Wechsel an der Spitze des Verbands öffentlicher Versicherer
Andreas Jahn ist neuer Präsident des VöV. Zusammen verwalten die sogenannten öffentlichen Versicherer Kapitalanlagen von rund 152 Milliarden Euro.
Die Mitgliederversammlung des Verbands öffentlicher Versicherer e. V. (VöV) hat Dr. Andreas Jahn zum Vorsitzenden des Präsidiums gewählt. Der 56-jährige Jahn ist seit dem Jahr 2018 Vorstandsvorsitzender der SV Sparkassenversicherung in Stuttgart. Bereits im November 2019 war er zum Stellvertreter des bisherigen VöV-Präsidenten Dr. Wolfgang Breuer gewählt worden.
Breuer hat sein Amt am 24. Juni 2025 im Zuge einer „planmäßigen Rotation“ niedergelegt. Nach Verbandsangaben bleibt er Mitglied des Präsidiums.
Neuer Vizepräsident ist Dr. Ulrich Knemeyer. Im Hauptberuf ist er seit fünf Jahren Vorstandsvorsitzender der VGH-Versicherungen in Hannover. Weitere Mitglieder des Präsidiums sind Marc Knackstedt (Öffentliche Versicherung Braunschweig), Stefanie Schlick (Sparkassenversicherung Sachsen) sowie Prof. Dr. Frank Walthes (Konzern Versicherungskammer) an.
Dachorganisation positioniert sich
Der neue Verbandspräsident Jahn freut sich darauf, „die neue Aufgabe an der Spitze des Verbands zu übernehmen und die öffentlichen Versicherer bei allen wichtigen Entscheidern mit starker Stimme zu positionieren“, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Insbesondere bei den Vorhaben der neuen Bundesregierung zur Absicherung von Elementarschäden sowie der Altersvorsorge sei es wichtig, „dass praktikable und effektive Lösungen gefunden werden“.
Der VöV ist die Dachorganisation aller öffentlichen Versicherungsunternehmen Deutschlands. Er repräsentiert alle öffentlichen Erstversicherungsgruppen, die gemeinsam die zweitstärkste Gruppe in der deutschen Versicherungsbranche darstellen. Alle öffentlichen Versicherer zusammen zählten zum Jahresende 2024 nahezu 52 Millionen Verträge in ihrem Bestand. Insgesamt verwaltet die Gruppe rund 152 Milliarden Euro an Kapitalanlagen.
Als Berufsverband unterstützt der VöV die einzelnen Unternehmen mit Dienstleistungen. Dazu zählen die Marktbeobachtung und statistische Grundlagenarbeit. Zudem vertritt er die Interessen der öffentlichen Versicherer beim Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft.
Gründung als kommunale oder staatliche Feuerversicherer
Die meisten öffentlichen Versicherer wurden als kommunale oder staatliche Feuerversicherer im 18. Jahrhundert gegründet. Ähnlich wie bei den Sparkassen war auch bei den öffentlichen Versicherern der Grundgedanke, breiten Gesellschaftsschichten die Möglichkeit zur Vorsorge zu geben.
Auch heute noch seien die Länder und Kommunen indirekt Eigentümer der öffentlichen Versicherer, so der VöV. Denn Träger und Aktionäre fast aller öffentlichen Versicherer sind die Sparkassen, die Landesbanken und Landschaftsverbände und die regionalen Sparkassen- und Giroverbände, die selbst mehrheitlich im Eigentum der Länder und Kommunen sind.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Versicherer
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