Versicherungen
12. September 2025

Ampega soll ein paneuropäisches Büroportfolio aufbauen

Die Nachrichtenlage im Bürosektor war in den vergangenen Jahren eher düster. Nun lässt die Talanx mit einem Investmentplan aufhorchen.

Die Talanx beginnt in diesen Tagen mit dem Aufbau eines paneuropäischen Büroimmobilienportfolios. Die Ampega Asset Management GmbH, die alle Kapitalanlageaktivitäten der HDI Group und der Hannover Rück unter dem Dach des Versicherungskonzerns verantwortet, hat laut einer Mitteilung „die ersten beiden Immobilieninvestments in Europa für ein Konzernunternehmen getätigt“.

Gemeinsam mit Savills Investment Management (Savills IM) haben die Kölner zwei Core-Büroobjekte in Paris und Brüssel erworben. Den beiden Investments sollen weitere folgen. Es sei beabsichtigt, „das Portfolio im aktuellen Marktumfeld mit weiteren attraktiven Immobilien auszubauen“.

Prime-Lagen in europäischen Metropolen

Im Rahmen des Mandats übernimmt Savills IM neben dem Asset Management auch das Investment Management des Büroportfolios – der Fokus liegt auf Prime-Lagen in Paris, Brüssel, Amsterdam, Wien und Luxemburg. Savills schlüpft außerdem in die Rolle des Property Managers der erworbenen Objekte.

Die Immobilie in Paris befindet sich in der Rue de Richelieu im 2. Arrondissement. Das Bürogebäude wurde den Angaben zufolge vor fünf Jahren vollständig saniert und bietet rund 3.500 Quadratmeter moderne Bürofläche. Es ist vollständig und langfristig an ein international führendes Medienhaus mit Marken im Luxus-, Lifestyle- und Modebereich vermietet und verfügt über die Nachhaltigkeitszertifizierungen HQE „Excellent“ sowie BREEAM „Very Good“. Verkäufer ist die französische Immobilieninvestmentgesellschaft Oreima.

In Brüssel nennt der Talanx-Konzern nun das Bürogebäude „Arts Lux“ im renommierten Quartier Léopold, auch als Europaviertel bekannt, sein Eigen. Die Immobilie wurde 2013 umfassend revitalisiert und verfügt über eine BREEAM-In-Use-Zertifizierung mit der Bestnote „Outstanding“. Sie umfasst rund 17.300 Quadratmeter Bürofläche sowie 1.100 Quadratmeter Einzelhandelsfläche, die vollständig vermietet sind. Verkauft wurde die Liegenschaft durch den Immobilienkonzern AG Real Estate im Auftrag seiner Muttergesellschaft, der belgischen AG Insurance SA.

Angaben zu den Kaufpreisen machen die Ampega und Savills IM nicht. Und auch bei den Renditen, mit denen der Investor kalkuliert, herrscht Stillschweigen.

Core-Immobilien locken mit attraktiven Konditionen

„Mit den beiden Akquisitionen in Paris und Brüssel haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht und das Fundament für den Aufbau eines hochwertigen europäischen Büroportfolios gelegt“, erklärte Jürgen Weigl, Head of Direct Real Estate Investments/ Finance bei der Ampega Asset Management. „Im aktuellen Marktumfeld eröffnen sich attraktive Opportunitäten, in Core-Immobilien zu attraktiven Konditionen zu investieren. Dies stärkt unsere strategische Expansion in zentralen europäischen Metropolen.“

Auch David Seydt, Associate Director Fund Management bei Savills Investment Management, kommentiert den Auftakt des Portfolioaufbaus: „Wir freuen uns sehr über die Mandatierung mit dem Aufbau und Management des Core-Büroimmobilienportfolios für Ampega Asset Management. Die jüngsten Marktanpassungen haben attraktive Chancen geschaffen – ein idealer Zeitpunkt, ein Prime-Portfolio aufzubauen.“

Generali genießt den Blick auf die Alpen

Im August hatte der deutsche Büromarkt Lebenszeichen von sich gegeben: Generali Deutschland kauft den 60 Meter hohen „Momenturm“ im Münchner Werksviertel. Das Bürohaus mit einer unverbaubaren Sicht auf das Alpenpanorama ist nur einen Steinwurf vom Münchner Ostbahnhof, Münchens zweitgrößtem Bahnhof, entfernt. Wie Sie in unserem Bericht nachlesen können, handelt es sich bei dem Verkäufer der Immobilie an der Rosenheimer Straße um den Projektentwickler und Asset Manager Art-Invest Real Estate.

Dass sich die Aussichten im Bürosegment nun scheinbar aufhellen, liegt nach Einschätzung von CBRE auch an der geschmälerten Projektentwicklungspipeline. Sie wirke sich laut dem Spezialisten für gewerbliche Immobiliendienstleistungen und -investitionen dämpfend auf das Angebot aus und stärke den Vermietungsmarkt, wodurch Spielraum für steigende Spitzenmieten in den nutzerseitig stark nachgefragten Innenstadtlagen entstanden sei.

Anstieg des Leerstands verliert an Tempo

Ein Problem, mit dem der Bürosektor jedoch weiter konfrontiert ist, besteht im Leerstand. Im zweiten Quartal hat der seit Monaten umfangreiche Anstieg des Leerstands insgesamt an Tempo verloren, teilte BNP Paribas Real Estate mit. Zum Halbjahreswechsel wird für Deutschlands führende Büromärkte ein Leerstandsvolumen von 8,3 Millionen m² registriert.

Die niedrigsten Leerstandsquoten werden unverändert für Leipzig (4,9 Prozent), Köln (5,7 Prozent), und Hamburg (5,8 Prozent) registriert. In Berlin beläuft sie sich auf 7,9 Prozent, in München (8,1 Prozent) und Essen (8,2 Prozent) liegt sie unwesentlich höher. In Frankfurt am Main notiert die Leerstandsquote bei 11,2 Prozent, und in Düsseldorf ist sie mittlerweile auf 12,3 Prozent gestiegen.

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