Recht, Steuer & IT
14. Mai 2018

Daten sind das neue Asset

Umfrage von State Street beleuchtet Datenmanagement. Simcorp thematisiert zukunftssichere Datenhaltung.

Die explosionsartige Zunahme der Datenkomplexität und weitere Herausforderungen führen dazu, dass immer mehr institutionelle Investoren ihr Datenmanagement an spezialisierte Dienstleister auslagern. Das geht unter anderem aus einer neuen Studie des US-Finanzdienstleisters State Street hervor. Eine der Studie vorgelagerte Umfrage erfolgte im März und 2018 durchgeführte Umfrage unter 86 Anlegern. Befragt wurden weltweit institutionelle und alternative Investoren aus den Bereichen Hedgefonds, Immobilien und Private Equity. Regionale Schwerpunkte waren Großbritannien, die USA, Europa, Mittel- und Südamerika sowie der Mittlere Osten und Asien. 
State Street berichtet, mehr als die Hälfte der befragten institutionellen Investoren planen, ihr Datenmanagement in den nächsten drei Jahren teilweise oder vollständig auszulagern. Derzeit nehmen mehr als die Hälfte der Befragten ihr gesamtes Datenmanagement eigenständig vor. Bis 2021 wird diese Zahl jedoch auf 36 Prozent sinken, wobei 15 Prozent das Datenmanagement vollständig an einen externen Partner auslagern wollen. 
„Die explosionsartige Zunahme der Datenkomplexität hat die Art und Weise, wie Vermögenseigentümer und Vermögensverwalter miteinander konkurrieren und arbeiten, grundlegend verändert“, sagte Subbiah Subramanian, globaler Leiter des Datenanbieters von State Street Global Exchange, DataGX. Das heutige Investitionsklima erfordere eine „überwältigende Datenmenge, und da die Grenzen zwischen Front-, Middle- und Backoffice immer weiter verwischen, ist ein intelligentes Datenmanagement für eine effektive Leistung und das Erkennen von Wachstumschancen unerlässlich“, sagt Subramanian.
Regulierungsbehörden als Treiber 
Mehr als die Hälfte der Befragten nennen Forderungen der Regulierungsbehörden als Treiber dieser Veränderung im Datenmanagement. Es zeige sich jedoch auch, dass Daten und das Datenmanagement für institutionelle Investoren immer wichtiger werden. In der Umfrage gab nahezu ein Drittel an, dass die Berücksichtigung neuer Informationen oder alternativer Daten in ihrem Investitionsprozess eine der stärksten Möglichkeiten ist, das Vermögen ihres Unternehmens in den nächsten fünf Jahren zu steigern. Darüber hinaus glaubt fast die Hälfte der Befragten, dass die Implementierung einer besseren Datenstrategie die Ausrichtung ihrer Investitions- und Risikoteams verbessert hat. Etwas mehr als ein Fünftel glaubt zudem, dass ihre Daten- und Analysefähigkeiten zu ihrem wichtigsten Wettbewerbsvorteil geworden sind.
Weitere wichtige Ergebnisse der Umfrage 
43 Prozent der institutionellen Investoren halten die fehlende Integration zwischen verschiedenen Datenquellen und -typen für die größte Herausforderung des Datenmanagements. Vor fünf Jahren gaben 91 Prozent der Befragten an, dass sie alle oder die meisten richtigen Talente haben, um den Fortschritt von Investitionsdaten und ihrer Analysestrategie voranzutreiben. Heute ist diese Zahl auf 60 Prozent gefallen. In den nächsten fünf Jahren erwarten 43 Prozent der Befragten, sich auf externe Partner als Quelle für Leistungs- und Risikoanalysen zu verlassen.
SGSS bündelt Services 
Auch die Société Générale Securities Services (SGSS) beschäftigt sich in diesen Tagen mehr denn je mit Daten und dem Datenmanagement. Nach Unternehmensangaben hat SGSS ihre Front-, Dealing-, Middle- und Back-Office-Services nun in einer Plug-and-Play-Lösung mit dem Namen Cross-Wise zusammengefasst. Diese ermögliche es den Kunden, sich auf ihre Haupttätigkeiten zu konzentrieren: Asset Selection, Performance zu generieren und Vertrieb. Cross-Wise soll Kunden unterstützen, ihre Geschäftsmodelle zu optimieren und alle regulatorischen Auflagen, wie beispielsweise Audit-Protokolle oder Best Execution zu erfüllen. 
Bereits im April informierte Simcorp institutionelle Investoren in Frankfurt am Main beim Simcorp Asset Management Event über aktuelle Entwicklungen. Der Anbieter von Investment-Management-Lösungen und -Dienstleistungen für die Finanzdienstleistungsbranche sieht sechs Themen als die entscheidenden Herausforderungen für die Vermögensverwaltung der Zukunft: Technologien werden immer komplexer, die Transparenzanforderungen wachsen, alternative Asset-Klassen gewinnen an Bedeutung, auf regulatorische Entwicklungen müsse rasch reagiert werden, außerdem rücken Datenhaltung und -nutzung in den Mittelpunkt. Von Belang seien auch die bestmögliche Kundenkommunikation und Reporting. „Die Herausforderungen aufgrund ständig neuer Regulierungen sollten die Unternehmen nutzen, um mit innovativen Lösungen ihre Datenhaltung und -verarbeitung zukunftssicher zu machen“, betonte Ralf Schmücker, Sprecher der Geschäftsführung von Simcorp Central Europe. 
portfolio institutionell 14.05.2018/Tobias Bürger
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