Schwarzer Schwan
13. September 2019

Schutzschild aktivieren, Verbindlichkeiten eliminieren

Institut schlägt Alien-Alarm

Das Thinking Ahead Institute von Willis Towers Watson rät Investoren, sich gegen wirklich alle Eventualitäten zu wappnen. Auf einer 30 Extremrisiken umfassende Liste finden besorgte Investoren neben Risiken wie Inflation, Krieg oder Pandemien auch die Invasion Außerirdischer und kosmische Bedrohungen wie einen Meteoriteneinschlag. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dieser Ereignisse unterhalb von einmal in 100 Jahren liege, so weisen die Risikoexperten doch daraufhin, dass die Auswirkungen einer „Alien Invasion“ und von „Cosmic Threats“ existenzbedrohend sei.

Investoren sind also gut beraten, sich vor diesen Risiken zu schützen. Ein Overlay, egal ob aktiv oder passiv, sowie eine rein irdische Diversifikation werden eine Klingonen-Attacke aber nicht effizient hedgen. Was Kapitalsammelstellen für den Fall der Fälle brauchen, sind entsprechende technische Aufrüstungen von Risikoabsorbern. „Schutzschild aktivieren“ würde dann eben nicht mehr nur auf dem Raumschiff Enterprise Kapitän James T. Kirk zu seinem ersten Offizier Mr. Spock sagen, sondern bei einer Pensionskasse auch der Vorstand Risikomanagement zum Leiter Kapitalanlage.

Aliens löschen Liabilities

Dass mit dem Thema nicht zu spaßen ist, macht das Institut mit einer eindringlichen Warnung vor den möglichen Konsequenzen einer Invasion Außerirdischer deutlich: „The range of outcomes of an alien life contact can be vast and entirely unpredictable but if the contact is indeed hostile it is more likely that the human race is unable to defend itself due to the potentially overwhelming technological gap.” Womöglich knallen aber nun bei der einen oder anderen Pensionskasse die Sektkorken. Im Falle einer außerirdischen Attacke auf die Menschheit würde schließlich die Wahrscheinlichkeit enorm steigen, dass mit einem Schlag alle Verbindlichkeiten eliminiert sind.

Vielleicht hätten es die Außerirdischen aber auch nur auf die Eiopa oder die Technical Expert Group on Sustainable Finance der EU-Kommission abgesehen? Die andere große Upside wäre, dass die Außerirdischen friedlich wären und trotz ihres vermuteten technologischen Vorteils unbedingt genaueres über den deutschen Spezialfonds oder das Betriebsrentenstärkungsgesetz erfahren möchten. Falls es im All keine Gewerkschaften geben sollte, würde der erste Abschluss einer Altersvorsorge mit Garantieverbot mit Aliens erfolgen – allerdings nur, wenn es auch in den unendlichen Weiten des Weltalls keine Zinsen mehr gibt.

Zu den Stardardabfragen bei Ausschreibungen sollte ab sofort auch der Punkt zählen, ob ein Dienstleister nicht nur über Nachhaltigkeits- sondern auch über Alien-Experten verfügt. Asset Management und Consultants sind damit gezwungen, personell entsprechend aufzurüsten. Wahrscheinlich hat aber das Thinking Ahead Institute den größten Einstellungsbedarf – und zwar hinsichtlich Gender Diversity. Gemanagt wird das Institut nämlich von acht, der Pubertät offenbar noch nicht ganz entwachsenen, Jungs und von nur zwei Frauen.

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