Traditionelle Anlagen
15. Juli 2013

Aktienfonds bleiben hinter Benchmark zurück

Im Durchschnitt schlagen aktiv gemanagte Aktienfonds ihre Benchmarks weder im Einjahreszeitraum noch im Zehnjahreszeitraum. Das liegt unter anderem an den Kosten, wie eine jüngste Untersuchung von Scope zeigt.

Aktienfondsmanager schlagen langfristig oft nicht ihre Benchmarks. Die anfallenden Kosten bei aktiv gemanagten Fonds tragen wesentlich zu diesem Umstand bei, wie das Analysehaus Scope jüngst ermittelt hat. Für die Untersuchung hat Scope alle für den öffentlichen Vertrieb in Deutschland zugelassenen aktiv gemanagten Aktienfonds unter die Lupe genommen, denen eine Benchmark klar zugeordnet werden kann – insgesamt 2.814 Fonds. Die am häufigsten benutzten Benchmarks sind MSCI-Aktienindizes.
Zum einen hat Scope geprüft, ob aktiv gemangte Fonds ihre Benchmarks über einen kurzfristigen Zeitraum von einem Jahr und einen langfristigen Zeitraum von zehn Jahren schlagen konnten. Zum anderen hat das Analysehaus untersucht, wie stark die Kostenseite der Fonds die Performance beeinflusst.
Im Durchschnitt haben die Aktienfonds ihre Benchmarks in keiner der beiden untersuchten Perioden übertroffen. Die durchschnittliche Unterrendite nach Kosten betrug auf Einjahressicht minus 2,5 Prozent. Bei der Zehnjahresbetrachtung blieben die Fonds durchschnittlich um rund 25 Prozent unter ihren Benchmarks.
Ein wesentlicher Grund für die Ergebnisse ist laut Scope die Kostenbelastung, ausgedrückt in der Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER). Die durchschnittlichen Kosten bei Aktienfonds liegen laut der Untersuchung derzeit bei 1,89 Prozent pro Jahr. Ein durchschnittlicher börsennotierter Aktien-Indexfonds oder Aktien-ETF in Deutschland verlangt zum Vergleich eine jährliche Gebühr von 0,44 Prozent. Die Mehrkosten für das aktive Management betragen somit 1,45 Prozent pro Jahr. Setzt man diese Mehrkosten mit der durchschnittlichen Unterrendite von minus 2,5 Prozent ins Verhältnis, wird deutlich, dass mehr als die Hälfte der durchschnittlichen Unterrendite oder Underperformance auf die Mehrkostenbelastung zurückzuführen ist, folgert Scope.
Bei einer unveränderten Mehrkostenbelastung von 1,45 Prozent pro Jahr gehen für Anleger innerhalb von zehn Jahren unter Berücksichtigung des Zinseszinseffektes 15,5 Prozent Performance verloren. Im Verhältnis zu den rund 25 Prozent Unterrendite entspricht dies sogar fast zwei Drittel. Aus Sicht von Scope sind Kosten für aktiv gemanagte Fonds nur durch nachhaltige und dauerhafte Outperformance zu rechtfertigen.
portfolio institutionell newsflash 15.07.2013/gor-tbü

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