Dax-Unternehmen erhöhen Ausfinanzierungsgrad
Deckungsgrad der Pensionsverpflichtungen steigt auf 81 Prozent. Planvermögen von fünf Unternehmen erzielen zweistellige Renditen.
Die Pensionsverpflichtungen der 40 größten deutschen Aktiengesellschaften sanken im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht von 332 auf 325 Milliarden Euro. Zudem war bei den Deckungsvermögen der Dax-Konzerne eine positive Entwicklung zu konstatieren. Diese und andere Entwicklungen sind einer aktuellen Analyse von Aon zu entnehmen.
Neben der neuen Zusammensetzung des Dax – Fresenius Medical Care gehört seit Dezember 2024 nach dem Ausscheiden von Covestro wieder dem Aktienindex an – bewirkten veränderte Bewertungsannahmen eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs von Betriebsrenten. Unternehmen müssen Rückstellungen für ihre Pensionsversprechen. „Um dafür einen angemessenen Wert zu ermitteln, sind Bewertungsannahmen, beispielsweise zum Rechnungszins, zur Sterblichkeit oder zur Entwicklung von Gehältern und Renten zu treffen. Die Rechnungszinsen sind dabei gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen und die Gehalts- und Rententrends liegen durch die gesunkene Inflation teilweise unterhalb der entsprechenden Vorjahresannahmen. Zusammen ermöglicht das den DAX-Unternehmen, etwas geringere Pensionsverpflichtungen in ihren Jahresabschlüssen zu zeigen“ erläutert Christoph Tellmann, Senior Consultant bei Aon Wealth Solutions Germany.
Planvermögen steigt auf 264 Milliarden Euro, Deckungsgrad auf 81 Prozent
Das Deckungsvermögen aller Dax-Mitglieder stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um circa drei Prozent auf 264 Milliarden Euro an. Insgesamt liegt damit der Ausfinanzierungsgrad der Pensionsverpflichtungen mit 81 Prozent drei Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahrs. Allerdings variiert der Ausfinanzierungsgrad bei den Unternehmen erheblich und reicht von null Prozent bis zu vollständig ausfinanzierten Pensionsverpflichtungen.
„Die Dax-Konzerne nutzen unverändert die Chancen der Kapitalmärkte zur Finanzierung ihrer Pensionszusagen“ kommentiert Angelika Brandl, Partner Aon Wealth Solutions Germany. „Die zusätzlichen Dotierungen zum Deckungsvermögen belegen die anhaltende Bedeutung der betrieblichen Altersversorgung, insbesondere mit dem Fokus auf eine angemessene Kapitaldeckung. Mit dem gegenüber dem Vorjahr noch gestiegenen Ausfinanzierungsgrad von durchschnittlich 81 Prozent sind die Dax-Konzerne weiterhin sehr solide aufgestellt.“ Zudem konstatierte Aon, dass Nachhaltigkeitskriterien für die Anlagestrategie eine immer größere Rolle spielen.
Drei Unternehmen bewirtschaften über 20 Milliarden Euro
Der Mittelwert der Volumina der Planvermögen liegt bei 6,9 Milliarden Euro. Deutlich darüber liegen Siemens, Mercedes und BASF, die jeweils über 20 Milliarden Euro bewirtschaften. Bei Siemens sind es sogar knapp 30 Milliarden Euro. Ebenfalls auf zweistellige Milliardenbeträge kommen BMW, Volkswagen, Bayer, Eon, Deutsche Bank, Airbus, Allianz, RWE und Deutsche Post.
Interessant sind auch die Renditen der Dax-Unternehmen. Aon leitete für Telekom, Siemens, Siemens Energy, Infineon und Siemens Healthineers zweistellige Renditen für 2024 ab. Mit 14,9 Prozent performte das Planvermögen der Telekom am besten.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Asset Liability Management (ALM) | Betriebliche Altersversorgung (bAV)
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