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20. Mai 2025

Engagement kirchlicher Investoren

„Wirkt Engagement? Engagement wirkt! Unternehmensdialoge als Instrument ethisch-nachhaltiger Geldanlage“ – das war der Titel der AKI-Herbsttagung 2024. Sie gab Einblick in Aktivitäten kirchlicher Investoren beider Konfessionen im In- und Ausland und diskutierte, welche Engagement-Themen ein hohes kirchliches Profil haben, wie Engagement wirkt und welche Merkmale gutes Engagement aus der Sicht von Unternehmen auszeichnen. Die in den Vorträgen und Diskussionen gewonnenen Erkenntnisse nutzt der AKI, um die eigenen Engagement-Prozesse weiterzuentwickeln.

Themen – Kirchliche Investoren setzen darauf, dass Unternehmen in der Lage sind, sich zu ändern und zu (ver-)bessern. Engagement setzt nicht auf Blaming and Shaming, sondern auf den langfristigen Unternehmenserhalt. Orientierung bietet das Idealbild eines Unternehmens, das Bestand hat, weil es dadurch, was es an Leistungen erbringt und wie es sie erbringt, einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft und zur Erfüllung der SDGs leistet. Messlatte für die Themenfestlegung sind der konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sowie die Option für die Armen: Der Wert wirtschaftlichen Handelns wird daran gemessen, wie es die Armen betrifft, hilft und befähigt, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen.

Wirkung – Prof. Marco Wilkens nannte Engagement neben Portfolioallokation als einen der Hauptwirkungskanäle: Der Engagement-Impact ist noch wenig erforscht, was auch der Problematik geschuldet ist, die Wirkungskanäle klar voneinander abzugrenzen. Das heißt jedoch nicht, dass Engagement keine Wirkung hat! Unternehmen reagieren nachweislich auf Engagement, auch wenn die Reaktion nicht direkt mit Investorendialogen verbunden werden kann. Kollaboratives Engagement erhöht die Wirkung.

Qualitätsmerkmale – IR-Mitarbeiter von zwei Unternehmen, mit denen der AKI Dialoge führt – Mercedes und Vonovia – schilderten, was Investoren zu gelungenen Engagements beitragen können: vorab eine Einbindung der CEOs durch einen Brief zu den Anliegen, gute Gesprächsvorbereitung durch Befassung mit Unternehmens-Business und Nachhaltigkeitsberichten, Verfolgung von Anliegen über mehrere Kontakte und gegebenenfalls Jahre hinweg, sowie eine Rückmeldung zu den wahrgenommenen Stärken und Schwächen des Unternehmens nach dem Austausch.

Wie der AKI die Erkenntnisse aus seiner letzten Herbsttagung umsetzt, ist auf seiner Website nachzulesen: www.aki-ekd.de.

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