Versicherungen
23. Juni 2025

Eiopa mahnt zur Wachsamkeit

Finanzstabilitäts-Report widmet sich dem volatilen makroökonomischen Umfeld. Versicherer und Pensionsfonds seien robust und ausreichend kapitalisiert.

Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung, Eiopa, attestiert in ihrem Bericht über die Finanzstabilität der europäischen Versicherungs-, Rückversicherungs- und der betrieblichen Altersversorgungsbranche, dass sie robust und gut kapitalisiert sind. Allerdings seien die Risiken im Zusammenhang mit der Volatilität von Wechselkursen, Zinssätzen und Aktienbewertungen sowie die Exposition der Unternehmen gegenüber geopolitischen Risiken, einschließlich ihrer Cyber-Dimension, genauer zu beobachten.

In dem Report geht die Aufsichtsbehörde auf die Ungewissheiten im Welthandel, Volatilitäten und Zinsen ein. Letztere seien nach wie vor hoch, während die Spreads als Reaktion auf die erwarteten Auswirkungen der US-Zölle auf ihre Handelspartner neu bewertet wurden. Europäische Zinssätze sind, wie die Eiopa erwähnt, im März nach der Vorstellung des umfangreichen Ausgabenpakets der neuen deutschen Regierung für Verteidigung und Infrastruktur in die Höhe geschnellt. Ebenfalls geht die Eiopa auf Cyber-Risiken und Naturkatastrophen ein, die Versicherer unter Druck setzen.

SCR-Quoten im Rückwärtsgang

Andererseits sei die aggregierte Kapitalposition des europäischen Versicherungssektors unter dem aktuellen Solvency-II-Rahmen weiter robust und stabil, trotz niedrigerer Quoten im Vergleich zu Ende 2023. Der Median der SCR-Quote für Lebensversicherer ging nach dem Aufwärtstrend der vergangenen Jahre zurück und lag Ende 2024 bei 230 nach 246 Prozent in Q4 2023. Diese Entwicklung führt die Eiopa hauptsächlich auf einen leichten Rückgang der Zinssätze im Jahr 2024 zurück. Die mittlere SCR-Quote für Komposit-, Nichtlebens- und Rückversicherungsunternehmen sank auf 216, 214 beziehungsweise 223 Prozent. Die Rückversicherer auf dem Kontinent weisen für 2024 eine mittlere Solvabilitätsquote von 235 Prozent auf, gegenüber 223 Prozent im Jahr 2023. Auch der europäische Sektor der betrieblichen Altersversorgung sei nach wie vor widerstandsfähig und gut kapitalisiert. Die von den EbAVs verwalteten Vermögenswerte wuchsen schneller als ihre Verbindlichkeiten, und ihre Finanzlage verbesserte sich leicht, so die Eiopa.

Fast 22 Prozent in Aktien

Was die Kapitalanlagen betrifft, so sind laut der Aufsicht fast zwei Drittel der Portfolios der Versicherer auf risikoarme festverzinsliche Anlagen ausgerichtet. An zweiter Stelle folgen Aktien, die 21,7 Prozent der Anlagen der Versicherer ausmachen. Ein Viertel des Aktienportfolios der Versicherer ist in US-Aktien investiert, während mehr als die Hälfte der Aktienanlagen der bAV-Einrichtungen US-Unternehmen entfallen, wobei auch US-Unternehmensanleihen und Staatsanleihen eine wichtige Rolle spielen.

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