Versicherungen
2. Juli 2025

Biodiversität macht Eiopa Sorgen

Biologische Vielfalt eng mit klimabezogenen Risiken verbunden. Quantifizierung dieses Risikos fordert Versicherungen heraus.

Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung, Eiopa, sorgt sich um die Biodiversität. In einem aktuellen Bericht hat die Behörde untersucht, inwieweit und mit welchen Instrumenten (Rück-)Versicherer in Europa bereits Biodiversitätsrisiken identifizieren, messen und managen. Trotz der Herausforderungen bei der Bewertung von Biodiversitätsrisiken aufgrund ihrer Komplexität und ihrer Verflechtung mit anderen Umweltrisikofaktoren stellt der Bericht vielversprechende Marktpraktiken unter (Rück-)Versicherern fest. Gleichzeitig weist er auf Bereiche hin, in denen ein weiteres Engagement unerlässlich ist, um die Fähigkeit der Branche zu stärken, in Zukunft auf Risiken im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt zu reagieren.

Wie die Eiopa ausführt sind die mit der biologischen Vielfalt verbundenen Risiken eng mit den klimabezogenen Risiken verflochten und beide können sich gegenseitig verstärken. Dies gelte insbesondere im Falle von Naturkatastrophen. Diese enge Verflechtung erschwere sowohl die Ermittlung von Biodiversitätsrisiken als auch die Bewertung ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit.

In ihrer Mitteilung weist die Eiopa darauf hin, dass frühere Untersuchungen ihres Hauses ergeben hätten, dass etwa 30 Prozent der direkten Risiken von Versicherern aus Unternehmensanleihen und Aktien von mindestens einer Ökosystemleistung abhängen. Die mit dem Verlust der biologischen Vielfalt verbundenen direkten und indirekten Sach-, Übergangs- und Rechtsrisiken gehen jedoch darüber hinaus.

Erste Engagements für Biodiversität

Die Aufsicht hat nach eigenen Angaben bereits einige vielversprechende Praktiken ihrer Schützlinge wahrgenommen, die das wachsende Bewusstsein der Versicherungsbranche für die potenziellen Auswirkungen des Verlusts der biologischen Vielfalt zeigen. Etwa jedes fünfte Unternehmen erwähne die biologische Vielfalt in seiner eigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (Orsa), obwohl die derzeitigen Beurteilungen weitgehend qualitativ sind. Die Unternehmen würden den Verlust der biologischen Vielfalt als ein bedeutendes, neu auftretendes Risiko erkennen, stehen aber vor der Herausforderung, seine finanziellen Auswirkungen zu quantifizieren. Die Versicherer befinden sich daher noch im Anfangsstadium der Identifizierung, Messung und Bewältigung des Verlusts der biologischen Vielfalt und betrachten ihn in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der Reputation. Die Eiopa will dazu beitragen, die derzeitigen Beschränkungen bei der Quantifizierung und Modellierung von Biodiversitätsrisiken zu überwinden.

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