Pensionskassen
17. Mai 2019

Pensionskassen beschließen Leistungskürzungen

Pensionskasse der Caritas und Kölner Pensionskasse legen Sanierungskonzepte vor. Robert Müller neu im Vorstand.

Die Mitgliederversammlungen der miteinander verbundenen Pensionskassen Caritas VVaG und Kölner Pensionskasse VVAG haben den Sanierungskonzepten zugestimmt. Damit können nun Kürzungen bei den Versicherungsleistungen vorgenommen werden. Dies teilten die beiden Kassen in Pressemitteilungen mit.

Bei der Caritas-PK wies die Bilanz einen nicht durch Eigenmittel gedeckten Fehlbetrag auf. Das Sanierungskonzept der Pensionskasse der Caritas sei in den vergangenen Monaten in enger Abstimmung mit der Bafin, dem Verantwortlichen Aktuar, Treuhänder und Wirtschaftsprüfer erarbeitet worden. Es umfasse unter anderem Leistungskürzungen mit einem Deckungsrückstellungsvolumen von insgesamt 122,8 Millionen Euro. Für die einzelnen Versicherten fallen die Leistungskürzungen je nach Tarif und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses unterschiedlich hoch aus. Die Gesamtdeckungsrückstellung werde um etwa 19,9 Prozent gekürzt. Die beschlossenen Leistungskürzungen, die Verrechnung des Eigenkapitals sowie der Verlustrücklage gleichen den Finanzbedarf von 146,40 Millionen Euro aus. Dieser umfasst den ursprünglichen Fehlbetrag und den Finanzbedarf für die anstehenden Sanierungsmaßnahmen. Die Kapitalanlagen erbrachten im Berichtsjahr einen Nettoverlust von 17,82 Millionen Euro, dies entspricht einer Nettoverzinsung von -3,71 Prozent.

Bei der Kölner Pensionskasse umfasst das Sanierungskonzept unter anderem Leistungskürzungen mit einem Deckungsrückstellungsvolumen von insgesamt 48,3 Millionen Euro. Für die einzelnen Versicherten fallen die Leistungskürzungen je nach Tarif und Zeitpunkt des Vertragsabschlusses unterschiedlich hoch aus. Die Gesamtdeckungsrückstellung werde um etwa 12,2 Prozent gekürzt. Die Kapitalanlagen erbrachten einen Nettoertrag von 8,52 Millionen Euro, dies entspricht einer Nettoverzinsung von 2,57 Prozent.

Verursacht wurde der Fehlbetrag 2017 laut der Pensionskasse dadurch, dass die lang anhaltende Niedrigzinsphase und die steigenden Lebenserwartungen in den Berechnungen zu wenig berücksichtigt wurden. Zudem habe man Fehler in der Tarifkalkulation gemacht, die zu hohe Leistungsversprechen zum Ergebnis hatten.

Die Zustimmung zu den Sanierungskonzepten sei ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft der Pensionskasse und für die Sicherheit der Versicherungsleistungen, so der Ende 2018 als Vorstandsvorsitzende der beiden Pensionskassen an Bord gekommene Olaf Keese. Neue Versicherte dürfen die Pensionskassen auf Grund eines Verbots der Caritas nicht mehr aufnehmen. Eine mögliche Öffnung spiele aber auch in den Planungen für die kommenden Jahre keine Rolle. „Wir konzentrieren uns darauf“, sagte Keese für beide Pensionskassen, diese „wieder in ruhiges Fahrwasser zu führen und die fortlaufenden Leistungen für unsere Versicherten sicher zu stellen.“

Robert Müller neu im Vorstand

Die Pensionskasse der Caritas VVaG und die Kölner Pensionskasse haben Robert Müller zum 1. Mai 2019 zum neuen Vorstand berufen. Er löst damit Stephan Sander ab, der diesen Gremien seit 2014 angehörte und der zum 30. April 2019 aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Damit ist neben dem Vorstandsvorsitzenden Olaf Keese nun auch der zweite hauptamtliche Vorstand der Pensionskasse der Caritas neu besetzt. Robert Müller war bis Ende März Vorstand der Sparkassen Pensionskasse AG und Vorstand der Sparkassen Pensionsfonds AG sowie Geschäftsführer der S-Pensionsmanagement GmbH. In den vergangenen Wochen war Müller bereits als Generalbevollmächtigter für die Pensionskasse der Caritas tätig. Auch Keese war in der Vergangenheit für die Sparkassen Pensionskasse tätig.

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