Asset Management
14. August 2025

Der Absatz von Rentenfonds geht steil nach oben

Treiber des Fondsgeschäfts in Deutschland waren im ersten Halbjahr offene Publikumsfonds. Während das Interesse an Rentenfonds nicht abreißt, verlieren Immobilienfonds den Anschluss.

Zur Jahresmitte verwalteten die Fondsgesellschaften für Anleger in Deutschland insgesamt 4.625 Milliarden Euro. Das ist ein neues Rekordhoch, wie aus der Statistik des deutschen Fondsverbandes BVI hervorgeht.

Nach Verbandsangaben ist das Vermögen gegenüber dem Stand vom 30. Juni 2020 von damals 3.339 Milliarden Euro um 1.286 Milliarden Euro gewachsen. Das entspricht einer Steigerung von im Schnitt 6,8 Prozent pro Jahr. Die Performance der Anlageklassen, welche die Höhe des Vermögens ebenso beeinflusst wie die Mittelflüsse, bleibt in dieser Analyse unberücksichtigt.

Mit 2.208 Milliarden Euro (im Vorjahr, i.V.: 2.133 Milliarden Euro) entfällt ein großer Teil des Vermögens auf offene Spezialfonds. Hier sind Altersvorsorgeeinrichtungen mit 784 Milliarden Euro und Versicherer mit 530 Milliarden Euro die größten Anlegergruppen.

Publikumsfonds präsentieren sich uneinheitlich

Der Treiber im Neugeschäft des ersten Halbjahres waren offene Publikumsfonds. Ihnen flossen 47,8 Milliarden Euro zu. Besonders ausgeprägt war in dem Sechsmonatszeitraum das Interesse an Rentenfonds. Sie führen die Absatzliste mit 22,7 Milliarden Euro an. Damit konnten sie das Resultat aus dem ersten Halbjahr 2024 mit den damals bereits sehr starken 11,5 Milliarden Euro noch einmal deutlich toppen. 2021, gegen Ende der Phase ultraniedriger Zinsen und Renditen, sammelten Fondsgesellschaften an dieser Stelle per Saldo lediglich 1,6 Milliarden Euro ein.

Im ersten Halbjahr 2025 dominierten Fonds, die überwiegend in Anleihen mit bis zu drei Jahren Restlaufzeit investieren (13,6 Milliarden Euro) die Absatzstatistik. Dahinter waren Fonds mit Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen (6,9 Milliarden Euro) sehr gefragt.

Aktienfonds flossen zwischen Januar und Juni netto 19,6 Milliarden Euro zu – zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2021 waren es 35,3 Milliarden Euro gewesen.

Es folgen Geldmarktfonds mit 5,7 Milliarden Euro (816 Millionen Euro) und Mischfonds mit 2,7 Milliarden Euro. Letztere hatten vor Jahresfrist mit massiven Abflüssen zu kämpfen. Dieser Trend scheint gestoppt.

Bei Immobilienfonds hingegen setzten sich die Abflüsse fort und haben sich gegenüber dem Vorjahr weiter beschleunigt. Von Januar bis Juni summierten sie sich auf 3,7 Milliarden Euro (2,1 Milliarden Euro). Das verwaltete Netto-Vermögen der Immobilienfonds ist seit Jahresbeginn von 122 auf 118 Milliarden Euro gesunken. Vor zwei Jahren lag der Gesamtwert noch bei 132 Milliarden Euro.

In offenen Publikumsfonds verwalteten die Fondsgesellschaften am Ende des ersten Halbjahres 1.702 Milliarden Euro (i.V. 1.494 Milliarden Euro). Auf Mandate entfielen weitere 652 Milliarden Euro (630 Millionen Euro) sowie auf geschlossene Fonds 63 Milliarden Euro (58 Milliarden Euro).

Spezialfonds ziehen netto immer weniger Kapital an

Stabil präsentierte sich hingegen das Netto-Mittelaufkommen offener Spezial-Immobilienfonds mit aufgerundeten 2,5 Milliarden Euro. Das ist ein Hauch mehr als 2024 mit abgerundet 2,4 Milliarden Euro. Im Auftakthalbjahr 2022 standen allerdings noch 6,4 Milliarden Euro zu Buche.

Insgesamt sammelten offene Spezialfonds im ersten Halbjahr 2025 netto nur noch 14,7 Milliarden Euro ein – wobei die Kategorie „Wertpapier- und Beteiligungsfonds“ die Zahlen dominiert. Allerdings geht die Summe seit Jahren zurück; 2021 kamen per Saldo noch 57,4 Milliarden Euro zusammen.

Die vollständige Halbjahresstatistik des BVI können Sie als PDF-Datei hier abrufen.

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