Alternative Anlagen
13. Februar 2019

Zwei Milliarden Euro für zweitgrößten Offshore-Windpark in Deutschland

Konsortium übernimmt Nordsee-Windpark Veja Mate. Käufer sind Commerz Real, Ingka, KGAL und WPD.

Die Commerz Real und die schwedische Ingka Group beteiligen sich als größte Anteilseigner eines Konsortiums mit jeweils mehr als 200 Millionen Euro an der Projektgesellschaft des Offshore-Windparks Veja Mate in der Nordsee. Dies gibt die Commerz Real bekannt. Mit insgesamt 67 Windenergieanlagen und einer Gesamtleistung von 402 Megawatt ist dieser laut Commerz Real der zweitgrößte Offshore-Windpark Deutschlands und zählt zu den zehn größten Parks weltweit. Weitere Partner sind Fonds der deutschen Investmentunternehmen KGAL Gruppe und WPD Invest. Insgesamt übernimmt das Konsortium etwa 80 Prozent der Anteile an der Projektgesellschaft. Zusammen mit dem Fremdkapital beläuft sich das Transaktionsvolumen auf etwa 2,3 Milliarden Euro.

Siemens Financial Partners bleibt beteiligt
Verkäufer des seit 2017 im Betrieb befindlichen Parks sind die bisherigen Projektentwickler und Eigentümer Highland Group Holdings, Copenhagen Infrastructure Partners und Siemens Financial Services. Letztere werden auch weiterhin 20 Prozent der Anteile halten. Die technische Betreuung wird im Rahmen eines Full-Service-Vertrags durch Siemens Gamesa Renewable Energy gewährleistet.

Veja Mate befindet sich etwa 95 km nordwestlich der Insel Borkum in der deutschen Wirtschaftszone der Nordsee und erstreckt sich über eine Fläche von 51 Quadratkilometern. In diesem Gebiet beträgt die durchschnittliche Windgeschwindigkeit mehr als 10 Meter pro Sekunde. Die 180 Meter hohen Windkraftanlagen verfügen über Rotoren von je 154 Meter Durchmesser und ihre Fundamente haben einen Durchmesser von 7,8 Metern. Mit 84,5 Meter Länge sind sie die bislang größten gefertigten ihrer Art. Die Turbinen sind für eine Betriebsdauer von 25 Jahren ausgelegt, der Instandhaltungsvertrag mit Siemens läuft zunächst über 15 Jahre. Gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2014) ist bei der Einspeisevergütung ein Förderzeitraum von insgesamt 20 Jahren, bis 2037, vorgesehen. Pro Jahr werden durch den Betrieb des Windparks nach Aussage der Betreiber rund 950.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart.

Die beteiligten Konsortialpartner zeigen sich in den folgenden Statements mit der Transaktion zufrieden. „Veja Mate weist ein optimales Risiko-Rendite-Verhältnis auf“, erläutert Johannes Anschott, Vorstandsmitglied Commerz Real. „Eine bestens etablierte Zukunftstechnologie wurde zeit- und kostengerecht in Betrieb genommen, produziert stabile Cashflows und leistet zudem einen wirksamen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele.“ Ihre Beteiligung an Veja Mate plant die Commerz Real in einen Spezial-AIF (Alternative Investment Fund) in Form einer vermögensverwaltenden geschlossenen Investment-KG einzubringen. Im Produktportfolio für institutionelle Investoren befinden sich bislang ein Spezialfonds für deutsche Onshore-Windparks sowie ein Infrastrukturfonds, der in Energieerzeugung und Energienetze beziehungsweise sonstige Energieinfrastruktur investiert.

„Mit diesem 25-prozentigen Anteil machen wir einen weiteren Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, bis 2020 mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu produzieren als zu verbrauchen“, sagt Krister Mattsson, Head of Ingka Investments, Ingka Group (ehemals Ikea Group). „Diese Beteiligung unterstützt auch unseren Nachhaltigkeitsanspruch, bei dem Erneuerbare Energie und Energieunabhängigkeit eine wichtige Rolle spielen. In Windparks zu investieren ist zudem Bestandteil unserer Aktivitäten, die Finanzkraft unseres Unternehmens zu stärken.“

„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, dieses erfolgreiche Konsortium zusammenstellen zu können, welches nun diese für uns zweite Offshore-Wind-Transaktion abschließen konnte“, kommentiert Georg Obert, Geschäftsführer der WPD Invest. „Damit haben wir im ersten Jahr seit Auflage unserer Vehikel mehr als 250 Millionen Euro für unsere Investoren investiert.“

„Veja Mate wird durch seinen stabilen und regulierten Cashflow die Performance unseres KGAL Institutional Infrastructure Fund ESPF4 stabilisieren“, sagt Michael Ebner, Sprecher des Vorstands der KGAL Investment Management GmbH & Co. KG. KGAL generiert für seinen ESPF4 ein europaweites Vermögensportfolio aus erneuerbaren Energien und hat bereits ein Eigenkapital von mehr als 250 Millionen Euro für EE-Projekte gestellt.

 

 

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