Alternative Anlagen
11. Juli 2018

Ohne Schwellenangst

Die Schwellenländer waren jahrelang die große Rohstoff-Story, dann drehte sich alles um den Konsumenten und Konsumwerte. Ein neues Kapitel in der Geschichte der Emerging-Market-Investitionen sind illiquide (Direkt-)Investments. Pioniere sind Investoren aus den unterschiedlichsten Segmenten und Größenordnungen.

Wenn die Allianz in den Schwellenländern unterwegs ist, hat der Versicherungsriese vor allem sein operatives Geschäft im Fokus. Im April gab der Konzern beispielsweise bekannt, über seine digitale Investmenteinheit Allianz X 35 Millionen Dollar in Indonesiens führenden Mitfahrdienst Go-Jek, der auch verschiedene On-Demand- und Zahlungsdienste für Verbraucher anbietet, zu investieren. „Die strategische Beteiligung der Allianz X an Go-Jek unterstreicht die Erneuerungsagenda der Allianz Gruppe und unser Engagement für digitale Wachstumsgeschäfte, insbesondere in Schwellenländern“, kommentierte Dr. Nazim Cetin, CEO von Allianz X. „In den Bereichen Transport, Logistik und Zahlungsverkehr hat Go-Jek bereits eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Wir freuen uns darauf, das weitere Wachstum zu unterstützen.“ Mit der vierten Transaktion in diesem Jahr investiere Allianz X erstmalig in ein südostasiatisches Unternehmen und werde damit Go-Jeks einziger internationaler Anteilseigener aus der Versicherungsbranche.
Ein weiteres, unter dem Digitalisierungs-Stern stehendes Investment in den Schwellenländern erfolgte Ende 2017: Mit knapp 100 Millionen Dollar stieg die Allianz bei Bima, einer digitalen Versicherungsplattform ein, die 24 Millionen Kunden in 14 Märkten in Afrika, Asien und Lateinamerika bedient. „Unser Investment in Bima unterstreicht das Bekenntnis der Allianz zur Digitalisierung, unterstützt die Wachstumsstrategie der Allianz Gruppe in aufstrebenden Märkten und erlaubt uns die sogenannte nächste Milliarde Kunden zu bedienen“, lässt sich Oliver Bäte, Vorstandsvorsitzender der Allianz SE, zitieren. Mitte 2017 übernahm die Allianz zudem die Mehrheit am nigerianischen Versicherer Ensure Insurance. Schließlich gehöre Afrika, wo die Allianz in nun 17 Ländern tätig sei, zu den maßgeblichen, künftigen Wachstumsmärkten.
Konkret zu den regionalen Wachstumschancen äußerte sich die Allianz im April mit der Mitteilung, dass in einigen entwickelten Volkswirtschaften im vergangenen Jahr Prämienrückgänge zu beobachten waren, beispielsweise in Australien (-18,2 Prozent), Japan (-11,3 Prozent) oder Südkorea (-4,9 Prozent). Insgesamt seien daher die Prämieneinnahmen in den Industrieländern in der Sparte Leben 2017 um 0,5 Prozent geschrumpft. Ganz anders dagegen die Schwellenländer: Hier legten die Prämien insgesamt um 17,2 Prozent zu – vor allem dank China. Von den rund 60 Milliarden Euro an zusätzlichen Prämien in der Sparte Leben, so die Versicherung, entfielen rund 80 Prozent auf den chinesischen Markt. In beiden Sparten kombiniert belief sich der weltweite Prämienzuwachs des vergangenen Jahres auf insgesamt knapp 130 Milliarden Euro. Davon gingen beinahe 80 Prozent auf das Konto der Schwellenländer, wobei zwei Drittel davon wiederum auf China entfielen, teilte die Allianz mit.
Die Allianz in Afrika
Afrika spielt aber für die Allianz nicht nur als Versicherungsmarkt eine Rolle. Für den schwarzen Kontinent – üblicherweise der weiße Fleck auf der Investitionslandkarte – stellt die Allianz als nach eigenen Angaben erste Transaktion im Rahmen ihrer Afrika-Anlagestrategie dem Emerging Africa Infrastructure Fund (EAIF) über einen Zeitraum von zwölf Jahren Finanzierungen in Höhe von 75 Millionen Euro und 25 Millionen Dollar zur Verfügung. Die EAIF-Fremdfinanzierung sei die zweite Emerging-Markets-Transaktion innerhalb von zwölf Monaten, die von Allianz Global Investors (AGI) im Auftrag der Allianz Gruppe für ihre Versicherungsportfolien durchgeführt wird. Zur Begründung des Investments teilt die Allianz mit, dass die Investition in EAIF attraktive Renditen für die Versicherungskunden der Allianz schaffe und hervorragend in die internationale Anlagestrategie der Gruppe passe. Der afrikanische Kontinent biete langfristige Wachstumsaussichten, die von Faktoren wie einer günstigen demografischen Entwicklung, einer expandierenden Mittelklasse und Urbanisierung angetrieben werden. Gemanagt wird der EAIF, dem außerdem die KfW 140 Millionen Dollar zugesagt hat, von Investec Asset Management. „Die Vision und die Unterstützung eines Kreditgebers mit dem Kaliber der Allianz ist ein Meilenstein bei der Mobilisierung von privatem Kapital für Infrastrukturprojekte für den gesamten Kontinent“, freut sich Nazmeera Moola, Leiterin des EAIF-Fondsmanagers Investec Asset Management. Sebastian Schroff, Global Head of Private Debt bei Allianz Investment Management, teilt mit: „Wir glauben an das Wachstumspotenzial Afrikas und werden über unterschiedliche Anlageklassen hinweg auf dem Kontinent investieren. Die Partnerschaft mit EAIF und Investec Asset Management ist ein wichtiger Beitrag zu dieser Initiative und zeigt, wie attraktive Risiko- und Renditeprofile mit der notwendigen Absicherung für unsere Versicherungsnehmer erzeugt werden können.“ Zu den Projekten des EAIF zählen PV- und Wasserkraftwerke in Uganda, Flughäfen auf Madagaskar oder eine Zementfabrik im Kongo.
Für die Allianz sind die knapp 100 Millionen Euro für den EAIF zwar nur ein paar Basispunkte der insgesamt 527 Milliarden Euro an Assets under Management im ersten Quartal 2018. Für diese Asset-Klasse handelt es sich aber um einen vergleichsweise hohen Betrag. Zudem belaufe sich die Gesamtsumme der Infrastruktur-Finanzierungszusagen der Allianz Gruppe für Schwellenländer durch AGI nun auf über 600 Millionen Dollar.
ÄVWL und Sparkasse Bremen schützen das Klima 
Neben der Allianz gibt es nur wenige andere Investoren, die ebenfalls in Infrastruktur-Assets von Schwellenländern investieren. Zu diese Ausnahmen zählen über den Global Climate Partnership Fund (GCPF) die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe, die im Jahr 2013 30 Millionen US-Dollar in den Fonds investierte und dieses Engagement nun um weitere 50 Millionen Dollar aufstockte, und seit diesem Jahr auch die Sparkasse Bremen.
Hinter dem GCPF stehen verschiedene Staatsministerien und Entwicklungsbanken wie seitens Deutschlands das Bundesumweltministerium und die KfW. Hauptaufgabe des Fonds ist die Finanzierung von Projekten zur Reduktion von CO₂-Emissionen sowie zur Förderung von Erneuerbaren Energien – und zwar vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern. Dabei investiert der GCPF primär über lokale Finanzinstitute. Auf der GCPF-Homepage finden sich Investitionsbeispiele aus Mittel- und Südamerika, Afrika, Asien und Osteuropa. Als Beispiel für ein Direktinvestment nennt die ÄVWL einen Fünf-Megawatt-Solarpark in Namibia. Im Rahmen offizieller Statements teilt Markus Altenhoff, Geschäftsführer Kapitalanlage des etwa elf Milliarden Euro schweren Versorgungswerks, mit: „Durch unsere Investition können mithilfe gezielter Projekte über die gesamte Laufzeit von sieben Jahren 1,3 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden. Das entspricht in etwa 350.000 Hin- und Rückflügen zwischen Frankfurt und New York City.“ Christian Mosel, Hauptgeschäftsführer der ÄVWL ergänzt: „Die ÄVWL trägt damit nicht nur aktiv zum Klimaschutz bei. Sie untermauert auch die hohe Relevanz nachhaltiger Anlagen in ihrem Portefeuille.“
Seit kurzem zählt auch die Sparkasse Bremen zu den privaten Investoren des Global Climate Partnership Fund. Die Sparkasse Bremen, die mit einer Bilanzsumme von elf Milliarden Euro zu den größeren Instituten zählt, investiert über kapitalschützende Derivate. Dr. Sascha Otto, Leiter Wertpapier und Portfoliomanagement der Sparkasse aus der Hansestadt, erläutert: „Zusätzlich zum Klimaschutz passen die Zinszahlungen und die Bonität des Emittenten zu unserem Investmentprofil.“
Kirchen finanzieren Renewables 
Neben diesen beiden Anlegern sind es kirchliche Investoren wie die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die Bank für Kirche und Caritas (BKC), die sich in den Schwellenländern engagieren. Die Kirche und die Kirchenbank vergeben über einen – nachhaltige Aspekte besonders berücksichtigenden – Renewables-Fonds der Evangelischen Bank gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft DEG Darlehen. Dabei stellt die Deutsche Investitionsund Entwicklungsgesellschaft, DEG, eine in Köln ansässige Tochtergesellschaft der KfW, der Evangelischen Bank verschiedene Finanzierungsprojekte vor, an denen sich der Fonds beteiligen kann. Motive für diese Asset-Klasse sind neben den „Klassikern“ Niedrigzinsumfeld, Langfristigkeit und Diversifikation auch im kirchlichen Hintergrund dieser Anleger zu suchen. „Grundsätzlich ist dies ein Thema, in dem sich ein kirchlicher Anleger wiederfinden kann. Ich nenne die Stichworte „Bewahrung der Schöpfung“, „Frieden“ und „Gerechtigkeit“. Deswegen haben wir auch sofort gesagt, dass wir hier dabei sein wollen“, erläuterte Heinz Thomas Striegler in einem Gespräch mit portfolio institutionell Anfang 2015 anlässlich der Auflegung des Fonds.
Das Fondsvolumen, zu dem die als Advisor fungierende Evangelische Bank einen einstelligen Millionenbetrag beigetragen hat, beläuft sich auf 90 Millionen Euro. Davon sei mehr als die Hälfte nun in Form von Darlehen für Hydropower, Wind, Photovoltaik und Geothermie in Afrika, Lateinamerika und im Nahen Osten ausinvestiert, berichtet Dr. Bernhard Graeber, der bei der Evangelischen Bank im Bereich Sustainable Investment Management die Abteilung Infrastruktur und Erneuerbare Energien verantwortet. Damit das komplette Anlagevolumen zum „Arbeiten“ kommt, brauche es noch etwa fünf weitere Projekte. „Gute Projekte zu finden, dauert länger als gedacht. Ansonsten sind unsere Erfahrungen positiv. Bislang gab es keine Zahlungsstörungen“, berichtet Graeber, der zuvor für die Talanx und die EnBW tätig war. Die positiven Erfahrungen schlagen sich auch in der US-Dollar-Rendite von sieben bis acht Prozent nieder, von der nach Kosten für Gebühren und Währungsabsicherungen netto etwa 4,5 Prozent bleiben.
Grundsätzlich wird die Suche nicht durch einen Mangel an geeigneten Projektstandorten erschwert. „Die Bedingungen für Erneuerbare Energien sind in den Schwellenländern oft hervorragend und meist besser als die dort üblichen Alternativen Gas und Diesel“, so Graeber. Ein Mangel bestehe vielmehr bezüglich eines regulatorischen Rahmens. Ohne ein EEG sind nämlich die Stromabnahme und die dafür anfallenden Vergütungen jeweils bilateral mit in der Regel staatlichen Abnehmern zu verhandeln. Dies mache den Projekterwerb aufwendig. Zudem müssen bei jedem Projekt auch soziale Komponenten berücksichtigt werden. Dafür wird für den Strom dann aber auch wie vereinbart bezahlt. Zum Investment-Kalkül zählt, dass Strom auch in Emerging Markets ein Grundbedürfnis darstellt und dass zu erfolgreichen Emissionen von Staatsanleihen auch pünktlich bezahlte Stromrechnungen beitragen – insbesondere wenn mit der DEG eine staatliche deutsche Gesellschaft mit im Spiel ist.
Offenbar ermutigt durch die guten Erfahrungen plant die Evangelische Bank zwei weitere Fondsprojekte. Wenn der Renewables-Fonds wie geplant bis Mitte 2019 voll ausfinanziert ist, soll ein Nachfolger aufgelegt werden, der zu 30 bis 50 Prozent mit Themen wie Wasserversorgung und Verkehrsinfrastruktur das Feld der nachhaltigen Infrastruktur auch breiter auslegen darf. Ein Bedarf an solchen Assets ist definitiv gegeben. „Hierfür aber gute Projekte finden und entsprechend strukturieren zu können, wird aber nicht einfacher werden“, sagt Graeber.
Evangelische Bank will KMU finanzieren
Projekt Nummer 2: Im Spätsommer soll für einen von der Luxemburger Aufsichtsbehörde CSSF noch zu genehmigenden Fonds das erste Closing erfolgen, der sich der Finanzierung von kleineren und mittleren in den Schwellenländern ansässigen Unternehmen widmet. „Für Unternehmen, die Kredite über mehr als 10.000 Dollar benötigen, also zu groß für klassisches Microfinance sind, die aber für das Kreditgeschäft von großen Banken zu kleinteilig sind, besteht eine Finanzierungslücke“, erläutert Bernhard Graeber die Investmentidee. „Die Unterstützung dieses Segments trägt zudem sehr stark zur Entwicklung von Volkswirtschaften bei.“
Das Projektmangel-Problem dürfte bei dem KMU-Fonds kleiner sein. Den Finanzbedarf kleiner und mittlerer Unternehmen schätzt Bernhard Graeber als deutlich größer als das Microfinance-Volumen ein, welches typischerweise für Kleinbauern oder Näherinnen reserviert ist. „Der KMU-Markt ist relativ groß.“ Die Diversifikation im Fonds wird dennoch nicht beliebig hoch ausfallen. Graeber: „Die DEG macht pro Jahr 20 Bankfinanzierungen. Davon könnten für uns vielleicht zehn in Frage kommen. Am Ende wollen wir in 15 bis 20 Bankdarlehen investiert sein.“
Dass die Kapazitäten für Microfinance, gerade wenn man bestimmte Kriterien erfüllt sehen will, nicht unendlich sind, kann beispielsweise die Stiftung Nord-Süd-Brücken bestätigen. Stiftungszweck ist die Förderung von Entwicklungshilfe-Projekte, Mission Investing spielt aber für die Stiftung mit rund vier Prozent des Anlagevermögens nur eine kleinere Rolle. Investiert ist das Geld in einen vom Bundesentwicklungshilfeministerium initiierten Fonds, der Kleingewerbetreibende im mittleren Osten und in Nordafrika finanziert. „Es fehlt an geeigneten Investment-Chancen“, zitiert der Bundesverband Deutscher Stiftungen Ingrid Rosenburg, die Finanzreferentin der Nord-Süd-Brücken. „Das Management von Mikro-Finanz-Fonds ist häufig nicht überzeugend, hinzu kommt in vielen Fällen Kritik an überzogenen Zinsen. Außerdem richten sich solche Vehikel häufig an die Mittelschicht in den jeweiligen Ländern, und nicht an die armen Menschen, die wir mit unserer Hilfe erreichen wollen.“
Dass Microfinance unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten kritisch sein kann, ist auch einer Studie des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren zu Geldanlagen in Emerging Markets zu entnehmen. In dieser Studie wird die indische Mikrofinanz als „wahrscheinlich kein ethisch vertretbares Anlageziel“ eingeordnet, „da die dortigen Mechanismen die Schuldenproblematik von Kleinbauern eher verschärft haben“. Die Studie legt nahe, dass kommerzielle Mikrofinanz vor allem dann auszuschließen ist, wenn es sich überwiegend um Konsumkredite handelt, wenn die Zinsraten im Verhältnis zur Inflationsrate hoch sind, wenn keine ausreichende Überprüfung der Kreditfähigkeit stattfindet oder wenn repressive und ausgelagerte Maßnahmen der Eintreibung von Rückständen existieren.
Die Evangelische Bank möchte auch im Rahmen des KMU-Fonds wieder in Form von „Cos“ mit der DEG investieren. Dabei vergibt die DEG Darlehen an dortige Kreditinstitute, die in der KMU-Finanzierung tätig sind. Diese Kaskade drückt natürlich auf die Marge. Directs sind aber – gut nachvollziehbar – „wegen des dafür nötigen Aufwands nicht praktikabel“, so Graeber. Dafür trägt diese Konstruktion zum Risikomanagement bei, da Zahlungsstörungen zunächst die dortige Bank belasten. Weiter werden die Kredite risikodämpfend durch den Fonds gepoolt. Schlussendlich tragen auch die Erfahrung der DEG und die Diversifikation zum Risikomanagement bei. Die Entwicklungsgesellschaft, die in dem Fonds auch für das Monitoring verantwortlich zeichnet, verfügt nach Angaben der Fondsmacher über eine langjährige Erfahrung in der Finanzierung von Finanzinstituten in den Emerging Markets. Ihr Finanzsektorportfolio betrage 2,5 Milliarden Euro mit Schwerpunkten in Lateinamerika und Asien und erstrecke sich insgesamt auf über 100 Kunden weltweit. Außerdem wird der Fonds breit investiert sein. „Bei einem Fondsvolumen von 100 Millionen Dollar und Einzelkrediten über im Schnitt 100.000 Dollar, wird unser Portfolio auf über 1.000 kreditnehmende Unternehmen kommen“, erläutert der Infrastrukturexperte der Evangelischen Bank, die sich auch an diesem Fonds wieder mit einem einstelligen Millionenbetrag selbst beteiligen will. Bei mindestens 60 Prozent der Einzelkredite soll es sich um Senior-Darlehen handeln. Die Zielrendite soll am Ende, also nach Fees und derzeitigen FX-Hedge-Kosten, bei vier Prozent liegen.
Aber auch dieses Fondsprojekt steht wieder vor einer „echten regulatorischen Herausforderung“. Grund ist, dass wieder Commitments aus kirchlichen und außerkirchlichen Kreisen erwartet werden, so dass bezüglich der Abbildung des Fonds verschiedene Präferenzen – auch innerhalb der einzelnen Anlegergruppen – bestehen. Mit einem Genussschein oder einer Inhaberschuldverschreibung will die Evangelische Bank versuchen, möglichst vielen Anlegern gerecht zu werden. Ein Rating wäre möglich, ist aber nicht geplant. „Besser kein Rating als ein Non-Investment-Grade-Rating“, so Bernhard Graeber.
Ein weiteres Projekt der Evangelischen Bank ist etwas anders beziehungweise nach außen gelagert: Das Investment Management der Evangelischen Bank soll zum 1. September dieses Jahres unter dem Namen EB – Sustainable Investment Management GmbH als separate Gesellschaft an den Start gehen. Diesem Vorhaben hat die Generalversammlung jüngst grünes Licht gegeben.
Globalisierung, Demographie die weitere positive wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer und das große Potential für Renewables werden dafür sorgen, dass die Allianz und Investorenkreise, die staatliche Institutionen nutzen, um in den Schwellenländern in illiquide Asset-Klassen zu investieren, nicht ewig die Infrastrukturpioniere bleiben werden. Sehr interessant könnten mit Blick auf die Demographie auch Investments in die Asset-Klasse Bildung sein. Ein Schub dürfte auch dadurch entstehen, wenn sich die Dollar-Hedge-Kosten einmal wieder auf normalem Niveau bewegen werden.
portfolio institutionell, Ausgabe 6/2018
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