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9. November 2011

Für Theorie und Praxis

Die neu gegründete Plattform „Financial Risk and Stability Network“ soll den Austausch zwischen Marktteilnehmern, Akademikern und Regulatoren erleichtern.

Die Finanzkrise stellt Marktteilnehmer, Akademiker und Regulatoren vor große Herausforderungen. Noch schwieriger wird die Herausforderung dadurch, dass alle Gruppen eher für sich allein als gemeinsam nach Lösungen suchen. Mit dem Ziel, dieses Silo-Denken zu überwinden und den gemeinsamen Austausch zu erleichtern, startet diesen Monat die Plattform „Financial Risk and Stability Network“ (frsn.de). Initiator ist Martin Aehling. Der ehemalige Chefredakteur von portfolio institutionell setzt sich dabei für die Entwicklung einer übergreifenden internetbasierten Informations- und Wissensplattform für Risiko und Regulierung ein. Namhafte Mitstreiter sind die Professoren Michael Feucht von der Hochschule Augsburg, Stefan Mittnik von der LMU München, Daniel Rösch von der Universität Hannover und Stefan Zeranski von der Ostfalia-Hochschule. 
Ziel der Plattform ist zum einen, die sich mit Finanzen, Risiko und Regulierung beschäftigende Hochschullandschaft und wissenschaftliche Einrichtungen abzubilden und thematisch zu gliedern. Neben dem Aufbau einer Wissensbibliothek zu Risikomanagement und Risikoforschung ist das zweite Ziel, ein Netzwerk zwischen Akademikern, Investoren, Regulierern sowie weiteren Experten zu knüpfen und die Möglichkeit zum fachlichen Austausch zu schaffen. „Mit der Plattform wollen wir relevantes Wissen strukturiert in der Tiefe abbilden und langfristig einen Schwerpunkt für Research und fachlichen Austausch im Bereich Risk und Regulierung schaffen“, so Aehling. Die Notwendigkeit, den Austausch zu verbessern, ist laut Mittnik unbestritten: „Während Kooperationen zwischen der Finanzwirtschaft und der Wissenschaft schon zum Teil fruchten, ist die Zusammenarbeit zwischen Regulierungsinstitutionen und der Wissenschaft erschreckend unterbelichtet.“ Mit Hilfe der Plattform sollen auch Anknüpfungspunkte für wissenschaftliche und/oder übergreifende Kooperationen sowie Projekte ermöglicht werden.
Der Bedarf für eine solche Initiative ist gegeben. Hat sich doch gezeigt, dass die Systeme des 20. Jahrhunderts den Risiken des 21. Jahrhunderts nicht mehr gewachsen sind und theoretische Risikomodelle die komplexe Realität nur begrenzt abbilden können. Nun muss die Plattform mit Leben gefüllt werden. Mit Blick auf die Märkte sollte eigentlich das Interesse an mehr Finanzstabilität genug Motivation für ein Engagement im Financial Risk and Stability Network sein.
portfolio institutionell newsflash 09.11.2011/pe
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