende Juni 2011. Damals reichte dieses von plus 0,53 bis minus 0,63, heute liegt es zwischen 2,14 und minus 2,74. Angesichts dieser Zahlen kommt Ralf Lochmüller, Managing Partner bei Lupus alpha, zu dem Schluss: „Die relativ große Streuung der Ergebnisse offenbart die zunehmenden Qualitätsunterschiede im Absolute-Return-Segment.“ Auch die Range der Maximum Drawdowns hat sich in der diesjährigen Studie vergrößert. Für einen Zeitraum von drei Jahren liegt dieser zwischen minus 0,31 und minus 43,17 Prozent. Der durchschnittliche Maximalverlust über drei Jahre lag mit minus 8,85 Prozent jedoch leicht unter dem Wert von Ende Juni 2011 (minus 11,46 Prozent). Wenig erfreut dürften sich Investoren auch über die Gesamtkosten der Absolute-Return-Fonds in Deutschland zeigen. Laut Lupus alpha sind diese nämlich deutlich gestiegen und drücken auf die Performance. Im Schnitt beträgt die Total Expense Ratio 1,62 Prozent.        
Es kommt auf das richtige Fonds-Picking an
Auch die Zahlen aus dem laufenden Jahr zeigen große Unterschiede zwischen den einzelnen Fonds. Ende Juni 2012 hatten seit Jahresanfang zwar knapp 70 Prozent der 378 untersuchten Absolute-Return-Fonds, die insgesamt in der Lipper-Datenbank aufgelistet sind, eine positive Rendite erzielt. Im Schnitt lag diese bei 1,19 Prozent. Das Spektrum reichte allerdings von 20,03 Prozent bis minus 23,21 Prozent. Eine positive Sharpe Ratio schafften rund 57 Prozent. Der Maximalverlust betrug im Schnitt minus 3,93 Prozent, wobei die Streuung von minus 0,1 bis minus 27,6 Prozent reichte. „Die Leistung der verschiedenen Absolute-Return-Fonds fällt so unterschiedlich aus wie ihre Strategie“, kommentiert Lochmüller. Deshalb sollten Investoren seines Erachtens genau hinschauen, welchem Konzept und Manager sie ihr Geld anvertrauen. „Für Investoren kommt es auf das richtige Fonds-Picking an“, so Lochmüller.   
Obwohl sich institutionelle Investoren in Deutschland zunehmend zum Absolute-Return-Gedanken bekennen, hat sich im Verlauf der vergangenen zwei Jahre am Volumen in diesen Strategien wenig geändert. Zwar gab es zwischen Sommer 2008, als laut Lipper-Datenbank 36 Milliarden Euro in 332 Absolute-Return-Fonds investiert waren, und Ende 2010 einen kräftigen Schub, nämlich auf rund 66 Milliarden Euro in 399 Fonds. Seither herrscht jedoch Stillstand. So waren Ende Juni dieses Jahres 68,4 Milliarden Euro in 394 Absolute-Return-Fonds investiert. Daran scheint sich wohl auch im Laufe dieses Jahres nicht viel zu ändern. Wie Lupus alpha feststellt, zeichnet sich für dieses Jahr ein deutlicher Rückgang von neuen Produkten ab. Bis Ende Juni fanden sich in der Lipper-Datenbank lediglich 17 neue Produkte bei 19 Fondsschließungen.
portfolio institutionell newsflash 08.10.2012/kbe
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