265 private Milliarden seit 2020 für Europas Infrastruktur
Starkes Fundrasing in diesem Jahr. Wenig Geld für DACH-Region.
Private Infrastrukturfonds können einen wichtigen finanziellen Beitrag für Europas Infrastruktur leisten. Laut einem Bericht von Invest Europe investierten private Infrastrukturfonds von 2020 bis zum ersten Halbjahr 2025 167 Milliarden Euro in 1.039 europäische Unternehmen oder Projekte. Invest Europe ist der europäische Dachverband für Beteiligungskapital. Eingesammelt haben europäische Infrastrukturfonds von 2020 bis zum ersten Halbjahr 2025 265 Milliarden Euro, darunter 41 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2025. Dieser Betrag entspricht fast den 42 Milliarden Euro, die im gesamten Jahr 2024 aufgebracht wurden. Dieses Volumen macht 91 Prozent des Durchschnitts der letzten fünf vollen Jahre aus, was auf eine deutliche Zunahme des Interesses der Investoren an privaten Infrastrukturfonds hindeutet.
Renewables vor Telcos
Seit 2023 sind Erneuerbare Energien der größte Investitionssektor. Es folgen Telekommunikationsunternehmen, die sich auf den digitalen Wandel in Europa konzentrieren. Der Verkehrssektor landet auf dem dritten Platz. Eric de Montgolfier, CEO von Invest Europe, kommentierte: „Es wird nie genug öffentliche Gelder für den grünen und digitalen Wandel oder die Modernisierung des Verkehrswesens in Europa geben. Es gibt jedoch beträchtliche private Kapitalpools, die bereit und willens sind, in kritische Infrastruktur zu investieren, die eine überdurchschnittliche Performance und Diversifizierung sowie Rendite und Stabilität bieten kann. Auf diese Weise können private Infrastrukturinvestitionen dringende klimatische und technologische Herausforderungen angehen und buchstäblich einen Weg für das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit Europas ebnen.“
DACH-Region ist eine Infrastruktur-Diaspora
Interessant ist die geographische Aufschlüsselung der Gelder. Die Fonds haben in diesem Zeitraum in Frankreich und den Benelux-Ländern 91 Milliarden Euro, in Skandinavien 71 und in UK 65 Milliarden Euro eingesammelt. Dagegen sind es in der DACH-Region gerade einmal 22,6 Milliarden Euro. Diese Ungleichverteilung spiegelt sich auch in den Investments wider. In UK wurden 46, in Frankreich und Benelux 32,5 und in den Nordics 18 Milliarden Euro investiert. In der DACH-Region waren es nur 17,5 Milliarden Euro. Invest Europe weist auf den statistischen Effekt hin, dass man mehr Daten in Frankreich und Italien generiert habe. Trotzdem erscheint die DACH-Region für Infrastrukturfonds weniger attraktiv zu sein. Die Infrastrukturanalyse von Invest Europe basiert auf Daten, die von rund 250 in Europa tätigen Infrastrukturfondsmanagern vorgelegt wurden.
Autoren: Patrick Eisele In Verbindung stehende Artikel:

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